Kreis Südwestpfalz Keine Augenzeugen

Die Staatsanwaltschaft Zweibrücken hat das Ermittlungsverfahren gegen unbekannt wegen des Verdachts des Mordes an einem russischen Kriegsgefangenen im Jahr 1945 in Dietrichingen eingestellt. Eine Aufklärung des Sachverhalts und eine Ermittlung möglicher Tatverdächtiger waren nicht möglich. Das teilte der Leitende Oberstaatsanwalt Martin Graßhoff gestern mit.

Das Ermittlungsverfahren geht auf einen Bericht der RHEINPFALZ vom September 2016 zurück. Der Heltersberger Vermisstenforscher Uwe Benkel suchte in der Nähe des Dorfes nach den Überresten eines russischen Kriegsgefangenen, nachdem er von einem Zeitzeugen Hinweise bekommen hatte, der Mann sei im Jahr 1945 getötet und in einem Feld vergraben worden (wir berichteten zuletzt am 30. Januar). Aufgrund der Informationen in dem Artikel nahmen die Staatsanwaltschaft Zweibrücken und die Kriminaldirektion Kaiserslautern Ermittlungen gegen unbekannt wegen des Verdachts des Mordes auf. Zu den Ermittlungen und ihren Ergebnissen schreibt Oberstaatsanwalt Graßhoff: „Die Kriminalpolizei führte umfangreiche Zeugenvernehmungen möglicher Tatzeugen und von Personen durch, die mit möglichen Tatzeugen in Kontakt stehen. Es konnte kein Zeuge ermittelt und vernommen werden, der das erwähnte Tatgeschehen unmittelbar selbst wahrgenommen hat. Die vernommenen Zeugen konnten lediglich Informationen mitteilen, die sie selbst von anderen, teilweise schon vor längerer Zeit verstorbenen Personen gehört haben. Keiner der Zeugen konnte Einzelheiten zu einem möglichen Tatablauf mitteilen oder Hinweise auf Tatverdächtige geben. Nach den Angaben der Zeugen war es auch nicht möglich, einen Ort genauer zu lokalisieren, an dem sich der Leichnam des mutmaßlichen Tatopfers befinden könnte.“ Polizei und Staatsanwaltschaft konnten also weder Einzelheiten zu dem möglichen Mord aufklären noch einen Tatverdächtigen ermitteln. Die Staatsanwaltschaft stellte das Ermittlungsverfahren daher ein. |bfl

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