Kreis Südwestpfalz Eltern wollen Altheimer Schule retten
Die Blieskasteler Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener (CDU) geht davon aus, dass die Grundschule im Stadtteil Altheim weiterhin in Betrieb bleibt. Der Blieskasteler Stadtrat wird darüber in seiner Sitzung am Donnerstag, 25. Juni, zu debattieren haben. Elternvertreter wehren sich heftig gegen die drohende Schließung.
„Wir möchten doch auch nicht, dass die Schule geschlossen wird. Ich erwarte, dass der Stadtrat gegen eine Schließung stimmt“, sagt Faber-Wegener auf Anfrage. Seit der saarländischen Schulreform vor einigen Jahren firmiert die Grundschule in Altheim als Außenstelle (Dependance) der Burgschule in Gersheim-Medelsheim. Zurzeit sind in Altheim zwei Klassen untergebracht, eine zweite und eine vierte. Ende des Schuljahres wechseln die Viertklässler in höhere Schulen. Eine Schule darf aber nicht aus nur einer einzigen Klasse bestehen, sagt Faber-Wegener. Dennoch sei sie überrascht gewesen, als das Saarbrücker Bildungsministerium sie im Januar darüber informierte, dass die Altheimer Grundschule geschlossen und die verbleibenden Schüler nach Medelsheim umgesiedelt würden. „Die Kinder wollen nicht nach Medelsheim. Sie wollen unbedingt hier bleiben“, betont Alexa Kitto, Elternsprecherin der verbliebenen zweiten Klasse in Altheim. Um die drohende Schließung zu verhindern, schrieben die Eltern Protestbriefe an Blieskastels Bürgermeisterin, die Stadtratsfraktionen und verschiedene Stellen im Bildungsministerium. Die Schließung der Schule und der Wechsel der Schüler nach Medelsheim „gefährden aus unserer Perspektive nachhaltig die Bildungschancen unserer Kinder“, heißt es in den Schreiben. Als „herber Schlag“ würde der Verlust des Schulstandorts in Altheim angesehen. Als Hauptproblem bezeichnet die Eltern-Initiative die Enge, die ihrer Meinung nach im Medelsheimer Schulgebäude herrscht. Gelegentlich wurden die Altheimer Zweitklässler schon in der Nachbarschule unterrichtet, etwa wenn ein Lehrer krank war. Wie Kitto sagt, hätten die Kinder den Platzmangel und die herrschende Lautstärke in dem Gebäude als belastend empfunden. „Nach Schultagen in Medelsheim erleben wir als Eltern regelmäßig, dass unsere Kinder nachmittags wesentlich unruhiger und viel gestresster sind“, schreibt die Elternvertretung in ihren Briefen. Angesichts der Raumverhältnisse bekunden die Eltern ihre Furcht vor einer „Häufung von Konflikten und Unfällen“. Die Grundschule in Medelsheim ist zurzeit einzügig aufgebaut, nur in der zweiten Stufe – die nach den Sommerferien die dritte sein wird – gibt es zwei Parallelklassen. Die Eltern befürchten außerdem, dass diese beiden Klassen im nächsten Schuljahr zusammengelegt werden. Dann würde die Klasse aus 32 Schülern bestehen, was nicht erlaubt sei. Die Elternvertretung gibt auch zu bedenken, dass das Gebäude in Altheim erst vor drei Jahren für 540 000 Euro saniert worden sei. Daher sei es unsinnig, es jetzt aufzugeben. Nun ist der Stadtrat am Zuge. Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener äußert ihre Hoffnung darauf, dass das Schulministerium in Saarbrücken einlenkt, wenn der Rat gegen die Schließung der Dependance Altheim stimmt. In diesem Fall müsste im nächsten Jahr eine weitere Klasse nach Altheim wechseln. Welche es dann treffen würde, sei offen.