Münchweiler Ein friedliches, ausgelassenes Kienholzfest

Die Freude, dass es wieder ein Kienholzfest gibt, war groß, schon bei der Eröffnung war der Andrang groß.
Die Freude, dass es wieder ein Kienholzfest gibt, war groß, schon bei der Eröffnung war der Andrang groß.

Die Lust, sich wieder zu treffen, zu plauschen, zu feiern rund um den Denkmalplatz in der Dorfmitte Münchweilers war förmlich sichtbar. Schon früh füllten sich die Zelte mit gut aufgelegten Kienholzfestbesuchern. Es wurde geprostet, gegessen und es gab viel Musik.

Das kleine, musikalische Geschenk, das Bernhard Haßler seiner Heimatgemeinde, selbst komponiert und getextet, zum Fassanstich des 41. Kienholzfestes mitgebracht hatte, wurde beim Fest schnell ein Ohrwurm: „Dort an der Rodalb, da bin ich zuhaus; in meinem Leben geh ich dort ein und aus“ lautet der Refrain. Haßler, ehemals Münchweilerer, wollte sich damit für die Ehre des Fassanstichs bedanken. Originell dazu das Geschenk von Bürgermeister Timo Bäuerle: ein „Hawe“ (Topf). Denn Haßler wohnt seit über 60 Jahren im „Hawe-Dorf“ Clausen.

Die Kienholzmusikanten, dirigiert von Christian Bischoff, eröffneten mit einem Melodienpotpourri schwungvoll die große Dorfsause. Sichtlich erfreut zeigte sich Timo Bäuerle über den hervorragenden Besuch bei der Eröffnung am Freitag, darunter auch zahlreiche Kommunalpolitiker aus den Nachbargemeinden. Und es gab für Bäuerle eine Premiere: Zum ersten Mal in seiner Funktion als Bürgermeister lag es in seiner Hand, das Kienholzfest zu eröffnen.

Intakte Vereinsgemeinschaft

Auch im 41. Jahr, nach zwei Jahren Coronapause, sei die Vereinsgemeinschaft noch hervorragend intakt, dankte und lobte Bäuerle. Einige Vereine (Fußballvereinigung Münchweiler, Junge Union, Badminton-Club, Musikverein, Tennisclub, Schützenverein, Musikverein und Förderverein Kindergarten Max und Moritz) stünden parat, um das Festmotto „Treffen mit Freunden“ in die Tat umzusetzen, betonte der Ortschef. Die Ehre des Fassanstiches wurde Bernhard Haßler deshalb zuteil, weil er in diesem Monat seinen 80. Geburtstag feiert und „sehr viel für seinen Heimatort“ getan habe, so Bäuerle. Dass er dann gleich zwei Geschenke an Haßler übergab, einen Taktstock und einen „Hawe“, wurde mit viel Schmunzeln und Beifall bedacht. „Genießen Sie unser schönes Fest über diese drei Tage“, wünschte der Dorfchef. Dreimal schossen die Männer des Schützenvereins in ihren Galauniformen an der Kirchenmauer mit ohrenbetäubenden Salutsalven das 41. Kienholzfest krachend an.

Wie immer führte der Weg nach dem launigen Fassanstich direkt ins Bürgerhaus. Hier präsentierte Ludwig Heim in einer tollen Vielfalt von Motiven seine künstlerisch gemalten Bilder. Ob Speyerer Dom, die Praetorians Pirmasens, ein Indianerhäuptling, Einblicke in den Times Square und vieles mehr wurden von Heim auf der Leinwand festgehalten. Sein Hauptanliegen, die Unterstützung seines sozialen Engagements in Uganda, thematisierte er eindrucksvoll mit den Bildern „Frisches Wasser“ und „Brennholz für morgen“, die die alltäglichen Probleme der Menschen, die er unterstützt, anschaulich darstellen.

Musik für alle Geschmäcker

Ein Gang über die Festmeile ließ erkennen, dass die Vereine ihren alten Standplatz wiedergefunden hatten. Nicht nur rund um den mit Zeltüberdachungen vor Regen geschützten Luitpoldplatz fanden sich Hunderte Besucher ein. Auch vor dem Bürgerhaus vergnügten sich viele Gäste. Für die jüngeren Generationen waren Autoscooter und Zuckerwarenstand die Hauptanziehungspunkte.

DJs heizten, teils ohrenbetäubend, den Bürgerparkbesuchern über die drei Tage kräftig ein. Der Musikverein, hier die Kienholzmusikanten und die Jugendkapelle, spielten fleißig schwungvolle Unterhaltungsmusik für die Dorffestgäste. Viel Beifall erntete die Schülermusikkapelle mit 20-köpfiger Besetzung unter Leitung von Kathrin Buchheit.

Zufriedene Organisatoren

Mit den Bands „Three J’s“, „Jammin Six“ und „Southbound Rebellion“ wurden die unterschiedlichsten Musikgeschmäcker bedient. Ebenso sprachen das „Barbershop Duo“ und der Alleinunterhalter „Paddy“ ihre Zuhörer an. War der Freitag schon sehr gut besucht, geriet der Samstag zum Höhepunkt. Hunderte von Festbesuchern genossen das herrliche Wetter und vergnügten sich bei Essen, Trinken und bei viel Musik. Trotz Regenguss zur Mittagszeit ließen sich die feierfreudigen Kienholzfestbesucher auch am Sonntag nicht ihre gute Laune verderben. Es ging auch am Abschlusstag rund bei den Ständen, an den Musikbühnen und auf dem Rummelplatz.

Die Organisatoren Timo Bäuerle und Andreas Bischoff zogen ein durchweg positives Fazit. Ihre Arbeit habe sich gelohnt, das sei durch das gute Klima unter den Helfern, den Einsatzkräften und Vereinen bestätigt worden. So bot der Fußballverein Münchweiler zwei und in Zusammenarbeit mit dem Musikverein noch einen weiteren Verkaufsstand an, wie Bischoff, Vorsitzender beider Vereine, informierte. Insgesamt seien an diesen drei Ständen über 100 Leute in 70 Schichten eingesetzt worden, so Bischoff: „Das gute Miteinander war mit ein Erfolg des Kienholzfestes.“ Bäuerle ergänzte noch, dass man ein ruhiges Fest ohne besonderen Einsatz der in Stoßzeiten acht Security-Männer feiern konnte. „Auch das ist ein schöner Erfolg“, so Bäuerle.

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