Rodalben Bei einer Waldbegehung die Probleme aufzeigen

Der radikale Holzeinschlag im Wald oberhalb der Fichtenstraße hatte einige Rodalber aufgebracht.
Der radikale Holzeinschlag im Wald oberhalb der Fichtenstraße hatte einige Rodalber aufgebracht.

Der radikale Baumhieb im Wald oberhalb der Rodalber Fichtenstraße, ausgeführt von einer Fremdfirma, stellt für die Anlieger und für Wanderer immer noch ein großes Ärgernis dar. Vereinzelt stehen zwar ein paar Neupflanzungen am Hang, ansonsten aber überziehen Gestrüpp und Unkraut das Gelände, und hier liegt jede Menge Totholz.

Für Montag hatte Bürgermeister Claus Schäfer den neuen Leiter des Forstamts Westrich Florian Kemkes und Revierförster Jens Herzog zur Information über den Umgang mit dem Wald in den Stadtrat eingeladen. Kemkes berichtete, dass die heißen und trockenen Sommer den Wald geschädigt hätten, wobei die Südwestpfalz noch vergleichsweise glimpflich davon gekommen sei. Hierzulande gebe es schon Mischwald mit mehreren Baumarten auf einer Fläche. Vor allem die Fichte habe Probleme. Buche, Kiefer und Eiche erwiesen sich „weniger stark als erwartet“.

Um das Ökosystem Wald zu erhalten, sei es Ziel, „den Wald umzubauen“, dabei Neupflanzungen unter dem Bestand vorzunehmen, um Bodenerosion vorzubeugen, sollte die Fichte „vom Borkenkäfer angegriffen werden“. Dann bestehe immer noch „der Wald darunter“.

Wege „relativ zügig“ herstellen

Bürgerkritik brachte der Bürgermeister ins Gespräch. Der Baumhieb sei an Subunternehmen vergeben worden, zitierte Schäfer, die „im Akkord und mit monströsen Maschinen“ arbeiteten. Sie hinterließen ein Chaos und von tiefen Fahrspuren durchzogene Wege, die mit Kinderwagen nicht mehr befahrbar wären und auch Radfahrer behinderten.

In Rodalben reiche die Wohnbebauung bis „direkt an den Wald“ heran, erwiderte Jens Herzog. Schon aus Gründen der Verkehrssicherheit, um jegliche Gefährdungen abzuhalten, sei es deshalb mitunter notwendig, streifenartig oder auch flächig „Bäume zu entnehmen“. „Relativ zügig“ sollten dann die Wege wieder hergerichtet werden. Maschinen würden auf schonenden Rückegassen fahren, deren Abstand nun von 20 auf 40 Meter erweitert worden sei.

Nachhaltigkeit gewährleisten

„Material“ bleibe im Wald liegen, so Herzog, diese Entscheidung habe das Land getroffen. „Wir wollen Nachhaltigkeit gewährleisten“, sagte er, dem Boden würden sonst zu viele Nährstoffe entzogen.

Der Forstamtsleiter griff den Aspekt der Sicherheit noch einmal auf, verwies auf die gefährlichen Arbeiten an den hohen, mächtigen Bäumen und nannte es geboten, „Arbeiter möglichst von den Bäumen weg zu halten“, um Unfälle zu vermeiden. Einen weiteren Punkt hinsichtlich höherer Sicherheit hob Kemkes hervor: Rund um Rodalben sollen nach und nach Waldränder mit gestuften Sträuchern statt hoher Bäume angelegt werden. Die pultdachförmige Anordnung sei angepasst an die dicht davor liegende Wohnbebauung.

Anklang im Stadtrat fand Kemkes Vorschlag, „gemeinsam durch den Wald zu gehen“ mit Hintergrundinformationen durch den Forst. Bürgermeister Claus Schäfer will diese Einladung auch an Bürger richten.

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