Kreis Südwestpfalz Früher war über Mittag zu

Das Kletterhaus – hier ein Foto von der Einweihung im September 2017 – überragt sogar die Althornbacher Kirche, wenn auch nur, w
Das Kletterhaus – hier ein Foto von der Einweihung im September 2017 – überragt sogar die Althornbacher Kirche, wenn auch nur, weil das Kindergartengelände höher liegt.

Mit einem großen Fest feiert der evangelische Kindergarten „Storchennest“ Althornbach am Samstag, 9. Juni, sein 25-jähriges Bestehen. „Freunde sind was Wunderbares“ lautet das Thema des Tages, der um 14 Uhr mit einem Festgottesdienst im Schulhof beginnt. Danach warten ein Zauberer, eine Tombola und Spiele auf die großen und kleinen Gäste.

Vor allem für die Kleinen wird am Samstag auf dem Gelände des Kindergartens einiges geboten. Ein Zauberer wird die Gäste unterhalten, und die Kinder können Edelsteine sieben, ein Wurfspiel basteln, sich schminken lassen oder zuschauen, wie aus Luftballons Tiere geknotet werden. „Wenn es heiß ist, wird es auch Wasserspiele geben“, kündigt Leiterin Daniela Weber an, die den Gästen die Tombola „mit über 600 hochwertigen Preisen“ ans Herz legt. Hauptpreise seien Karten für den Europapark nach Rust in den Varianten mit und ohne Transfer, für das Fantasialand, den Kurpfalzpark und einige Zoos. Drei Erzieherinnen feiern ihr Jubiläum zusammen mit dem Kindergarten. Von Anfang an dabei sind Martina Scherer-Baumann, Ursula Wild und Tanja Kaeppler. Bevor die zwei Gruppen vor 25 Jahren in ihre Räume eingezogen sind, haben Eltern und Erzieher noch vieles selbst erledigt. „Wir haben uns im Vorfeld oft zum Saubermachen getroffen. Dabei haben viele Eltern geholfen. Damals wurde das nicht von einer Putzfirma gemacht“, berichtet Kaeppler, die sich an ein großes Fest zur Einweihung erinnert. Damals haben sich die Gemeinden Mauschbach, Dietrichingen und Althornbach zusammen mit der evangelischen Kirchengemeinde Althornbach zum Bau eines gemeinsamen Kindergartens entschlossen, statt den Kindergarten in Hornbach auszubauen. „Es waren zu viele Kinder, um sie alle in Hornbach oder Rimschweiler unterzubringen“, so Weber. Aktuell besuchen 49 Kinder in zwei Gruppen das „Storchennest“ und werden von acht Erzieherinnen in Teilzeit betreut. Die meisten Plätze, 35, sind nach Angaben der Leitung Ganztagsplätze. Für die nächsten Jahre rechnet Weber mit einer gleichbleibend hohen Nachfrage nach Kindergartenplätze: „Die Zahlen bleiben stabil.“ An seinem Konzept, das einen engen Kontakt zur Natur und eine christliche Erziehung vorsieht, will der Kindergarten festhalten. Dazu gehören Natur- und Waldlerntage, für die die Kinder einen eigenen Waldplatz mit Waldsofa zwischen Althornbach und Rimschweiler haben, Eulenwanderungen mit dem Naturschutzbund, bei denen Eulen und Kauze in der Abenddämmerung beobachtet werden, und Besuche mit dem Jäger bei Fuchs- und Dachsbauten. „Wichtig ist uns auch die religiöse Erziehung. Wir feiern alle großen Feste, dazu gibt es Kindergottesdienste und Krabbelgottesdienste für die ganz Kleinen und die Eltern, bei denen dem Alter und Anlass entsprechend Minigeschichten vorgelesen werden“, berichtet Weber. Außerdem eröffnet der Kindergarten stets am 1. Dezember mit einem Gottesdienst die Adventsfenster-Aktion, und selbst die Tiere im Wald werden zum Christfest bei einer Waldweihnacht mit Äpfeln, Nüssen und anderen Leckereien bedacht. Ergänzt wird das Angebot laut Weber von einer französischen Muttersprachlerin, die allen Kindern zweimal in der Woche mit Singen und Spielen die französische Sprache näher bringt, die ein paar Kilometer weiter hinter der Grenze gesprochen wird. Dass solch ein Programm nicht ohne Hilfe durchgezogen werden kann, ist allen Beteiligten klar. Bürgermeisterin Ute Klein, die evangelische Kirchengemeinde und das übrige Dorf – sie alle seien dem Kindergarten stets ein verlässlicher und hilfsbereiter Partner. „Vor allem der Förderverein und der Elternbeirat sind sehr, sehr wichtig und engagiert und lassen uns viel zukommen. Dort sind auch weiterhin Leute drin, deren Kinder gar nicht mehr im Kindergarten sind. Ohne den Verein wäre vieles nicht möglich“, sagt Kaeppler und nennt als Beispiel das naturnahe Außengelände mit Sandkasten, Rutsche, Nestschaukel und großem Kletterhaus – alles umwachsen mit Schatten spendenden Bäumen und Büschen. „Als wir angefangen haben, gab’s außen nur die Fläche – ohne Bäume und Wiese“, erzählt Kaeppler. Verändert hat sich im Laufe der Zeit auch das Angebot des Kindergartens, was sich vor allem an den Öffnungszeiten bemerkbar mache, wie die Erzieherinnen berichten. „Früher war über Mittag zu und nachmittags wieder geöffnet. Dann wurde irgendwann das zweite Frühstück eingeführt und später das warme Mittagessen“, erinnert sich Kaeppler. Heute seien Ganztagsplätze eher die Regel als die Ausnahme. Was sich in 25 Jahren nicht verändert hat und sich auch nicht ändern werde, ist das gemeinsame Übernachten der Schulabgänger im Kindergarten als einer der Höhepunkte im Kindergartenleben. „Das wird es weiterhin geben“, verspricht Weber, während Kaeppler eine Schüssel Gummibärchen unter den Kindern verteilt. Die haben die Übernachtungskinder in diesem Jahr übrig gelassen.

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