Lemberg Kinder verteilen Knöllchen an Falschparker

Die „Strafzettel“ der Kinder haben Wirkung gezeigt. Elterntaxis halten sich zurück.
Die »Strafzettel« der Kinder haben Wirkung gezeigt. Elterntaxis halten sich zurück.

Die Lemberger Grundschüler haben „Knöllchen“ verteilt, und das mit Erfolg. Die Erwachsenen nehmen nun mehr Rücksicht auf die Belange der Kinder.

„Du parkst falsch. Damit bringst Du uns in Gefahr“ – das steht auf dem Strafzettel geschrieben. Adressaten dieser außergewöhnlichen verkehrserzieherischen Maßnahme waren sogenannte Elterntaxis – also Eltern, die meinen, ihre ABC-Schützlinge bis vor die Schule fahren zu müssen, am liebsten noch in den Klassenraum. Die Knöllchen haben Wirkung gezeigt, wie die beiden zuständigen Polizisten, die die Aktion betreuen, Tanja Huber und Jürgen Büchler von der Jugendverkehrsschule der Polizeidirektion Pirmasens, erfreut feststellen. Und auch die Leiterin der Lemberger Grundschule, Martina Neumann, wertet die Aktion der vergangenen Tage als vollen Erfolg. „Die Elterntaxis sind momentan so gut wie nicht mehr zu sehen. Wir setzen auf eine nachhaltige Wirkung“, stellt sie fest.

Verkehrssünder auf frischer Tat erwischt

„Die letzten Meter zu Fuß. Stopp dem Elterntaxi“, stand auf großen Bannern, die an Warnbaken vor der Schule befestigt waren. Ganz abgesehen davon, dass ohnehin kein Auto durchgekommen wäre, sind die Kinder bei ihrem „Hilfspolizeieinsatz“ auf Verständnis der Elterntaxifahrer gestoßen. Versteckt hinter Büschen und Bäumen haben sie mit ihren signalfarbenen Warnwesten gewartet, bis ein Verkehrssünder erscheint, um ihn oder sie schließlich auf frischer Tat zu erwischen.

„Die Kinder und Lehrkräfte hatten sich hierfür eine besonders gefährliche Stelle vorgenommen: die untere Zufahrt zur Schule in der Schulstraße“, berichtet Huber. Ein Verkehrsschild verbietet das Befahren der Schulstraße ab der Einmündung Schul-/Elisenstraße; ausgenommen sind Lehrer, die zum Lehrerparkplatz fahren, und Anlieger, um ihr Anwesen zu erreichen. Trotz des Verbots der Einfahrt sind tagtäglich die Elterntaxis zum Schulbeginn und Schulende eingefahren, um die Kinder abzuholen. Genau zu diesen Zeiten lagen die kleinen Hilfspolizisten auf der Lauer und das mit Erfolg.

Keine echten Strafzettel mehr nötig

Die Strafzettel sollen als Erinnerung für die Zukunft dienen. Bisher scheint die Aktion ein voller Erfolg zu sein, berichtet Huber. „Die Anzahl der Verkehrssünder ist auf nahezu null zurückgegangen“, stellt die Polizistin erfreut fest. Stichprobenartig haben die beiden Polizisten die Situation im Nachgang beobachtet und haben keine kostenpflichtigen Verwarnungen aussprechen müssen.

Damit die Elterntaxis auch künftig daran erinnert werden, das für den öffentlichen Verkehr gesperrte Teilstück nicht zu befahren, weist ein Banner der Jugendverkehrswacht unübersehbar darauf hin. „Und auch die Kinderverkehrspolizei wird hin und wieder Stichproben machen“, sagt Huber augenzwinkernd.

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