Dahn Badeparadies: Das Defizit bleibt hoch

Voraussichtlich im Januar werden Bad und Sauna für die jährliche Revision schließen.
Voraussichtlich im Januar werden Bad und Sauna für die jährliche Revision schließen.

Auch das zweite Pandemie-Jahr hat tiefe Spuren hinterlassen. Beim Dahner Badeparadies, das Hallen- und Freibad sowie Sauna betreibt, ist 2021 ein Defizit von über einer Million Euro aufgelaufen. 2022 hat sich allerdings die Anzahl der Besucher stetig wieder erhöht.

Eine große Überraschung ist das negative Jahresergebnis 2021 des Felsland Badeparadieses nicht, denn auch im zweiten Pandemie-Jahr waren die Bäder von Schließungen betroffen. 1,023 Millionen Euro beträgt der Verlust in diesem Betriebszweig der Verbandsgemeindewerke Dahner Felsenland 2021, wie Werkeleiter Klaus Hüther am Donnerstag im Hauptausschuss berichtete. 2020, im ersten Pandemie-Jahr, lag das Minus bei rund 985.974 Euro.

Dass der Verlust 2021 etwas höher als im Vorjahr ausfiel, habe auch daran gelegen, so Hüther, dass es die staatlichen November- und Dezember-Hilfen von über 200.000 Euro nur 2020 gegeben habe. Dazu seien Materialaufwendungen gestiegen, etwa bei Gas und Strom, weil der Winter kälter gewesen sei. Die höheren Umsatzerlöse 2021 seien hingegen auch auf erhöhte Eintrittspreise zurückzuführen. „Wir hatten schon bessere Zeiten“, stellt Hüther fest. Allerdings sei der Verlust auf Vorjahresniveau mit Blick auf die schwierigen Umstände noch akzeptabel.

Für 2022 ähnliche Entwicklung erwartet

Bessere Zeiten hatte es in den Jahren vor der Pandemie gegeben. Da war es gelungen, das 2014 aufgelaufene Spitzen-Defizit von knapp einer Million Euro deutlich abzubauen: auf zuletzt rund 568.000 Euro im Jahr 2019. Die Pandemie machte diese Bemühungen dann rasch zunichte.

Für 2022 zeichne sich eine ähnliche Entwicklung wie 2021 ab, informierte Verbandsbürgermeister Michael Zwick nach der Sitzung auf Anfrage. Dabei liege die Anzahl der Bad-Besucher mit 88.000 Gästen bis Ende September durchaus auf dem Niveau vor der Pandemie, bei den Saunagästen habe es aber einen Rückgang um zwischen 15 bis 20 Prozent gegeben. Vor der Pandemie wurden 2019 zuletzt 108.000 Besucher im Bad und 56.000 Saunagäste gezählt.

Revisionsschließung für Januar geplant

Was Zwick dennoch zuversichtlich stimmt: Die Besucherzahl habe sich im Laufe des Jahres stetig nach oben entwickelt. Und die starken Wintermonate kämen ja noch. Geschlossen werden Bad und Sauna für die jährliche Revision nach derzeitiger Planung im Januar. Da könnten sie, so hofft Zwick, vermutlich am meisten Energie sparen, sofern der Januar wie so oft wieder kalt werde.

Ausgeglichen wird das Defizit des Bades letztlich über den Haushalt der Verbandsgemeinde. Wie in den Vorjahren soll aber zunächst im Querverbund der Werke der im Bereich Fernwärme erzielte Gewinn das Minus im Bad mindern. Der Gewinn 2021 bei der Fernwärme beträgt rund 309.389 Euro. Davon sollen aber nur 223.294 Euro zum Verlustausgleich verwendet und 86.094 Euro der allgemeinen Rücklage zugeführt werden.

Neuer Haushaltsplan erst 2023 im Rat

Auf diesen Vorschlag für den Verbandsgemeinderat, der am 10. November tagen wird, verständigten sich die Ausschussmitglieder einstimmig. Die Alternative wäre gewesen, den kompletten Fernwärme-Gewinn zum Verlustausgleich zu verwenden. Verbandsbürgermeister Zwick sprach sich im Ausschuss jedoch für die Lösung mit Rücklage aus: Damit seien sie flexibler, auch mit Blick auf bevorstehende Herausforderungen. Auf den Haushaltsplan habe das unterm Strich keine Auswirkung.

Über den neuen Haushaltsplan der VG für 2023/24 wird der Rat voraussichtlich erst im Februar oder sogar erst im März entscheiden können, kündigte Zwick an. Grund sei die unklare Lage bei den kommunalen Finanzen. Die Orientierungsdaten des Landes seien nun aber eingetroffen. Und dabei seien die vom Land vorgesehenen und von den Kommunen heftig kritisierten höheren Steuer-Nivellierungssätze bereits berücksichtigt, obwohl über den Entwurf erst noch entschieden werde.

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