Kreis Südwestpfalz Hecken gefallen der Jury besser als ein Zaun

Winterbach konnte am Montag mit Kirche, Spielplatz und Schlepper bei der Jury des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ punkten. Kritik gab’s unter anderem für die Bepflanzung am Friedhof. „Wir liegen gut im Mittelfeld, aber für vorne reicht es nicht“, schildert der zweite Beigeordnete Andreas Weizel seinen Eindruck nach dem zweistündigen Rundgang. „Aber es lief gut.“

„Als klassisches Straßendorf haben wir einfach nicht die Möglichkeit, das Dorfbild so zu gestalten wie andere Dörfer“, erklärt Weizel, weshalb Winterbach es wohl nicht aufs Siegertreppchen schafft. Der zweite Beigeordnete führte die Jury (Christof Reichert, Norbert Kiefer, Beate Schnur, Katja Fürst, Wolfgang Sander und Rainer Reinfrank) am Montag durch die Ortsteile Winterbach und Niederhausen. Start war am Winterbacher Spielplatz. Den Platz hatten knapp 20 Helfer Anfang April unter anderem mit einem neuen Spielturm auf Vordermann gebracht. Dafür gab’s Lob, aber auch Kritik: statt eines Zaunes wären als Abgrenzung doch Hecken schöner gewesen. „Der Spielplatz in Niederhausen hat noch keine Umzäunung, dort wurden auch Hecken angeregt“, berichtet Weizel. Am Friedhof schlug die Jury vor, mehr auf Bäume statt nur auf Sträucher zu setzen. In den privaten Gärten „sieht man deutlich, was der Baumarkt so im Sortiment hat“, gibt Weizel die Jury wieder. „Aber wir können ja den Leuten nicht vorschreiben, was sie zu pflanzen haben. Da sieht man halt auch mal ein Edelstahlgeländer, wo traditionell eigentlich ein Holzgeländer wäre“, sagt Weizel. Die Kommission schaute sich mit Pfarrerin Elisabeth Brach Kirche, Pfarrhaus und Kräutergarten an. Auch der Schlepper, den die Gemeinde vor zwei Jahren anschaffte, war ein Programmpunkt. Zwei Gemeindearbeiter und ein junger Mann nutzen den Schlepper für Arbeiten in und um die Gemeinde; auch Bürger können den Traktor samt Personal anfordern. Die Jury habe die 550-köpfige Dorfgemeinschaft gelobt, etwa dass der Sportverein viel Nachwuchs hat und dass die Bürger viel in Eigenleistung stemmen. „Trotz des demografischen Wandels und eingeschränkter Mittel versuchen wir, was zu machen“, sagt Weizel. Die Jury habe gelobt, dass die Täler ums Dorf gemäht sind, dass Baulücken geschlossen wurden, die Ortsdurchfahrt ausgebaut und die Gemeinde mit DSL versorgt wurde. Beim Rundgang durch Niederhausen lag der Schwerpunkt auf dem Neubaugebiet und dem alten Milchhäuschen, das Bürgermeister Willi Schwarz zu einer Ferienwohnung umgebaut hat. Der Bürgermeister selbst konnte am Montag nicht dabei sein: Er lag in Homburg im Krankenhaus und soll heute entlassen werden. „Och, ich habe sehr gute Vertreter. Die wissen schon, was sie machen“, hatte er am Montagmorgen keine Zweifel, dass der Termin auch ohne ihn gut über die Bühne gehen würde. Winterbach habe beim Dorfwettbewerb „schon immer“ mitgemacht. „Aber ganz vorne waren wir noch nie dabei. Dieses Mal auch nicht“, so Schwarz. Dennoch lohne es sich, mitzumachen: „Man hört immer wieder was Neues. Wir sehen das als guten Anreiz.“ (sbn)

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