Kreis Südwestpfalz Der auf dem ersten Platz heißt Hohn – der auf dem letzten auch
„Der auf dem ersten Platz heißt Hohn – der auf dem letzten auch“, stand vor fünf Jahren in unserer Überschrift, als die FDP ihre Liste für die Verbandsgemeinderatswahl Zweibrücken-Land aufgestellt hatte. Können wir diesmal wieder machen und gleich noch die ersten beiden Sätze des Artikels nehmen: Thomas Hohn aus Hornbach führt die FDP-Liste für die Verbandsgemeinderatswahl im Mai an. Der Hornbacher Bürgermeister Reiner Hohn kandidiert auf dem 32. und damit letzten Listenplatz.
32 Kandidaten haben die 18 Wahlberechtigten am Donnerstag in der VT-Gaststätte in Contwig ohne Diskussion nominiert. Thomas Hohn bezeichnet die finanzielle Entlastung der Gemeinden als das wichtigste Thema des Rates. In der Versammlung kritisierte er auch den Vorsitzenden der Verbandsgemeinde-CDU, Björn Bernhard. Volker Schmitt, Vorsitzender des FDP-Gemeindeverbands, betonte, dass die vier Vertreter im aktuellen Rat, nämlich Thomas Hohn, Tino Weber, Arnold Bonitz und er selbst echte „freie Demokraten“ seien. Nicht immer sei man gleicher Meinung. Aber meistens doch. Wenn sie nicht von einer Sache überzeugt sind, stimmten sie auch dagegen. Schmitt: „Wir wissen, dass es nicht einfach ist.“ Es sollten sich künftig mehr Frauen politisch liberal engagieren und auch kandidieren. Die Partei brauche auch mehr junge Mitglieder. „Der Altersdurchschnitt wird immer höher“, merkte der Bürgermeister von Großsteinhausen an. Auf der Vorschlagsliste der Kandidaten, die vom Vorstand aufgestellt und von den Anwesenden einstimmig gebilligt wurde, standen sechs Frauen, am weitesten vorn Corina Conrad auf Platz 13, gefolgt von Katja Baldauf auf Platz 15. Vom Alter her spannte sich der Bogen von Tobias Glahn, Sohn von Großbundenbachs Bürgermeister Dieter Glahn, mit 20 Jahren bis zu Reiner Hohn, Bürgermeister von Hornbach, mit 70 Jahren. Bei der Wahl erhielt kein Kandidat eine Nein-Stimme. Das schlechteste Ergebnis waren 14 Stimmen und vier Enthaltungen. Auf der Liste stehen wie auch in der Vergangenheit mehrere Parteilose – wie Tobias Glahn. Fraktionssprecher Thomas Horn brachte zum Ausdruck, dass in der Fraktion ein „tolles, ausgewogenes Klima“ herrsche. „Es war immer jemand dabei, der Ahnung hatte, sei es hinsichtlich Feuerwehr, Schule oder Personal.“ In den letzten zwei bis drei Jahren sei das Miteinander im Verbandsgemeinderat besser geworden. Man habe sich als Oppositionspartei mitgenommen gefühlt. In vielen Fällen seien die Vertreter auf offene Ohren gestoßen. Hohn: „Politik heißt nicht, es anders machen zu wollen als die andern.“ Der Verbandsgemeinderat habe in den letzten Jahren viel Geld für die Schulen und die Feuerwehr ausgegeben, weil dort Investitionsstau war. Momentan betreibe man mit der Wehr Polemik. Er kritisierte damit unter anderem den CDU-Vorsitzenden Björn Bernhard, der beim CDU-Neujahrsempfang in Bechhofen gesagt habe, dass die Verbandsgemeinde nach dem Rücktritt von Wehrleiter Markus Schmidt vor einem Jahr für die Ausschreibung eines Feuerwehrautos 10 000 Euro zahlen müsse. Es seien derzeit für drei Feuerwehrautos jeweils 3800 Euro, so Hohn. Zudem spare die Verbandsgemeinde Geld, weil die Kommunalberatung offener ausschreibe und somit mehr Anbieter zum Zug kämen, nicht mehr nur die großen Anbieter. „Der politische Friede in der Verbandsgemeinde ist höchstgradig gefährdet“, wirft Hohn Bernhard vor. Der CDU-Vorsitzende und dritte Beigeordnete der Verbandsgemeinde widerspreche Dingen, denen er vier Wochen zuvor noch zugestimmt habe. Das größte Thema bleibe weiterhin die Entlastung der Ortsgemeinden, sprich die Senkung der Umlage. Wahlkämpferisch bekräftige Thomas Hohn: „Wir sind bereit, Verantwortung zu übernehmen.“ Reiner Hohn wies darauf hin, dass am 16. Februar in Pirmasens die Kreistagskandidaten aufgestellt werden sollen. Er sei guter Dinge, dass man 42 Personen auf die Liste bekomme. Auch wenn die Alten nicht mehr und die Jungen noch nicht wollten. Es gelte, die Parteilosen in die Partei zu holen. Die Kreis-FDP habe momentan 59 Mitglieder. „Schade, dass die junge Generation so desinteressiert an der Politik ist“, bedauerte er. Die Kandidaten 1. Thomas Hohn 2. Herbert Sefrin 3. Volker Schmitt 4. Christian Liefke 5. Tino Weber 6. Nils Reuter 7. Manfred Dörr 8. Thomas Leicher 9. Tobias Glahn 10. Thierry Eibel 11. Peter Lauer 12. Arnold Bonitz 13. Corina Conrad 14. Hans-Günter Döring 15. Katja Baldauf 16. Gustav Kühn 17. Tobias Paltz 18. Heiko Lehner 19. Alex Schwartinski 20. Michael Conrad 21. Arnold Laborenz 22. Dominik Huber 23. Jürgen Conrad 24. Gertrud Stauch 25. Jürgen Penner 26. Michael Neuner 27. Berthold Lauer 28. Doris Kübler 29. Franziska Schmitt 30. Heinz-Walter Roth 31. Tatjana Stähly 32. Reiner Hohn