Vinningen Gemeinderat stellt Weichen für schnelles Internet

Die Pflasterarbeiten sind vergeben. Rund 100.000 Euro Kosten entstehen, die vor allem durch EU-Kredite mitfinanziert werden soll
Die Pflasterarbeiten sind vergeben. Rund 100.000 Euro Kosten entstehen, die vor allem durch EU-Kredite mitfinanziert werden sollen. Doch die Zeit drängt: Ende Oktober läuft die Frist ab, bis dahin müsste der Platz fertig sein. Das ist nicht zu schaffen.

Vinningen hat die Tür geöffnet für schnelles Internet. Den Beschluss hat der Rat in der Sitzung am Dienstag einstimmig gefasst, nachdem ein Beauftragter des Unternehmens Unsere Grüne Glasfaser (UGG), zuvor über Details zum geplanten Glasfaserausbau informiert hatte.

Matthias Jüttner – Beauftragter aber nicht Angehöriger von UGG – hat das Konzept zum Ausbau eines Glasfasernetzes in der gesamten Verbandsgemeinde Pirmasens-Land vorgestellt. Die Glasfaserverlegung wurde bereits von der Kreisverwaltung geprüft und wurde als „unbedenklich“ freigegeben.

UGG ist ein Zusammenschluss des spanisches Unternehmens Telefonica und der Allianz-Versicherung. Jüttner warb mit einigen Aspekten für das Unternehmen UGG: Keine Kostenbeteiligung für die Gemeinde, schneller Projektstart, kurze Bauzeit und keine Mindestvermarktungsquote. Der Anbieter O2 ist einer der Partner von UGG neben regionalen Anbietern. Die Deutsche Telekom sei derzeit ausgeschlossen, da sie ihre Netze selbst ausbaut. Derzeit steht also als einziger Provider O2 bereit, möglicherweise kommt 1&1 noch hinzu.

UGG verspricht schnelle Bauzeiten

Zu den Versprechungen gehört, dass jeder Haushalt angeschlossen werde – unabhängig davon, wie viele Verträge abgeschlossen werden. Die künftigen Kunden schließen einen entsprechenden Vertrag mit dem Provider und bekommen einen kostenfreien Hausanschluss von UGG bereitgestellt. Zum Einsatz kommen spanische und portugiesische Unternehmen, die über viel Erfahrung verfügten, warb Jüttner und versprach schnelle Bauzeiten von etwa anderthalb Jahren. Garanten hierfür seien modernste Baumaschinen und personelle Ressourcen.

Verbandsbürgermeister Klaus Weber informierte, dass einige Gemeinden innerhalb des Landkreises Absichtserklärungen zum Ausbau bekundet haben. In Contwig sei der Ausbau mit UGG als Partner schon sehr weit fortgeschritten. Fast alle Gemeinden der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben und Zweibrücken gehörten zu den Interessenten. In anderen Verbandsgemeinden im Landkreis seien andere Anbieter am Start. Weber machte deutlich, dass ein Vertrag mit UGG nur dann zustande käme, wenn alle zehn Gemeinden der Verbandsgemeinde erschlossen würden. „Kein Ort unserer Verbandsgemeinde soll abgehängt werden“, machte Weber deutlich. Derzeit bestünde die Absicht, acht der zehn Gemeinden zu erschließen. Die Freigabe für Ruppertsweiler und Obersimten seitens UGG liege derzeit noch nicht vor. „Unsere große Angst besteht darin, dass ich O2-Kunde werden muss und wir erpressbar werden in einigen Jahren“, äußerte Ortsbürgermeister Felix Kupper Bedenken. „Dass kann bei der Telekom auch passieren“, merkte Ratsmitglied Peter Weishaar an.

Zuschüsse für Pflasterarbeiten in Gefahr

Vier Angebote für die Pflasterarbeiten am rund 300 Quadratmeter großen Kommunikationsplatz „Alte Kirche“ sind eingegangen, informierte Felix Kupper. Den Zuschlag erhält der Bottenbacher Unternehmer Udo Seiler als günstigster Bieter. Die Kosten belaufen sich auf rund 101.000 Euro. Der Haken dabei: Die Abrechnung müsste bereits Ende Oktober erfolgen, um die in Aussicht gestellten EU-Zuschüsse zu erhalten. Zu diesem Zeitpunkt müsste die Maßnahme bereits fertiggestellt und abgerechnet sein. Das sei unrealistisch, informierte Kupper. Selbst wenn der Unternehmer sofort das Material bestelle, sei es fraglich, ob dieses zeitnah aufgrund gestörter Lieferketten geliefert werden könne. Der Ortsbürgermeister stehe im Gespräch mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier zur Lösung des Zuschussproblems. Hilfestellung hat auch Verbandsbürgermeister Weber in Aussicht gestellt. Die Förderzusage sei im November 2021 seitens der ADD erteilt worden. „Die Fristen müssen verlängert werden, denn es kann niemand etwas für Corona und gestörte Lieferketten“, befand Peter Weishaar.

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