Kreis Südwestpfalz Da staunt selbst der Weißstorch

Eine Begegnung mit Seltenheitswert hat Bernd Wagner vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) im

Eigentlich hat die frühe Ankunft des Storchenmännchens () Bernd Wagner aus Höhmühlbach am Wochenende ins Naturschutzgebiet gelockt. Für seine Geduld, auf den Weißstorch zu warten, wurde er mit einem traumhaften Schnappschuss belohnt. Der Silberreiher wurde in den letzten drei Jahren zur Verwunderung der Vogelexperten immer wieder sporadisch im Hornbachtal entdeckt, obwohl dies fernab seiner üblichen Lebensräume ist. Er brütet gerne in Osteuropa, in der Ukraine und vor allem am Neusiedlersee im österreichischen Burgenland an der Grenze zu Ungarn. Diesen Flachwasser-Steppensee bevorzugt der Silberreiher, denn dort stimmen für ihn das Nahrungsangebot und das Umfeld für die Fortpflanzung. Dieses sumpfige Naturschutzgebiet mit großen Trockenbereichen ist auch die Heimat vieler Weißstorchfamilien und des Schwarzkehlchens. Daran lässt sich erkennen, dass das Hornbachtal ebenfalls außergewöhnliche Vorzüge hat.

Der Silberreiher in der Talaue zwischen Mauschbach und Dietrichingen könnte nach Einschätzung von Peter Spieler aus Belgien an die deutsch-französische Grenze gekommen sein. Es sei ein Durchzügler, der hier genügend Nahrung findet, so dass er im Hornbachtal wohl kurz haltgemacht hat, vermutet Spieler. Schließlich gibt es mittlerweile auch Vorkommen des Silberreihers in Holland, am Steinhuder Meer in Niedersachsen und in Nordpolen.

Den eleganten Vogel umgibt ein Hauch von Exotik. Spieler hat schon Artgenossen dieses Wasservogels im Pfälzerwald an den Weihern in Ludwigswinkel und am Saarbacher Hammer bei Fischbach beobachtet. Die Vogelkenner glauben, dass eine wachsende Bestandsdichte in den angestammten Brutgebieten den Silberreiher auf eine Erkundungstour nach neuen Lebensräumen treibt. Zur Nahrung des gut 85 Zentimeter großen Wasservogels gehören Fische, Frösche, Wasserspitzmäuse, Insekten und Reptilien. Dieser weit gefächerte Speisezettel erleichtert ihm die Standortveränderung. Seine besonders schönen Rückenfedern waren einst ein beliebter Hutschmuck der Damen.

In unserer Region besser bekannt ist der Fischreiher. Es handelt sich eigentlich um den Graureiher, der etwas größer ist als der Silberreiher. Er steht oft still im Wasser mit gesenkten Kopf und gekrümmten Hals, so zusammengekauert, als würde er frieren. Er liebt ebenfalls kleine Fische, Wasserinsekten, Käferlarven und Feldmäuse. Sein Horst steht in hohen Bäumen, die vom Kot wie gekalkt erscheinen. Er brütet gern in Kolonien, wo seine Spuren an den Bäumen nicht zu übersehen sind.

Das Schwarzkehlchen gilt als regional äußerst gefährdet, so dass es in der Roten Liste verzeichnet ist. Deshalb sind seine Lebensräume besonders zu schützen. Wer diesen kleinen Singvogel aus der Familie der Wiesenschmätzer in der Balzzeit entdeckt, wird von seinem Aussehen mit dem auffallend morgenroten Brustfleck auf gelbweißem Untergrund beeindruckt sein. Hinzu kommt der schwarze Kopf mit Kehle, was den Kontrast noch verstärkt.

Im Winter ist die Färbung unserer Singvögel deutlich unscheinbarer, was es den Vogelfreunden auch so schwierig gemacht hat, das Schwarzkehlchen in Mauschbach zu erkennen. Schließlich sollte es sich jetzt noch im wärmeren Süden aufhalten und erst im März erscheinen. In diesem Jahr gehen die Uhren in der Natur aber völlig anders, betont Spieler. Das Schwarzkehlchen mag auch feuchtes, etwas verwildertes Wiesenland mit eingestreuten Buschgruppen.

Peter Spieler und Hans Göppel vom Nabu glauben durchaus, dass das Schwarzkelchen in ihrem betreuten Lebensraum brüten könnte. Sie werden im Frühjahr genau mit dem Fernglas beobachten, ob sich der eifrige, aber vorsichtige Sänger auf seinen exponierten Singwarten zeigt. Beim Schwarzkehlchen gibt es zwischen April und Juni zwei Bruten. Zur Nahrung des 12,5 Zentimeter großen Vogels zählen zarte Insekten und Spinnen. (hac)

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