Merzalben Er will Senioren mit Rat und Tat zur Seite stehen
Nußbaum möchte als Mitglied des Gemeinderats älteren Generationen im Dorf mit Rat und Tat zur Seite stehen. Unter anderem half der Merzalber einigen Senioren beim Ausfüllen von Anträgen, startete eine Art Einkaufshilfe und vieles mehr. In seinem Heimatort gibt es keine Geschäfte mehr, lediglich eine Bäckereifiliale, die halbtags geöffnet ist. Durch Mund-zu-Mund Propaganda einiger Senioren sprach sich schnell herum, was Nußbaum tut. Es kamen immer mehr Menschen im höheren Alter auf ihn zu und baten um Unterstützung.
So reifte bei ihm der Gedanke, dies offiziell im Auftrag der Gemeinde zu tun. Vor dem Schritt in die Öffentlichkeit standen zunächst Gespräche an. „Überall wurde das Vorhaben positiv begrüßt und die Unterstützung zugesagt“, berichtet Nußbaum.
Einfach anrufen
„Was ich nicht will, ist, dass man annimmt, es handelt sich hier um eine Ein-Mann-Show. Um die diversen Aufgaben stemmen zu können, braucht es viele freiwillige Helfer“, betont Nußbaum. Deshalb strebt er die Gründung einer Senioren-AG an. Dabei soll ein größerer Pool ehrenamtlicher Helfer gebildet werden, die bei Bedarf kontaktiert werden können. „Freiwillige und Interessierte können sich jederzeit bei mir unter der Handynummer 0171 3623498 melden“, sagt Nußbaum.
Um Interesse am Mitmachen zu wecken, listet Nußbaum seine vorläufigen Ideen auf: eine Seniorenstube wiederbeleben, Spielenachmittage veranstalten, Seniorenfrühstück oder Mittagskaffee ausrichten, Kochen oder Backen für und mit Senioren und vieles mehr. Eine Einkaufshilfe sowie einen Hol- und Bringdienst will Nußbaum zudem einrichten. Gesellige Veranstaltungen für und mit Senioren stehen auch auf seiner Liste. Beispielsweise Kindergartenkinder einladen, die Lieder singen oder etwas vortragen.
Seniorenkompass wird gedruckt
Im Druck befindet sich bereits eine Neuauflage eines sogenannten Seniorenkompasses, in dem Senioren alle für sie relevanten Kontaktdaten der Gemeinde, der Verbandsgemeinde und Notrufnummern auf einen Blick finden können. Der Initiator für Seniorenunterstützung sieht sich auch als Vermittler zwischen Bedürftigen, Pflegediensten und Pflegestützpunkten sowie anderen Anlaufstellen für Senioren.
Wie Nußbaum betont, werde er keine festen Sprechstunden abhalten. Vielmehr bevorzuge er es, die Senioren in ihrem eigenen Umfeld zu besuchen, um dort herauszufinden, wie er oder die Gemeinde helfen können. Auch dafür kann er kontaktiert werden. „Ich hoffe, dass nach Anlaufen dieser Tätigkeit noch ganz viele Ideen von den Senioren selbst kommen, denn nur diese wissen wirklich, was sie benötigen oder vermissen“, sagt Nußbaum.
Ortsbürgermeister steht hinter dem Vorhaben
Ortsbürgermeister Michael Köhler begrüßt die Initiative ausdrücklich: „Es wäre für die Gemeinde und für die ältere Generation ein großer Vorteil, einen Seniorenbeauftragten als Ansprechpartner anbieten zu können. Zumal Jürgen Nußbaum alle Unterstützungen, gleich welcher Art, auf ehrenamtlicher, also kostenloser Basis, anbietet. Auch hier in Merzalben lässt sich der demografische Wandel nicht übersehen. Prekär ist deshalb, dass man quasi fast nichts einkaufen kann, sehen wir einmal von der Bäckereifiliale ab. Hilfe in verschiedenster Art und Weise für unsere ältere Generation würde auch die Lebensqualität im ganzen Ort, nicht nur für die Senioren, verbessern. Die Unterstützung der Gemeinde kann ich hier voll und ganz zusichern“, betont Köhler.