Merzalben Fotovoltaikanlage könnte Geld in die Gemeindekasse spülen

Fotovoltaik könnte der Gemeinde Merzalben Geld einbringen.
Fotovoltaik könnte der Gemeinde Merzalben Geld einbringen.

Merzalben wagt den innovativen technischen Fortschritt: Einmal ging es in der jüngsten Ratssitzung um den Bau einer Fotovoltaikanlage auf dem Kuffenberg, zum anderen ging es um den Glasfaserausbau für die Gemeinde.

Über Freiflächen-Fotovoltaik auf dem Kuffenberg informierte Saskia Stuhr von der „Pfalz Solar“, einem Unternehmen der Pfalzwerke Gruppe. Auf fünf des insgesamt 33 Hektar großen Areals könnte eine Fünf-Megawatt-Peak-Fotovoltaikanlage installiert werden. Die Gemeinde erhält im Falle einer Verpachtung 2.700 Euro jährlich pro Hektar Pacht, 13.500 Euro für die gesamte Fläche. Die Kosten für die Anlage bezifferte Stuhr auf etwa drei Millionen Euro. Hiervon hätte die Gemeinde 270.000 Euro zu tragen.

„Wir sehen großes Potenzial. Unser Ziel ist es, eine naturverträgliche Anlange zu bauen“, stellte die Projektleiterin in Aussicht, sollte es zu einer Vertragsunterzeichnung kommen. Dann könnte die Gemeinde am jährlichen Gewinn finanziell beteiligt werden. Stuhr stellte mehr als 10.000 Euro für die Gemeinde jährlich in Aussicht. Außerdem flössen Gewerbesteuereinnahmen in die Gemeindekasse. Die Bürger können den Tarif „Purstrom“ beziehen. Verhandelbar seien auch Beteiligungsoptionen für Bürger.

Planung und Bau dauern etwa 15 Monate

„Wir steigern durch Nutzung der Sonnenenergie nachhaltig die Lebensqualität er Menschen und den Zukunftswert der Lebensräume“, warb sie. Im vergangenen Jahr habe das Unternehmen 52 Millionen Euro Umsatz erzielt, Tendenz steigend. Zum Standard gehöre die Projektentwicklung, Bauleistungen und Baufinanzierung sowie die Betreuung und Wartung der Anlagen, erklärte Stuhr.

Den Zeitraum bis zur etwaigen Baugenehmigung bezifferte sie mit etwa einem Jahr, der Bau selbst dauere etwa drei Monate. Zunächst erfolge Zaunbau, danach Wegebau zum Befahren der Flächen, gefolgt vom Bau der Unterkonstruktion. Auf den Einsatz von Beton werde gänzlich verzichtet. Es folgt die Modulanbringung und parallel hierzu die Kabellegung und erforderliche Erdarbeiten. Die Anlage werde nach 25 bis 30 Jahren Laufzeit rückstandslos abgebaut.

In zwei Jahren könnte Glasfaserversorgung stehen

Pascal Münz vom Unternehmen „Deutsche Glasfaser“, informierte über das Angebot des Glasfasernetzes in Merzalben. „Die Kupferkabel finden so langsam ihr Ende“, stellte er angesichts deutlich effizienterer Leistungen von Glasfaserkabel gegenüber Kupferkabel fest. Die komplette Ortsgemeinde mit ihren 648 Haushalten könnte ans Glasfasernetz angeschlossen werden. Zunächst erfolgt eine so genannte „Nachfragebündelung“ von etwa zwölf Wochen. Konkret heißt das: Es wird abgefragt, welche Haushalte an Glasfaseranschlüssen interessiert sind. Etwa ein Drittel der Hausanschlussbesitzer würden genügen, damit das Projekt realisiert werden könne. Dazu könnte ein Infoabend stattfinden. Es folge dann eine Planungs- und Bauphase von bis zu fünf Monaten. Innerhalb von zwei Jahren könnte die Gemeinde schließlich über Glasfaser verfügen. Die Hausanschlüsse werden für 89 Euro hergestellt, sollte ein Leerrohr zur Verfügung sehen, erfolgt der Anschluss kostenlos, erklärte Münz.

Die vom Fremdenverkehrsverein gespendete Sitzgruppe soll, nach Vorschlag der SPD-Fraktion, auf dem Radweg von Merzalben in Richtung Röderhof, dem sogenannten „Plattenweg“, aufgestellt werden und die bisherige vergammelte Sitzbank ersetzen. Einstimmig hat der Rat auf Vorschlag von Rüdiger Eser dafür plädiert, im Rahmen einer Verkehrsschau nicht mehr lesbare Verkehrsschilder im Ort durch neue zu ersetzen und Kindergarten und Schule für Autofahrer besser kenntlich zu machen.

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