Dahn Immobilien sorgen für gute Bankgeschäfte

In die Region flossen nicht nur Kreditmittel, sondern auch Spenden. 2021 waren es über 200.000 Euro.
In die Region flossen nicht nur Kreditmittel, sondern auch Spenden. 2021 waren es über 200.000 Euro.

Der niedrige Zins hat nicht nur Nachteile. Denn Immobilienkredite sind bei Häuslebauern gerade deshalb gefragt. Und Otto Normalsparer investiert mehr in Aktien und Fondspakete. Von beidem profitieren auch Banken. Ein überaus gutes Jahr 2021 hat nun die VR Bank Südliche Weinstraße-Wasgau abgeschlossen. Mit Einschnitten ins Filialnetz und Gebührenerhöhungen müssen ihre Kunden vorerst nicht rechnen.

Besser als erwartet hat die VR-Bank SÜW-Wasgau ihr Geschäftsjahr 2021 abgeschlossen und ist weiter gewachsen, wie Vorstandsvorsitzender Marco Kern bei der Vorstellung des Jahresberichtes am Mittwoch erläuterte. Einen großen Anteil daran haben Kundenkredite, deren Volumen sich um 4,3 Prozent vergrößert hat. Vor allem Kredite für eine Immobilienfinanzierung tragen das Wachstum. Und auch in den ersten Monaten 2022 sei die Nachfrage noch sehr stark, stellt Vorstandsmitglied Bernd Lehmann fest. Allerdings sei die Entwicklung der steigenden Baukosten ebenfalls ein Thema. Und auch auf dem Land, in der Südwestpfalz, sei bereits ein Anstieg der Preise zu beobachten.

Weniger Sparanlagen, mehr Wertpapiere

Zugelegt hat die Genossenschaftsbank um 3,25 Prozent bei den Einlagen ihrer Kunden. Sparanlagen gingen dabei um 7,1 Prozent zurück, andere Einlagen nahmen hingegen um 5,3 Prozent zu. Infolge der niedrigen Zinsen legen Sparer ihr Geld inzwischen in Immobilien, Aktien, Fonds, Gold oder Zertifikaten an. Eine inzwischen bedeutende Einnahmequelle für die Bank, wie die Bilanz zeigt. Während der Ertragszuwachs bei Zinsen (aus Krediten) bei 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr lag, stiegen die Erträge aus Provisionen um 15,3 Prozent. Insbesondere infolge der Vermittlung von Fonds der Union Investment und weiterer Wertpapiere. Gleichzeitig seien ihre Kosten gleich geblieben, betonte Kern. Trotz einiger Investitionen, so in Hardware für mehr Mobilität der Mitarbeiter, und einer Corona-Prämie für alle. Unterm Strich war 2021 ein erfolgreiches Jahr für Kern, nicht zuletzt wegen der Ergebnissteigerung um 43,5 Prozent.

Die Anzahl der Mitarbeiter – Ende 2021 bei 278 inklusive der sieben Auszubildenden und vier dualen Studenten – soll weiterhin stabil bleiben, sagte Kern. Eher werde noch aufgestockt, etwa bei „Private Banking“ für vermögende Privatkunden – ein Geschäftsgebiet mit Wachstumspotenzial, so Lehmann. Keine Einschnitte sind auch im Netz der insgesamt 21 Filialen geplant, von denen sich sechs in der Region Dahn/Hauenstein befinden. Zufrieden sind Lehmann und Kern mit der neuen „Hausgemeinschaft“ in Fischbach, wo sich ein Bank-SB-Standort und eine Bäckerei die ehemalige Bankfiliale teilen.

Immobilien bleiben auch für die Bank interessant

Eigene Immobilien-Projekte will die Bank weiter vorantreiben. Damit beschäftigt sich die Bank-Tochter VR Immobilien GmbH, zu deren Aufgaben noch die Immobilienvermittlung gehört. Konkrete neue Projekte sind laut Lehmann noch nicht spruchreif. Gespräche gebe es aber sowie Bemühungen um den Kauf eines ehemaligen Spielplatzes in Rodalben. Die beiden Projekte in Dahn, wo ein Mehrfamilienhaus und zwei Doppelhäuser entstanden, sind fertig und die Wohneinheiten verkauft. Für ein Projekt im Landauer Wasgau-Quartier mit 70 Wohneinheiten wird bald die Baugenehmigung erwartet.

Der Blick aufs Jahr 2022 fällt verhalten aus – der Ukraine-Krieg hat eine neue Unsicherheit geschaffen. Immerhin haben Unternehmen der Region die Belastungen infolge der Corona-Pandemie relativ gut bewältigt: Kreditausfälle haben sich jedenfalls laut Kern in einem Rahmen „nahe Null“ bewegt.

Die VR-Bank SÜW-Wasgau

2021 hat die Bank mit einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahr abgeschlossen. Gesteigert wurde das Kundenkreditvolumen um 4,3 Prozent auf 1,168 Milliarden Euro, die Einlagen der Kunden erhöhten sich um 3,25 Prozent auf 1,27 Milliarden Euro. Unterm Strich hat die Bank einen Überschuss von rund 794.000 Euro (Vorjahr: 793.000) erzielt. Für die Dividende werden 1,5 Prozent vorgeschlagen.

Die Bank mit Sitz in Bad Bergzabern verfügt über 21 Filialen in Süd- und Südwestpfalz. Darunter sind die Geschäftsstellen Bundenthal, Dahn und Hauenstein (jeweils mit Personal), die SB-Geschäftsstellen in Dahn (SBK-Markt) sowie (in Kooperation mit der Sparkasse Südwestpfalz) in Fischbach und Hinterweidenthal.

Insgesamt hat die Bank etwa 72.000 Kunden; mehr als die Hälfte sind für ein Online-Konto freigeschaltet. Die Zahl wächst nach Angaben der Bank kontinuierlich.

2022 feiert die Bank die Gründung vor 150 Jahren, in Dahn vom 19. bis 21. August.

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