Krähenberg Dieses Wochenende Kerwe

Aktuell gibt es viele Kinder in Krähenberg. Sie dürfen schon mal die Kerwe-T-Shirts tragen.
Aktuell gibt es viele Kinder in Krähenberg. Sie dürfen schon mal die Kerwe-T-Shirts tragen.

„Uns fehlt der Kerwe-Nachwuchs“, bedauert Paula Schindler aus Krähenberg die Kirchweih ohne Straußjugend. Erstmals gab es keine Straußfahrt. Die Kerweredd steht in den Sternen. Ein kleiner bunter Kerwestrauß aber wird auf die alte Kirchweihtradition hinweisen. Kräftig gefeiert wird übers Wochenende dennoch.

Nach dem Aufheben der Corona-Beschränkungen geht es nun mit dem Feiern der Kirchweih Schlag auf Schlag: vorletztes Wochenende in Biederhausen, letztes in Knopp und nun in Krähenberg. Aber Kerwe ist nicht gleich Kerwe. „Wir haben eine Mordslücke. Eine Generation fehlt“, erklärt Paula Schindler das Feiern der Kirchweih ohne die Straußbuben und -mädchen. Über den Kinderstau könne man nur spekulieren. Aktuell seien viele Kinder im Dorf. Mit ihnen übe sie bereits das Tragen der Kerwe-T-Shirts. Die 22-Jährige: „Die traditionelle Kerb darf nicht sterben.“

In der Vergangenheit hatten sich in Krähenberg immer rund 15 Straußbuwe und -mäde zusammengefunden. Aus Nachbarorten wie Winterbach kam Verstärkung. Für jede Kerwe sei ein T-Shirt mit einem Motto, das sogenannte Jahrestrikot, entworfen worden, erzählt Schindler. Mit den Straußfahrten habe man in den Nachbarorten zur Kirchweih eingeladen. Unter Glockengeläut sei der große schwere Kerwestrauß durch den Ort transportiert worden. Der Ruf „Wem gehört die Kerb“ klinge ihr in den Ohren. Die gegenwärtige Jugend sei zum Biertrinken zu jung. Für vier Tage Kerwe brauche es auch eine gewisse Kondition. Mit Whatsapp hätten sich zumindest ein paar Leute für den Kerweputz gefunden, die die Hecken am Dorfgemeinschaftshaus geschnitten und den Platz auf Vordermann gebracht haben.

„Der Kerwestrauß ist noch nicht fertig“, sagte Schindler am Mittwochabend auf Nachfrage der RHEINPFALZ. Sie war aber guter Hoffnung, dass zumindest ein kleiner Strauß zustande kommt. Zwei Buben von 23 und 25 Jahren stünden ihr tatkräftig zu Seite. Der Strauß mit den bunten Bändchen soll das Jahr über das Feuerwehrhaus zieren. Die engagierte junge Frau hofft, dass, wenn auch die Musik nur aus den Boxen schallt, die Kerwefeier ein so großer Erfolg wird wie das Grillfest der Feuerwehr im Mai: „Da hat der Bär gesteppt.“

Eröffnet wurde die Kerb am Freitag um 17 Uhr mit dem Hofbistro. Am Samstag geht es zur gleichen Zeit weiter. Der Erste Beigeordnete Walter Arzt empfiehlt den Krähen-Burger. Mit dem Frühschoppen um 10 Uhr geht es in den Sonntag. Ab 11.30 Uhr wird das traditionelle Mittagessen Rindfleisch mit Meerrettich angeboten. Am Nachmittag bewirten die Landfrauen die Besucher mit Kaffee und Kuchen. Am Montag klingt die Kirchweih dann mit Frühschoppen, Leberknödel mit Sauerkraut als Mittagessen und Hofbistro aus. Für die kleinen Gäste ist eine Hüpfburg aufgebaut.

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