Kreis Südwestpfalz Bewährungsstrafe nach schwerem Unfall

Die Feuerwehr brauchte 25 Minuten, um den Fahrer aus dem Autowrack zu befreien.
Die Feuerwehr brauchte 25 Minuten, um den Fahrer aus dem Autowrack zu befreien.

Ein schlimmer Verkehrsunfall mit einem Schwerstverletzten am 22. September gegen 18 Uhr am Stambacher Berg (wir berichteten am 25. September) beschäftigte am Mittwoch das Amtsgericht Zweibrücken. Der Verursacher, ein 61-Jähriger LKW-Fahrer, wurde zu vier Monaten Haft verurteilt, ausgesetzt auf drei Jahre Bewährung. Außerdem muss er 2500 Euro an „Ärzte ohne Grenzen“ bezahlen. Das ebenfalls anhängige Zivilverfahren ist noch nicht abgeschlossen.

Der Rechtsanwalt des Angeklagten händigte dem Gericht zudem den Führerschein seines Mandanten aus, da noch für einen Monat Fahrverbot besteht. Der LKW-Fahrer befuhr an dem Septemberabend die L 471 von Contwig in Richtung Pirmasens und wollte nach links nach Falkenbusch abbiegen. Dabei missachtete er den Vorrang eines aus Pirmasens kommenden PKW-Fahrers, und die Autos stießen frontal zusammen. Nach Auffassung des Gerichtes handelt es sich bei dem Fehlverhalten des LKW-Fahrers um ein sogenanntes Augenblicksversagen. Davon spricht man, wenn jemand eigentlich konzentriert ist und für einen Moment nicht aufpasst, aber nicht grob pflichtwidrig handelt. Ein schreckliches Szenario bot sich den Einsatzkräften unmittelbar nach dem Verkehrsunfall. Das Auto hatte sich unter den Lastwagen geschoben, so dass der Fahrer im Wagen eingeklemmt war. Damit er notärztlich versorgt werden konnte, musste die Feuerwehr zuerst das Autowrack unter dem Lastwagen hervorziehen und anschließend in Absprache mit dem Notarzt die Türen des Autos entfernen. Nach 25 Minuten hatten die Rettungskräfte laut Feuerwehr den verletzten Fahrer aus dem zerstörten Auto befreit. Der Mann wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Auch heute noch ist der 66-Jährige PKW-Fahrer auf Pflege angewiesen. Nach Aussage seines Rechtsanwalts ist er weiterhin regelmäßig in Reha-Kliniken. Der Fahrer des LKW erlitt einen Schock, blieb aber äußerlich unverletzt. Sein Anwalt akzeptierte im Auftrag seines Mandanten das Urteil.

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