Bobenthal Eine Straßenleuchte ohne Strombedarf aus dem Netz

Die Sonne als Energiequelle wollen die Bobenthaler nun auch für ihre Straßenbeleuchtung nutzen.
Die Sonne als Energiequelle wollen die Bobenthaler nun auch für ihre Straßenbeleuchtung nutzen.

Energie sparen mal anders. In den Seitenstraßen der Gemeinde Bobenthal gibt es noch einzelne dunkle Ecken bei der Straßenbeleuchtung, so auch am Beginn den Mühlstraße. Die sollen nun beseitigt werden mit einer besonders energiesparenden Leuchte. Genauer: mit einer Solar-Straßenlaterne.

Beim Ausbau der Hauptstraße wurden die dortigen LED-Leuchten ergänzt, weshalb dort die Beleuchtung den DIN-Vorschriften entspreche, informierte Ortschef Markus Keller bei der Gemeinderatssitzung am Mittwoch. Da es zu teuer gewesen wäre, auch die dunklen Stellen in allen Nebenstraßen zu beseitigen, wollte der Rat dabei punktuell vorgehen. Im Zuge der Ausbaumaßnahme sei damals die Hängeleuchte an der Einmündung Haupt-/Mühlstraße durch eine Stehlampe in der Hauptstraße ersetzt worden, berichtete Keller. Im Nachhinein habe sich aber herausgestellt, dass deren Lichtkegel nicht in die Mühlstraße reiche. Um dieses dunkle Loch zu beseitigen, soll jetzt eine weitere Stehlampe in der Mühlstraße errichtet werden.

Auf der Suche nach der Art der neuen Leuchte ist der Ortschef auf die österreichische Firma F8 GmbH gestoßen, welche Solar-Straßenleuchten vertreibt und diese flächendeckend montieren möchte. Nach einer Ortsbesichtigung ist die Firma der Meinung, dass am geplanten Standort die erforderliche Lichteinstrahlung ausreichen würde. Vorteil der Leuchte aus ihrer Sicht: ein minimaler Montageaufwand, da kein Anschluss an die Stromversorgung sowie keine Tiefbauarbeiten nötig sind, maximale Kosteneffizienz und Gewinn, kein Stromverbrauch aus dem Netz, da die Leuchte ihren Strom selbst erzeugt und praktisch keine Wartung erforderlich. Die Firma wirbt damit, dass die Leuchte zuverlässig, sauber und emissionsfrei arbeite, also etwa ruß- und feinstaubfrei sei. Die Lichtverschmutzung werde reduziert. Die Leuchten lassen sich einzeln steuern. Damit sei sie innovativ.

Ein Pilotprojekt im Landkreis

Die Leuchte besitzt einen Akku im Rohrmast, dessen Haltbarkeit mit 12 bis 15 Jahren angegeben wird. Sie kann angeblich eine Woche ohne Taglicht funktionieren. Auf die Solarpaneele gibt es eine Garantie von 30 Jahren. Die Leuchten können mit dem Internet verbunden werden. Die Online-Zustands- und Funktionsüberwachung garantiere verlässlichen Betrieb, so der Hersteller. Der Zeitpunkt für das Aus- und Einschalten oder Dimmen könne jederzeit online durch F8 kostenlos geändert werden. Dazu stellte Keller fest: „Ich habe mich erkundigt, aber es gibt weder in der Stadt, beim Kreis oder der Verbandsgemeinde Dahner Felsenland Erfahrungen über solche Leuchten. Also ist das für uns ein Pilotprojekt.“

Allerdings wurde die Solarleuchte schon anderenorts montiert, Referenzen anderer Ortsgemeinden liegen vor. Beim Nutzungsvergleich stelle die Leuchte eine positive Alternative dar, so Keller.

Neue Leuchte kommt günstiger als herkömmliche

Die Beschaffungskosten liegen bei 3213 Euro brutto, gegenüber etwa 5000 Euro für eine herkömmliche Leuchte. Nach technischen Erläuterungen durch Ratsmitglied Paul Pietsch und kurzer Diskussion beschloss der Rat, eine solche Solar-Straßenleuchte zu beschaffen und am Beginn der Mühlstraße direkt vor der Gemeindehalle aufzustellen. Sollte sich der Leuchtentyp bewähren, schließt die Gemeinde nicht aus, damit auch weitere Dunkelstellen im Dorf punktuell zu beseitigen. Bei der Einwohnerfragestunde hat jedenfalls schon mal ein Anlieger in der Lauterstraße eine weitere Straßenleuchte beantragt.

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