Ehrenamt „Der Manager“: Wolfgang Link packt in Merzalben überall an

Tausendsassa: Wolfgang Link als Küchenchef beim Heimat-und Kulturverein.
Tausendsassa: Wolfgang Link als Küchenchef beim Heimat-und Kulturverein.

Leute aus der Nähe: Wolfgang Link ist „der Manager“ in vielen Merzalber Vereinen; sein ehrenamtlicher Einsatz ist ihm wichtig, wobei es ihn nicht drängt, an der Vereinsspitze zu stehen.

Wenn in Merzalben der Begriff „Manager“ (pfälzisch: Männedscher) fällt, weiß eigentlich jeder, um wen es geht: Wolfgang Link. Der 67-Jährige steht seit Jahrzehnten an Grillstationen, hält Nachtwache bei Dorffesten, ist Zeremonienmeister bei den Prunksitzungen, läuft als Fackelverteiler beim Nachtumzug mit; mäht den Rasenplatz und zeichnet den Platz für die Fußballer ab. Wenn er gebraucht wird, organisiert er den Verkehr beim Burgfest und steht auch noch als Helfer bei Beisetzungen zur Verfügung. Kurzum: Wolfgang Link stellt sich ganz in den Dienst der Allgemeinheit, unterstützt Vereine und die Gemeinde. Für seine Zuverlässigkeit wird ihm Respekt und Anerkennung gezollt.

Man muss nicht in der Führung eines Vereines aktiv sein, will man sich zum Wohle der Dorfgemeinschaft engagieren. Das zeigt das Beispiel von Wolfgang Link. Mitglied ist er beim FC Merzalben, dem Musikverein Gräfenstein und dem Heimat- und Kulturverein Gräfenstein. Aber sich nur hier einzusetzen, das ist für den Ur-Merzalber zu kurz gedacht. „Wo es fehlt, helfe ich gerne; denn es macht mir Spaß“, stellt er klar.

Kümmert sich um die Narren

Am längsten unterwegs ist der Rentner für die Fasnachter – genauer: in Sachen Prunksitzung. Seit der ersten Sitzung 1983 steht Wolfgang Link in schmucker Uniform und mit Stab als Zeremonienmeister parat. Schon einige Generationen von Garde-Mädchen hat er aufwachsen sehen. Der Zeremonienmeister empfängt die Gruppen vor ihrem Auftritt an der Umkleide, führt sie standesgemäß auf die Bühne und bringt die Jecken nach ihrem Einsatz wieder zurück. Noch gut erinnert sich Link an die Anfangszeiten, als er mit Martin Zeiner und Günther Müller den Bühnenaufbau vorbereitete. Dass er diese Aufgabe mittlerweile seit 37 Jahre ausfüllt, verstehe er als selbstverständlich.

Nicht nur das Repräsentieren als Zeremonienmeister zählt zu den Aufgaben, die er sich selbst auferlegt hat. Link ist der Erste, der am Sitzungsabend antritt, und der Letzte, der die Arbeit beendet und sozusagen den Saal zuschließt. Samstagmorgens steht er dann wieder als Erster parat, um den Saal für die zweite Prunksitzung abends wieder auf Vordermann zu bringen. Wie sieht es mit Schlaf aus? „Ach, die Schlaferei ist meist kurz und schmerzlos“, sagt er und lacht. Als eines seiner lustigsten Erlebnisse beschreibt Link einen Auftritt der „Waldi-Singers“, als er Robert Metz zur Überraschung aller in einer Schubkarre in den Saal fuhr, während Metz Plastik um sich warf, um auf das Thema Müll aufmerksam zu machen.

„Nachtumzug ist etwas Besonderes“

Er freue sich darauf, beim Nachtumzug am 22. Februar ab 19.11 Uhr wieder Fackeln an die Besucher am Straßenrand zu verteilen. „Der Nachtumzug ist etwas ganz Besonderes. Und viele freuen sich, dass sie eine Fackel geschenkt bekommen,“ erzählt der 67-Jährige. Ist der Umzug vorbei, hat Link mit anderen Helfern bereits den Kerweplatz zu einem Treffpunkt für die After-Zug-Party umfunktioniert, Bänke aufgestellt und eine Zeltüberdachung aufgebaut. Im Vorfeld hilft er beim Wagenbau für den Nachtumzug.

Um 1990 herum zeigte Link Flagge beim Fußballclub Gräfenstein Merzalben. Hier ist er seitdem für das Mähen des Rasenplatzes und die Linienabzeichnung zuständig. Auch steht er hinter dem Grill und bedient die hungrigen Fußballfreunde.

Um bei den Fußballern zu bleiben: Dieses Jahr sind es 20 Jahre, dass der Merzalber sich ehrenamtlich beim FK Pirmasens einsetzt. Zu Beginn stand er auch hier als Grillmeister parat. Mittlerweile ist er am Kaffee- und Kuchenstand präsent. Mit seinem Roller fährt Link zum FKP-Stadion. Bei schlechtem Wetter wird er mitgenommen. Wie der Merzalber erzählt, schätzt er die gute Kameradschaft in Pirmasens – von der Führungsspitze bis zu den Gästen.

Feuer schüren und Besucher leiten

Beim Musikverein Gräfenstein Merzalben ist Link Mitglied und war schon im erweiterten Vorstand. Er greift beim Zeltaufbau für Feste zu, steht ebenfalls an der Grillstation, hilft vorbereiten und am Ende aufräumen. Morgens um 6 Uhr steht „de Manager“ einmal im Jahr in den Reihen des VdK beim Grumbeerebrode. Dort schürt Link das Feuer, damit die Gebrodene in die Glut eingelegt werden können.

Beim Burgfest ist es Links Aufgabe seit Jahr und Tag, den anrollenden Besucherstrom auf die Parkplätze zu leiten. Neben der Verkehrsregelung achtet Link darauf, dass die Fluchtwege frei bleiben. Bis es soweit ist, packt er auch an und hilft den Gemeindearbeitern beim Wasser- und Stromaufbau und der Lichterinstallation entlang des Weges. Beim Brunnengässelfest ist sein Arbeitseinsatz vielfältig, hilft er doch beim Aufbau der Stände und steht für die Nachtwache bereit. Dass er bei seiner Nachtwache nebenbei noch den Platz säubert, bringt Link viel Dank und Anerkennung ein.

Saumagen braten für Kulturverein

Sein jüngstes Betätigungsfeld ist der neue Heimat-und Kulturverein Gräfenstein. Hier arbeitete Wolfgang Link vier Tage lang mit, bis das Einweihungsfest des Kulturhauses Hasenheim über die Bühne gegangen war. Sein Schwerpunkt war in diesem Fall die Küche, wo er Bratwürste und Saumagen gebraten hat. Für Wolfgang Link ist seine vielschichtige, ehrenamtliche Tätigkeit selbstverständlich, wie er bescheiden erzählt.

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