Pirmasens-Land Ein Notstromgeräte-Reinfall soll es nicht geben

Einzig das Brandschutzzentrum in Lemberg war bislang mit einer Notstromversorgung ausgerüstet.
Einzig das Brandschutzzentrum in Lemberg war bislang mit einer Notstromversorgung ausgerüstet.

Nein, ein Fiasko wie die Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben wollte die VG Pirmasens-Land bei der Bestellung von Notstromaggregaten nicht erleben. Deshalb greift sie tiefer in die Tasche und kauft nicht beim China-Konzern im Internet, sondern setzt auf ein europäisches Produkt vom Lieferanten aus der Region.

Mittlerweile ist der Februar fast vorbei, weder hat es eine Gasmangellage noch einen lange andauernden Stromausfall gegeben. Auf beides hatten sich die Kommunen seit dem Herbst 2022 aber vorbereitet oder zumindest vorbereiten wollen. Der Aggregate-Markt war leer gefegt, die Preise in Rekordhöhen gestiegen, nicht alle kamen zum Zug. Das war möglicherweise das Glück der Verbandsgemeinde Pirmasens-Land. „Die Geräte, die Thaleischweiler-Wallhalben in Italien bestellt hatte, waren zu dem Zeitpunkt, als wir danach geschaut haben, nicht lieferbar“, sagte Bürgermeister Klaus Weber am Mittwochabend im Verbandsgemeinderat. „Deshalb sind wir nicht darauf hereingefallen“, sagte er ohne Häme oder Spott, weil er die Situation kennt, in der sich die Kommunen auf dem Gerätemarkt bewegten. „Wir haben namhafte Hersteller angeschrieben, die haben uns nur mitgeteilt, auf welcher Position der Warteliste wir stehen und dass wir von Nachfragen absehen sollen“, berichtete Weber. Thaleischweiler-Wallhalben hatte Geräte gekauft, die in Deutschland nicht betrieben werden dürfen, obwohl der Hersteller das so angegeben hatte.

Ein Acht-Kilovoltampere-Gerät aus fernöstlicher Produktion, das für Deutschland zugelassen war, hatte Pirmasens-Land im Oktober gekauft, um es bei der Stützpunktwehr Trulben zu testen. Weitere Geräte konnten nicht mehr aufgetrieben werden.

Hersteller mit Niederlassung in Zweibrücken

Grundsätzlich hatte sich der Verbandsgemeinderat bereits im November dafür ausgesprochen, die Feuerwehrgerätehäuser mit Notstromaggregaten auszustatten. Weil der Markt aber nichts Günstiges hergibt, brachte Weber das Thema erneut in den Rat und präsentierte vier Alternativen. In der günstigsten Variante – einem Kauf von Nicht-EU-Geräten aus dem Internet – hätten die sieben Aggregate 21.000 Euro gekostet. Das hat der Rat wie zwei weitere Varianten abgelehnt und sich für die teuerste der vier Möglichkeiten entschieden.

61.000 Euro kostet diese Variante. Bei den sieben Aggregaten handelt es sich um wassergekühlte Notstromerzeuger, die für den Dauereinsatz geeignet sind und fast zwölf Kilovoltampere Leistung erbringen können. Damit könne laut Weber der gesamte Hausstrom abgedeckt werden. „In Obersimten könnten wir damit zum Beispiel auch vom Feuerwehrgerätehaus aus den Kindergarten mit Strom versorgen“, sagte er mit Blick auf die Leistungsreserven.

Lieferzeit bis zu 20 Wochen

Die Notstromaggregate werden in Frankreich hergestellt, der Hersteller hat einen Standort in Zweibrücken und der Vertriebspartner kommt aus der Region. Die Ersatzteilversorgung sei über mehrere Jahre sichergestellt, Wartungen und Reparaturen könnten schnell ausgeführt werden, nannte Weber weitere Vorzüge. Dirk Mistler (FWG), Klaus Lehmann (SPD) und Steffen Schehrer (CDU) sprachen sich für die Anschaffung der teureren Geräte aus. „Wenn man langfristig denkt, sind das die besseren Geräte. Sicherheit ist der wichtigste Punkt“, sagte Lehmann. Felix Kupper (FDP) fragte nach der grundlegenden Erfordernis: „Notstrom, wann brauche ich das?“ Er enthielt sich.

Bei einem längeren Stromausfall in diesem Winter werden die Aggregate allerdings noch nicht helfen können. Ihre Lieferzeit ab Bestellung beträgt bis zu 20 Wochen, wie Weber erklärte.

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