Dahn Junge Weihnachtswichtel: Grundschüler besorgen Lebensmittel für die Tafel

Nach dem Einkauf wird sortiert, gestapelt und verpackt.
Nach dem Einkauf wird sortiert, gestapelt und verpackt.

An diesem Morgen wuselt es in allen Ecken der Grundschule Dahn. Tüten werden geschleppt, Dosen sortiert und in Körbe gestapelt, Pakete von hier nach dort getragen. Aufregung und Gekicher liegen in der Luft. Die Kinder bereiten ihre Spenden vor – für den Transport zur Tafel.

Man könnte fast meinen, man wäre bei den Wichteln zu Besuch, und die bereiten sich auf das Verteilen von Geschenken vor. So etwas Ähnliches ist tatsächlich im Gange: An diesem Tag werden die zahlreichen Lebensmittelspenden für die Tafel abgeholt. Seit drei Wochen fiebern die Schüler der zweiten Klassen diesem Tag entgegen. Genauso lange haben sie sich Aktionen einfallen lassen, um Spenden zu bekommen und Lebensmittel einzukaufen. Stattliche 1720 Euro kamen zusammen und wurden in einem Dahner Supermarkt in Lebensmittel investiert, denn die Schüler wollten nicht einfach nur Geld spenden.

An Einfallsreichtum waren die Wichtel, also die Kinder, kaum zu überbieten: Bei der Waldweihnacht in Erfweiler, der Weihnachtsfeier des Judoclubs in Schindhard und auch in der Schule wurde frisches Popcorn hergestellt und gegen eine Spende abgegeben. Selbst gebackene Plätzchen und Kuchen wurden in der Schule in den Pausen angeboten. Die Käufer zeigten sich großzügig und rundeten die Beträge meistens auf. In den Klassenräumen wurden Lebensmittelspenden gesammelt. Einige Kinder übernahmen zu Hause verschiedene Dienste und spendeten ihren Lohn für die Schulaktion. Mit Eifer räumten die Kids zu Hause die Spülmaschine für einen Euro aus, bezogen Betten für Nudeln und Mehl und erledigten den Abwasch, um dafür Tomatensoße, Reis und Tee zu bekommen.

Nächstes Jahr wieder

Der Eifer der Kinder steckte die Erwachsenen an. Der Judoclub Schindhard, der FC Schindhard und der Kita-Förderverein von St. Wolfgang in Erfweiler unterstützten die Aktion finanziell. Nicht nur das Sammeln der Spenden, sondern auch das Einkaufen machte den Kindern sichtlich Spaß. Dabei war es für manchen eine Herausforderung, die Lieblingssüßigkeiten zwar zu kaufen, aber eben nicht selber zu essen. Eine Tüte mit Salzbrezeln platzte beim Transport vom Supermarkt zur Schule auf – die mussten natürlich gleich verzehrt werden, was für die Schüler ein kleiner Lohn fürs Tütenschleppen war.

Als dann endlich der Bus der Pirmasenser Tafel vorfährt, sind 60 Zweitklässer mit Feuereifer dabei, die Waren einzuladen. Eine Schülerin fasst passend zusammen: „Ich habe jetzt ein richtig gutes Gefühl im Bauch, weil ich der Tafel geholfen habe und viele Menschen zu Weihnachten etwas zu essen bekommen.“ Das Ergebnis von drei Wochen Anstrengung und Arbeit wurde in den Lebensmitteln sichtbar, die den Bus der Tafel gut füllten. Im nächsten Schuljahr soll es wieder so eine Aktion geben, da sind sich die Grundschulwichtel einig, denn das Helfen hat ihnen Freude gemacht.

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