Merzalben Dorfmoderation: Viele Ideen erst in der Planungsphase

Das Kneipp-Tretbecken ist zu einem Schandfleck geworden und soll einem Teich weichen.
Das Kneipp-Tretbecken ist zu einem Schandfleck geworden und soll einem Teich weichen.

Leben im Dorf, Tourismus, sowie Dorfbild und Verkehr lauten die drei Arbeitsgruppen, die in Merzalben zur Dorfentwicklung beitragen sollen. Bürgermeister Michael Köhler hat jetzt erklärt, was wie in Sachen Dorfmoderation läuft.

Die Verwirklichung des beliebten Weges entlang der Merzalb in den Krautstückern ist ein schwieriges Stück Arbeit. Vor etwa 15 Jahren konnte man, zwar nicht immer trockenen Fußes, jedoch ungehindert von der Hammelsbachstraße bis hoch zur Zimmerbergstraße idyllisch an der dahinplätschernden Merzalb entlangspazieren und noch einen Blick auf den letzten Rest „Alt Merzalben“ von der Rückseite werfen. Heute herrscht Stillstand an der Schließ. Etwa in der Mitte des ehemaligen Krautstückerweges macht ein Schild deutlich: „Privatgrundstück“. Für Bürgermeister Michael Köhler ist das Thema noch nicht vom Tisch; er will die Anrainer mit in den Entscheidungsprozess einbinden. Köhler will die Grundstückseigentümer ermitteln, sie zu einem Gespräch einladen, um abzuklopfen, inwieweit der Weg aufbereitet werden kann, sagt der Dorfchef.

An der Schließ herrscht Stillstand, der Weg, der dort vorbeiführt, soll aber aufbereitet werden.
An der Schließ herrscht Stillstand, der Weg, der dort vorbeiführt, soll aber aufbereitet werden.

Nicht einfach ist auch die Gestaltung der Ortsausgänge in der Haupt-und der Höhstraße. Ideen wie beispielsweise Türme aus Sandsteinen mit rankenden Blumen zu errichten, sind den Bürgern angesichts von geschätzten Kosten um 100.000 Euro nur schwer zu vermitteln. Eine Bürgerinitiative sprach sich dagegen aus. Ein historischer Bezug zur Burg sei zwar schön, sollte aber umsetzbar bleiben. Man habe die Thematik Ortseingänge außerhalb des Gemeinderates in den Fraktionen erörtert. Ideen seien daraus entwickelt und dem Planungsbüro übermittelt worden. Die neue Planung werde bald der Öffentlichkeit vorgestellt.

Schandfleck Kneippbecken soll zum Teich werden

Und was passiert mit dem rostig-maroden Kneippbecken im Freizeitpark? Das ist eine weitere ungeklärte Baustelle. Vor vielen Jahren floss hier Wasser, das heiße Füße von wandernden Einheimischen und Touristen kühlte. Aber immer wieder machten Glasscherben, die absichtlich im Becken landeten, das Kneippbecken im Freizeitpark zu einem Schandfleck. Letztendlich blieb auch noch der Wasserzufluss aus. Hierzu informierte Köhler, dass die Fläche im Park, die nicht für die Wohn- und Pflegegemeinschaft benötigt werde, überplant und neu zu gestalten sei. Es sei angedacht, dass das Tretbecken zu einem Teich umfunktioniert werden könne.

In der Mache ist derzeit auch das Brotbackhäuschen. Die Verwirklichung scheint in greifbare Nähe zu rücken, wenn auch mit Zeitverzögerung. Bis Ende der ersten Septemberwoche soll das Projekt, das 14.000 Euro kostet verwirklicht sein, zeigt sich Köhler optimistisch.

Privater Grundstücksbesitzer das Zünglein an der Waage

Heiß diskutiert wird im Dorf die geplante dezentrale Seniorenwohnanlage mit 18 Wohnungen und sechs Bungalows, nachdem das Sechs-Millionen-Euro-Projekt in der RHEINPFALZ publik gemacht wurde. Der Quadratmeterpreis der gemeindlichen Grundstücke wurden mittels Gutachter ermittelt. Doch vermutlich werde ein noch mit involvierter Privatgrundstücksbesitzer den Gutachterwert der gemeindlichen Grundstücke wohl kaum für sein Grundstück akzeptieren. Die Gemeinde sei sehr an der Verwirklichung des Zukunftsprojektes Seniorenpark interessiert, betont Köhler. „Was die Gemeinde tun kann, um der Umsetzung behilflich zu sein, wird sie tun“, versichert er und ist guter Hoffnung, dass der Verkauf zustande kommt.

Hinsichtlich des Rathauses sei der allgemeine Tenor im Gemeinderat gewesen, es in der Dorfmitte zu lassen. Als sinnvoll sei erachtet worden, dass das angrenzende ehemalige VR-Bank-Gebäude eine optimale Ergänzung zum bestehenden Rathaus darstellen würde. Mit den Eigentümern seien bereits Gespräche geführt worden; derzeit werde der bauliche Zustand des Gebäudes überprüft. Sei dieser akzeptabel, sei ein Ankauf und Umgestaltung möglich. Vorgespräche in diese Richtungen seien im Gange. Das Besucherlenkungskonzeptes sei ausgearbeitet und die Wege von Merzalben, die hierfür auszuschildern seien, seien kartiert. Die Realisierung erfolgt durch die Verbandsgemeinde. Erfreulich sei noch, so Köhler, dass Ende September erstmals ein Mittagstisch für Gemeindemitglieder im Heim des Kaninchenzuchtvereins angeboten werden soll. Entsprechende Einladungen würden noch erfolgen.

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