Kreis Südwestpfalz Erika Watson will in den Landtag
Die FDP in der Südwestpfalz will bei der Landtagswahl 2016 drei vergleichsweise junge Mitglieder als Direktkandidaten in den drei Wahlkreisen aufstellen: Erika Watson (38), die aus Hornbach kommt und mittlerweile in Zweibrücken wohnt, Steven Wink (30) aus Pirmasens und Sebastian Schäfer (28) aus Höhfröschen. Das gab der Kreisvorsitzende Reiner Hohn am Donnerstag beim Kreisparteitag im Dorfgemeinschaftshaus Dietrichingen bekannt.
Offiziell nominiert sind die drei noch nicht. Das soll im Frühsommer in eigenen Wahlkreiskonferenzen passieren. Erika Watson würde für die Stadt Zweibrücken, die Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land und die frühere Verbandsgemeinde Wallhalben im Wahlkreis 48 antreten. Sie ist Lehrerin an der IGS Contwig und wohnt mittlerweile in Hengstbach. Sie ist stellvertretende Vorsitzende des FDP-Bezirksverbandes Pfalz. Sebastian Schäfer soll für die frühere Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Fröschen und die Verbandsgemeinden Pirmasens-Land, Waldfischbach-Burgalben, Dahner Felsenland und Hauenstein im Wahlkreis 47 antreten. Er studiert in Zweibrücken Mittelstandökonomie und ist stellvertretender Vorsitzender im Kreisverband der Jungen Liberalen. Diesen Kreisverband führt Steven Wink, der für die Stadt Pirmasens sowie die Verbandsgemeinden Rodalben und Annweiler im Wahlkreis 46 antreten soll. Er hat Steuerlehre in Saarbrücken studiert, ist derzeit als Prüfungsassistent tätig und macht nebenher seinen Master. Er war 2013 FDP-Direktkandidat für den Bundestag. Weil die FDP nicht mehr im Landtag und nicht mehr im Bundestag vertreten ist, braucht jeder Kandidat 125 Unterstützungsunterschriften, wie Reiner Hohn anmerkte. Er ist allerdings guter Dinge, dass es die FDP 2016 wieder in den Landtag schafft. Das ist auch der Landesvorsitzende Volker Wissing, der in seiner Rede von „Rückenwind aus Hamburg“ sprach. In Rheinland-Pfalz werde man mit der gleichen Agentur wie in Hamburg arbeiten, kündigte er an. In seinem gut halbstündigen Vortrag kritisierte er vor allem die Grünen, die in Rheinland-Pfalz mit der SPD regieren. Er rief die FDP zur Geschlossenheit auf: „Es gibt nur eine Möglichkeit, diese Landtagswahl zu verlieren: Wenn wir uns selbst im Weg stehen.“ Beim Bezirksparteitag am Samstag bringt die Kreis-FDP fünf Anträge ein: Sie will den vierspurigen Ausbau der B 10, die S-Bahn-Anbindung von Zweibrücken über Homburg nach Mannheim und mehr Geld für die Kommunen für den Ausbau der Kindergärten. Kreise und Verbandsgemeinden sollen bei ihrer Umlage stärker die Interessen der Gemeinden berücksichtigen und zur Not auf freiwillige Leistungen verzichten. Bei den Kommunalwahlen sollen die Wähler die Wahlzettel grundsätzlich nach Hause geschickt bekommen. Der Jahresbeitrag steigt ab 2016 von 72 Euro auf 96 Euro, denn die finanzielle Situation des Kreisverbandes, „die sieht beschissen aus“, fand Hohn. Ein Grund sei, dass die FDP nur noch zwei statt vier Mitglieder im Kreistag hat. Diese Mitglieder hätten ihr Sitzungsgeld immer dem Kreisverband gespendet. Mittlerweile tue nur noch er das, sagte Hohn. Außerdem führt der Kreisverband einen Großteil der Beiträge an den Landesverband ab. Schatzmeister Herbert Veit aus Battweiler sprach dann auch von „ein paar trockenen Zahlen, die uns manchmal die Augen feucht machen“: Ende 2013 hatte der Kreisverband 27 500 Euro in der Kasse, ein Jahr später waren es nur noch 6100 Euro, unter anderem wegen des Kommunalwahlkampfs. Der Kreisverband, der neben dem Landkreis Südwestpfalz auch die Städte Pirmasens und Zweibrücken umfasst, hat 193 Mitglieder, 30 waren bei der Versammlung anwesend. (bfl/Archivfotos: Laborenz, privat (2))