Mauschbach Bernhard Krippleben: Wie deutsch-französische Freundschaft im Kleinen funktioniert
Der 60-jährige Bernhard Krippleben ist gelernter Maschinenschlosser, arbeitet bei John Deere, ist verheiratet und Vater von zwei Töchtern. Seit zehn Jahren ist er Ortsbürgermeister von Mauschbach, die kommende wäre dann seine dritte Legislaturperiode. Er tritt an für die Wählergruppe Krippleben an und ist der einzige Kandidat.
Der Straßenausbau und die wiederkehrenden Beiträge, die seit 1. Januar 2024 in Mauschbach gelten, sind zwei Themen, die ihn beschäftigen. Die Arbeit als Ortschef ist aufwändiger geworden: „Bis 2019 war das Arbeitsaufkommen zwischen vier und sechs Stunden pro Woche für den ehrenamtlichen Ortsbürgermeister in Mauschbach, seitdem wurde es immer mehr. Derzeit sind wir bei 42 Stunden im Monat“, sagt er. „Ohne den Beigeordneten Dieter Neufang wäre das gar nicht mehr zu schaffen nebenher“, sagt Krippleben. Dabei habe Mauschbach weder einen eigenen Kindergarten, noch eine Schule oder einen Friedhof. Als Glücksfall für die Gemeinde habe sich jedoch herausgestellt, dass ein Teil der Gemarkung an das Flughafengelände grenzt und von dort Einnahmen in die Gemeindekasse fließen. Krippleben sieht das als Ausgleich für 30 Jahre militärischen Fluglärm. Die Finanzen von Mauschbach seien daher geregelt, auch wenn die Einnahmen bedeuten, dass es kaum Zuschüsse gibt.
„Da fährt nicht mal ein Bus über die Grenze“
Die Dorfgemeinschaft funktioniere. „Ich bin froh, dass sich die Jungen einbringen und hier Häuser gebaut haben“, sagt er. Etwas dünn findet er die grenzüberschreitende Zusammenarbeit: „Da fährt nicht einmal ein Bus über die Grenze“, kritisiert er. Ganz im Kleinen habe er mit einem internationalen Bouleturnier bereits vor Jahren den Grundstein gelegt für die deutsch-französische Freundschaft, bei dem Walschbronner, Hornbacher, Mauschbacher, Dietrichinger, Rolbinger und Schweyener einmal im Jahr zusammenkommen, um gemeinsam zu spielen und zu feiern. Das nächste Turnier ist für 13. und 14. Juli geplant. Die Boulebahn soll erweitert werden auf mehrere. Diese und ähnliche Initiativen wolle der Amtsinhaber fortführen und ausbauen, wenn er seine dritte Amtszeit antritt. Beibehalten will er auch, dass die Ortsgemeinde einmal im Jahr Obstbäume pflanzt für die Neugeborenen im Dorf, auch wenn nicht alle Eltern sich anschließend gut um die jungen Bäumchen kümmerten, sagt Krippleben.
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