Hauenstein Große Freude und eine kleine Wunschliste beim THW
Seit 2006 war im Ortsverband über einen An- und Umbau an der in die Jahre gekommenen Unterkunft diskutiert worden. Seit 2010 stand ein Neubau im Raum, der jetzt offiziell einer Bestimmung übergeben wurde – nach vielen Umwegen und Stationen, wobei „Verzögerungen und Verschiebungen stete Begleiter“ waren, wie es der Ortsbeauftragte Alexander Memmer in seiner Begrüßung beschrieb. Das 52 mal 13 Meter große repräsentative Gebäude hatten die Helfer schon im November 2020 bezogen, die Pandemie freilich hatte die feierliche Übergabe verhindert.
„Endlich“ – das sei die Vokabel, die bei der „langen Reise bis zum heutigen Tag“ an vielen Marksteinen der Baugeschichte gefallen war, sagte Klaus Schwarzmüller, der langjährige Ortsbeauftragte. Er hatte mit seinem Stellvertreter Peter Jost den Bau von der ersten Planung bis zur Fertigstellung begleitet und berichtete über die vielen „Jahre der Klärung, Planung und Ausführung“ des Projektes. Das habe die Ehrenamtlichen „sehr oft an die „Grenzen geführt“. Und vor diesem Hintergrund zitierte Schwarzmüller Katharina von Siena: „Das Beginnen wird nicht belohnt, einzig und allein das Durchhalten.“ Mitentscheidend für die Realisierung sei das permanente Engagement der Bundestagsabgeordneten Anita Schäfer (CDU) gewesen, die sich immer wieder für das Hauensteiner THW ins Zeug gelegt habe.
Blaupause für andere
Die Grüße des Präsidenten der Bundesanstalt THW, Gerd Friedsam, überbrachte der Leiter des Referates Liegenschaften beim THW, Johannes Fox (Bonn). Er bedauerte die lange Laufzeit des Hauensteiner Projekts, betonte aber, dass man „Ideen hat, das zu verändern.“ So habe man ein Bauprogramm entworfen, das „seriell, modular und digital“ angelegt sei und Ortsverbänden schnell zu neuen Unterkünften verhelfen solle. Die Hauensteiner Unterkunft sei dabei „eine Blaupause für das Bauen auf kleinem Gelände“. Dass er in viele „sehr zufriedene Gesichter“ blicke, zeige, dass das Werk wohlgelungen sei.
Er sei „beeindruckt“ von der Liegenschaft, betonte Marcus Hantsche, der Landesbeauftragte des THW für Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland. Er lobte die Architekten für den „Kunstgriff“, das Gebäude optimal in die Hanglage einzupassen. Der Bundestagsabgeordneten Angelika Glöckner (SPD) legte er ans Herz, das THW bei Haushaltsentscheidungen im Bundestag zu unterstützen: „Wir schieben eine große Bugwelle an notwendigen Investitionen vor uns her.“
„Keiner ist alleine“
Wie zuvor Johannes Fox sang auch der Landeschef der Hohelied des Ehrenamts. 98 Prozent der Arbeit im THW leisteten Ehrenamtliche. „Sie bieten eine gute Ausbildung, leisten hervorragende Arbeit, bilden ein tolles Team“, bestätigte er den Aktiven. Solches bürgerschaftliche Engagement sei Basis für den Zusammenhalt der Gemeinschaft: „Wir zeigen, dass wir einander helfen, wir zeigen, dass keiner allein ist.“ Hantsche bezog in seinen Dank auch die Angehörigen der Helfer ein: „Hinter jedem Ehrenamtlichen steht eine Familie.“
Die Bundestagsabgeordnete Glöckner (SPD) bezeichnete das Ehrenamt als „Keimzelle für den Zusammenhalt in der Gesellschaft“ und versprach, „zu unterstützen, wo immer es geht“. Andreas Wilde, selbst Helfer beim THW, stellte als Beigeordneter der Verbandsgemeinde fest: „Ohne Ehrenamt ist kein Staat zu machen.“ Und er betonte, dass für die Leistungen der Ehrenamtlichen auch die „Rahmenbedingungen stimmen müssen“.
Es fehlen Stellplätze
Landrätin Susanne Ganster (CDU) bescheinigte dem Hauensteiner THW, dass es „regional gut vernetzt“ sei, zeigte sich beeindruckt von der neuen Unterkunft und stellte fest: „Eine gute Ausrüstung ist das eine, gut ausgebildete Menschen, die sie sinnvoll nutzen, das andere!“ Ähnlich äußerte sich Ortschef Michael Zimmermann (CDU): „Gebäude und Technik sind top, das Wichtigste aber sind die Menschen!“
Alexander Memmer, der den Ortsverband seit zwei Jahren führt, wies auf die – übrigens sehr wohl sichtbare – Diskrepanz zwischen Anzahl der Fahrzeuge des Fuhrparks und der zur Verfügung stehenden Stellplätze hin. Hier bestehe Handlungsbedarf. Und der Ortsbeauftragte brachte ein weiteres Anliegen ein: „Die Masse und die Komplexität der Vorschriften, Vorgaben, Abläufe und Aufgaben ist enorm und im Ehrenamt nur schwer zu überblicken.“ Man müsse Bürokratie dringend „entschlacken und vereinfachen, damit wir uns auf unsere eigentliche Aufgabe konzentrieren können.“