Kreis Südwestpfalz Heftige Debatte in Bezirkssynode

Das Protestantische Verwaltungsamt für das Dekanat Pirmasens befindet sich momentan in der Dankelsbachstraße.
Das Protestantische Verwaltungsamt für das Dekanat Pirmasens befindet sich momentan in der Dankelsbachstraße.

Nach heftiger, kontroverser Diskussion stimmte die evangelische Bezirkssynode am Samstag im Pirmasenser Theo-Schaller-Saal der Bildung eines Verwaltungszweckverbandes mit Zweibrücken zu. Dieser soll zum Juli in Kraft treten. 19 Synodale waren bis zuletzt gegen das Vorhaben. Mehrere Anträge, Pirmasens als Zweigstelle zu etablieren, scheiterten.

Die Mehrheit von 58 Mitgliedern der Bezirkssynode sowie fünf Enthaltungen sorgten jedoch dafür, dass der Plan von Dekanin Waltraud Zimmermann-Geisert doch noch zum Tragen kommt – vorausgesetzt, die Bezirkssynode in Zweibrücken votiert ebenfalls für die gemeinsame Behörde. Dekanin Zimmermann-Geisert erläuterte, „warum wir einen Verwaltungszweckverband gründen müssen“. Die Landeskirche sei bestrebt, die Verwaltung effizienter zu organisieren und Kosten zu sparen. Speyer gebe nur noch für vier Jahre eine Garantie auf den derzeitigen Personalbestand und strebe eine Reduzierung der Verwaltungsämter auf insgesamt sechs an. „Jetzt können wir noch freiwillig gestalten“, warb sie. Zweibrücken solle Standort werden, weil dort das deutlich größere Amt ist und auf dem Gelände der Herzog-Wolfgang-Stiftung in der Johann-Schwebel-Straße Erweiterungsmöglichkeiten bestünden, in Pirmasens aber nicht. Miete müsste das Dekanat Pirmasens dann an die Stiftung zahlen, statt an die hiesige Gesamtkirchengemeinde. Fast die Hälfte der Mitarbeiter in Pirmasens würde nach Zweibrücken nicht länger fahren als nach Pirmasens oder sogar kürzer, erläuterte die Dekanin weiter. Alle Mitarbeiter könnten in ihrem Arbeitsbereich weiter eingesetzt werden und die Höhe der Vergütung bleibe gleich. Alle Mitarbeiter seien bereit, nach Zweibrücken zu gehen, wenn dies notwendig sei, dies hätten Gespräche mit den Mitarbeitern ergeben. Die Geschäftsstelle des Dekanats, die Gesamtkirchengemeinde und die Führung der Kirchenbücher bleibe weiterhin in Pirmasens, so die Dekanin. Wenn die Bezirkssynode zustimme, könne Zweibrücken mit dem Erweiterungsbau loslegen. Der Umzug nach Zweibrücken stehe erst für 2020 an. Susanne Schmechel, Vorsitzende der Mitarbeitervertretung, bestätigte, dass „in vielen sehr guten Gesprächen eine für alle akzeptable Lösung gefunden“ wurde. Aber: „Die Mitarbeiter haben nichts gegen eine Fusion, sie sind nur für den Erhalt einer Zweigstelle in Pirmasens“, forderte sie. Einsparungen bei einem Umzug seien nicht dargelegt worden. Die Dekanin warnte, Zweibrücken mache bei einer Zweigstellen-Lösung nicht mit. Auf längere Sicht führe aber kein Weg an einer Fusion vorbei. In manchen Bereichen gebe es bereits jetzt keine Vertretung. Sie wolle aber eine funktionierende Verwaltung hinterlassen im Interesse der Kirche und ihres Nachfolgers. Die Dekanin geht im Sommer in den Ruhestand.

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