Wiesbach Kindergarten abgeben? Gemeinderat ist skeptisch

kitakind malt

Der Wiesbacher Gemeinderat gab in seiner Sitzung am Donnerstag keine Empfehlung für den Kindergartenzweckverband ab. Die Räte fanden, sie bräuchten noch weitere Informationen zu den anfallenden Kosten und dem geplanten Springer-System bei einer Übernahme der Trägerschaft durch die Verbandsgemeinde.

Verbandsbürgermeister Björn Bernhard (CDU) informierte den Rat über die geplante Übernahme der Trägerschaft für alle kommunalen Kindertagesstätten in Zweibrücken-Land. In Folge des Kita-Zukunftsgesetzes würden die Gruppenstrukturen aufgelöst, so Bernhard. Es werde nur noch unterschieden zwischen Kindern unter und Kindern über zwei Jahren. Es bestehe ein Rechtsanspruch auf durchgehende Betreuung von mindestens sieben Stunden täglich. Die Personalausstattung werde nach den zur Verfügung gestellten Betreuungsangeboten pro Platz berechnet. Bernhard: „Die Träger sind zu Qualifizierungsmaßnahmen verpflichtet“, Stichwort: pädagogische Fachkraft. Personal, Betriebserlaubnis sowie Nutzungs- und Mietverträge sollen bis Jahresende bei der Verbandsgemeinde sein. Die Gebäude sollen bis Januar 2026 übernommen werden.

Die Kindertagesstätte Zwergenland in Wiesbach ist ein Sonderfall: Käshofen, Krähenberg und Wiesbach nutzen sie. Es gibt knapp 70 Plätze. 14 Erzieherinnen, zwei Auszubildende und zwei Aushilfskräfte betreuen unter der Leitung von Alina Sander die Kinder. Laut Sander gibt es interne Vertretungspläne, auch wegen Corona. Bernhard betonte, dass sich bei einer Übernahme hinsichtlich der Mitarbeiter nichts ändere. „Die personellen Kosten werden nicht mehr.“ Dass die 90-prozentige Förderung durch das Land beibehalten wird, könne er nicht garantieren. Zurzeit beläuft sich der Kostenanteil der Gemeinden auf zehn Prozent.

Dies sagte der Bürgermeister auch im Hinblick auf die geplante Einstellung einer pädagogischen Fachkraft und von Springer- und Vertretungskräften. Zunächst würden die abgebenden Träger nicht finanziell entlastet. Ob Synergieeffekte entstehen, könne niemand voraussagen. 120 Erzieher seien in der Verbandsgemeinde tätig.

Die Springer und die Kosten waren die Hauptkritikpunkte im Wiesbacher Rat. Durch die Springer dürften keine bestehenden Strukturen und Vertrautheiten der Kinder zerstört werden, so der Tenor. Dass auf die drei Gemeinden keine Mehrkosten zukommen, wurde angezweifelt. Die Räte forderten genauere Informationen.

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