Ruppertsweiler/Pirmasens Bester Meister

Alexander Dreyer aus Ruppertsweiler hat die landesweit beste Meisterprüfung im Kfz-Gewerk abgelegt.
Alexander Dreyer aus Ruppertsweiler hat die landesweit beste Meisterprüfung im Kfz-Gewerk abgelegt.

Meistens sieht er die Pirmasenser Stadtbusse von unten, manchmal nimmt er aber auch auf dem Fahrersitz Platz. Alexander Dreyer hat 2021 die landesweit beste Meisterprüfung im Kraftfahrzeugtechniker-Handwerk abgelegt.

Bei der Meisterfeier im Holiday Park in Hassloch wurden 237 Jungmeister ernannt, davon 30 Kfz-Meister, von denen der Ruppertsweilerer Alexander Dreyer mit einem Notendurchschnitt von 1,7 abschloss. „Es war ein hartes Jahr. Lernen, lernen, lernen war angesagt. Wenn ich abends von der Meisterschule in Kaiserslautern heimkam, war kein Feierabend, ich musste lernen“, so der 31-jährige Kraftfahrzeugmechatroniker.

Stadtwerke-Geschäftsführer Christoph Dörr ist stolz auf das exzellente Prüfungsergebnis seines Mitarbeiters: „Es ist für uns etwas ganz Besonderes, wenn junge Menschen zielstrebig ihren Weg gehen und es schaffen, durch Einsatzbereitschaft und Lernfleiß Spitzenergebnisse bei ihrer beruflichen Fortbildung zu erreichen. In Zeiten des Fachkräftemangels sind wir froh und dankbar, einen solch guten und interessierten Mitarbeiter in unseren Reihen zu haben, der sich bei uns wohlfühlt“, lobt er die herausragende Arbeit von Alexander Dreyer.

Schon nach der Lehre mit Ehrungen bedacht

Gelernt hat Dreyer das Kfz-Handwerk bei den Stadtwerken Pirmasens von 2009 ab dreieinhalb Jahre lang. Den Abschluss als Kfz-Mechatroniker hat er 2013 als einer der besten seiner Zunft gemacht und wurde seinerzeit schon mit Ehrungen bedacht.

Den ersten Schraubenschlüssel hatte er im frühestens Kindesalter in den Händen. Den ersten Ölmessstab ebenso. Das Schrauben ist ihm quasi in die Wiege gelegt worden von Vater Karl, einem Kfz-Mechaniker. „Autos, Motoren und Nutzfahrzeuge haben mich tatsächlich schon immer sehr interessiert“, stellt er fest, während er an einem der Stadtbusse, die in der Werkstatt in der Schachenstraße stehen, die Batteriespannung überprüft. Es sei das Tüfteln, das Suchen nach Ursachen für Fehler, die den Reiz des Berufes ausmachten. „Manchmal gehört auch ein wenig Probieren dazu“, sagt er schmunzelnd.

Zur Not fährt er auch mal einen Stadtbus

Von der Reparatur eines defekten Kassenautomaten im Bus über Ölwechselservice bis hin zum Austausch der Bremsen und Motorarbeiten reicht das Arbeitsfeld. Derzeit vertritt er den Meister im Betrieb. Neun Mitarbeiter von der Reinigungskraft bis zum Mechatroniker gehören zum Team. Zudem betreut er aushilfsweise die Auszubildenden. Repariert werden nicht nur die 17 Stadtbusse, sondern auch der komplette Fuhrpark der Stadtwerke wird hier gewartet. Daneben sitzt Alexander Dreyer auch aushilfsweise hinterm Steuer in einem der Stadtbusse. „Wenn man mich braucht, fahr ich auch Linie oder übernehme die ein oder andere Sonderfahrt“, sagt er. Den notwendigen Bus- und Personenbeförderungsschein hat er nebenher erworben.

Privat trägt er meist auch die Arbeitskleidung, denn er ist stolzer Besitzer von nicht weniger als drei PKW, dazu kommt ein PKW, den er restauriert und ein Traktor.

Zur Arbeit fährt Alexander Dreyer mit dem E-Bike

Den Weg zur Arbeit und zurück zum Wohnort legt er, wann immer es geht, auf zwei statt mit vier Rädern zurück – mit einem E-Bike. Wenn er einen Plattfuß hat, wird der selbstverständlich selbst repariert.

Der Spaß steht im Vordergrund, nicht der Wettkampf, das liegt dem introvertierten jungen Mann nicht. Selbst die Ehrungen, die ihm zuteil wurden, sind ihm eher unangenehm. Er fühlt sich wohl, wenn er schrauben kann, aber auch die Einbeziehung in die Logistik des Betriebes bereitet ihm Freude. „Berufliche Veränderungen strebe ich nicht an, mir gefällt die Arbeit, das Arbeitsumfeld und nicht zuletzt auch das Betriebsklima bei den Stadtwerken“, stellt er fest.

Von der Wirtschaftsministerin geehrt

Die Urlaube verbringt der Ruppertsweiler gemeinsam mit der Lebensgefährtin gerne und wann immer es machbar ist, an der Nordsee oder am Gardasee. Dieses Jahr hat das Paar bereits zweimal die Nordsee bereist. Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin, Daniela Schmitt, hat das Tätigkeitsfeld bei der Meisterehrung zutreffend als „Botschafter des Handwerks“ beschrieben und zwar im allerbesten Sinne.

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