Kreis Südwestpfalz Eine vierte Variante soll her

Der Ausbau des Wirtschaftsweges zum Sandwaldhof und Klosterwaldhof in Dietrichingen ist nach der Ratssitzung am Mittwoch noch nicht vom Tisch.

Zur Auswahl standen drei Varianten, die Diplom-Ingenieur Harald Krupp aus Waldfischbach-Burgalben im Detail vorstellte. Variante eins, der Vollausbau, würde etwa 208 000 Euro plus 30000 Euro Bau-Nebenkosten (Gutachten, Vermessung, Ingenieurleistung) betragen. Die anderen Varianten sind Sanierungen, die mit sechs oder acht Zentimeter Deckschicht nicht viel billiger als der Vollausbau sind. Das liegt daran, dass bei den Sanierungen viel mehr Asphalt als beim Vollausbau benötigt wird. Die Sanierungen würden rund 200 000 oder 206 000 Euro kosten. In allen drei Varianten sei eine Verbeiterung des Weges von drei auf 3,50 Meter vorgesehen. Nach den Vorgaben des DLR (Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum) ist dies eine der Bedingungen, um einen Zuschuss von bis zu 55 Prozent zu bekommen. Zur Finanzierung sprach Ortsbürgermeister Gerd Zahler vorab mit Kämmerer Dieter Knecht. Bei einem Zinssatz von drei Prozent und einem Tilgungssatz von acht Prozent im Jahr, wäre der Weg in etwa 20 Jahren bezahlt. Abgeschreckt von den hohen Kosten beauftragte der Rat Krupp damit, eine weitere Variante der Sanierung zu berechnen. Dabei soll der Weg nicht verbreitert werden. Auf die Deckschicht soll ein neues Asphaltbewehrungsgitter, darüber eine neue Asphaltdeckschicht. Nach Einschätzung von Ratsmitglied Wilfried Wolf, sollte das der Belastung der nächsten 30 Jahre standhalten. Zu den hohen Kosten der vorliegenden Varianten sagte er: „Ich kann nicht akzeptieren, dass man das schultern muss und die Gemeinde so hohe Kosten hat“. Die von Krupp geschätzten Kosten für eine Asphaltdeckschicht liegen zwischen neun und zwölf Euro pro Quadratmeter, die für das empfohlene Asphaltbewehrungsgitter bei acht bis neun Euro pro Quadratmeter. Das Gitter soll verhindern, dass die Netzrisse der alten Decke auf die neue Deckschicht übergreifen. Die Gesamtsanierungsfläche beträgt etwa 1200 Quadratmeter (der Weg ist 384 Meter lang, drei Meter breit). Setzt man die höchsten Zahlen an, wäre man bei der Deckschicht bei 14 000 Euro und beim Gitter bei 10 800 Euro. Selbst wenn man für diese Variante keinen Zuschuss bekommen sollte, wäre man deutlich günstiger als bei den Varianten, die Förderfähig seien. Vor allem sei ein Zuschuss nicht garantiert, im schlimmsten Fall könnte die Gemeinde komplett auf den Kosten sitzen bleiben. Diese Gefahr wolle man nicht eingehen. Laut Wilfried Lauer von der Bauabteilung würden momentan eher gemarkungsübergreifende Gehöfte und Zubringer zu Einsiedlerhöfen gefördert. Trotzdem will Krupp noch einmal Rücksprache mit Frank Laborenz, dem Sachgebietsleiter Agrar des DLR sprechen, ob die neueste Variante nicht doch förderfähig sei. In einer weiteren Sitzung will Krupp seine Berechnung vorstellen. Der Wunsch des Rates ist es, Laborenz zur Sitzung einzuladen, um die Fakten zu erörtern. Im nichtöffentlichen Teil der Sitzung informierte Zahler über ein Darlehen, dessen Zinsbindung im März ausgelaufen war. Die Zinsen lagen bisher bei 4,5 Prozent jährlich und nun bei 2,4 Prozent. (xkn)

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