lambsborn Bäckereischließung nur ein Kommunikationsproblem?

Udo Schmidt schließt zum Ende des Monats seine Bäckerei. Seine Tochter Laura (links) und seine Frau Marion arbeiten weiter in de
Udo Schmidt schließt zum Ende des Monats seine Bäckerei. Seine Tochter Laura (links) und seine Frau Marion arbeiten weiter in der Bruchmühlbacher Filiale – allerdings unter neuer Leitung.

Zwei Stromausfälle sind mitverantwortlich für das Ende der Bäckerei in Lambsborn, klagt Betreiber Udo Schmidt. Von der Politik habe er keine Hilfe erhalten. Die wiederum spricht von einem Kommunikationsproblem.

Am Montag hatten die Bäckereien von Udo Schmidt zum letzten Mal geöffnet. Für sein Café in Bruchmühlbach-Miesau hat er einen Nachfolger gefunden. In Lambsborn bleibt die Backstube aber kalt und der Laden geschlossen. Mit ausschlaggebend für Schmidts Entscheidung seien zwei Stromausfälle in Lambsborn gewesen. Zwar hätten die Pfalzwerke den Strom jeweils schnell wieder ins Dorf gebracht. Der Verteilerkasten halte der Belastung aber nicht stand, wenn das Netz wieder hochgefahren werden muss. Es soll acht bis neun Stunden gedauert haben, bis in seiner Backstube wieder Strom ankam, weshalb Schmidt zweimal Tagesproduktionen verloren habe.

Um auf sein Problem aufmerksam zu machen, habe Schmidt die Verbandsgemeinde und Rudi Molter, Bürgermeister in Lambsborn, angeschrieben. Eine Antwort habe er nicht erhalten. „Der Udo Schmidt hat mir eine undurchsichtige Email geschrieben, in der er fragt, ob wir nichts von den Problemen mit dem Strom in Lambsborn wissen. Über einen Verteilerkasten habe ich mich mit ihm gar nicht unterhalten. Es geht hier auch um eine Trafostation. Ich habe Schmidt damals geantwortet, dass die Ortsgemeinde Lambsborn, wie der Rudi Molter als Privatmensch, nur ein Kunde beim Stromversorger ist. Die genannten Probleme liegen hier in der Verantwortung von Bruchmühlbach-Miesau und von Ramstein. Für den Strom hier ist die Ortsgemeinde Bruchmühlbach-Miesau verantwortlich. Die entsprechenden Leitungen werden von den Stadtwerken in Ramstein betreut und mitverwaltet“, erklärt Molter.

Mobiler Bäcker denkbar

Der Bürgermeister bedauert, dass Schmidt ihn in diesem Zusammenhang nicht mit Fakten und Zahlen konfrontiert habe. Ihm sei auch damals nicht klar gewesen, dass es sich um einen Hilferuf handelte. Oder dass es um Schadensersatz gegangen sei. Es sei schade, dass der Bäcker ihn in der Sache nicht direkt angesprochen habe oder ansprechen ließ. „Ich kaufe doch auch mein Brot dort. Da hätte man im Laden nur mal was zu mir sagen müssen. Direkt helfen kann ich nicht. Aber ich habe ja auch meine Beziehungen und hätte mit ein paar Leuten sprechen können.“

Wie es nun mit der Brotversorgung in Lambsborn weitergeht, weiß Molter noch nicht. „Ich habe erst vor ein paar Tagen gehört, dass der Udo Schmidt zumacht.“ Denkbar sei, dass ein mobiler Bäcker in den Ort kommt. „Der kann dann hier stehen, von 7 bis halb neun oder 9 Uhr. Ich stelle das Grundstück in der Ortsmitte zur Verfügung. Man kann ja alles regeln.“

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