Südwestpfalz BI B10-Ausbau: Ausbau der Bahn kann Funktion der Straße nicht übernehmen

Im Frühjahr war die Baustelle an der B10 bei Hinterweidenthal fertiggestellt werden. Als nächstes soll der Bereich Felsnase bei
Im Frühjahr war die Baustelle an der B10 bei Hinterweidenthal fertiggestellt werden. Als nächstes soll der Bereich Felsnase bei Hauenstein ausgebaut werden.

Ein Ausbau der Bahnverbindung zwischen Zweibrücken und Landau sei zwar sinnvoll, könne aber im ländlichen Raum nicht die Funktion der Straße übernehmen, führt Erich Weiss von der Bürgerinitiative „B10 - Vier Spuren jetzt“ aus und reagiert damit auf die angekündigte Sternfahrt der Ausbau-Gegner.

Vorstandsmitglied Erich Weiss bezieht sich auf den Aufruf von Bund und anderer Umweltschützer zur Teilnahme an einer Sternfahrt nach Landau, als Widerstand gegen den Lückenschluss im vierspurigen Ausbau der B10 in Richtung Landau. Mit Blick auf Natur- und Umweltschutz würde ein Verzicht auf den B10-Ausbau genau das Gegenteil bewirken, stellt Weiss fest. Der geforderte Bahnausbau sei zwar sinnvoll, könne aber im ländlichen Raum „unmöglich die Funktion der Straße übernehmen“.

Kapazitätsgrenze schon lange überschritten

Darüber hinaus würden die B10-Anrainer den dringend notwendigen Lärmschutz nicht bekommen, CO2-Ausstoß und Energieverbrauch würden größer werden – weil jede Alternativ-Strecke mindestens 40 Prozent länger sei. Es würden weiterhin viele Wildtiere beim Versuch, die B10 zu queren, überfahren, weil es für sie keine sichere Querungen gibt. Die vermeidbaren Autounfälle, nicht selten mit Todesopfern, endeten nicht, da die vorhandene dreistreifige B10 seit Jahrzehnten schon ihre Kapazitätsgrenze überschritten habe. Und zum guten Schluss wäre eine Folge, dass die Region Südwestpfalz und Pirmasens wirtschaftlich ausblutet, weil florierende Wirtschaft gute und funktionierende Verkehrsverbindungen braucht.

All diese Argumente sprechen aus Sicht von Weiss für einen bedarfsgerechten Ausbau der B10, weil Umweltschutz keine lokal begrenzte Aufgabe ist, sondern im Zusammenhang gesehen werden muss. Was bei der Sternfahrt unter die Menschen gebracht werden solle, sei das St. Florians-Prinzip in Reinform – „fahre über die A6 und nicht über die B10“ – und daher das exakte Gegenteil von nachhaltigem Natur- und Umweltschutz, weil dieser voraussetze, dass die Dinge bis zum Ende gedacht würden.

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