Kreis Südwestpfalz Appell an die Ehrfurcht vorm Tier

Die Achtung vor dem Tier stand gestern Morgen im Mittelpunkt des ökumenischen Open-Air-Tiergottesdienstes auf dem Gelände des Contwiger Schäferhundevereins, zu dem etwa 40 Besucher mit Hunden, Katzen, Kaninchen und Meerschweinchen gekommen waren.
Die Predigt hielten Pfarrerin Silke Gundacker und Gemeindereferentin Jessica Schiwy-Schönborn. „Von Tieren ist auch in der Bibel die Rede, die sogar im Tempel Gottes in Jerusalem ihr Zuhause finden würden“, berichte der Predigttext aus Psalm 84. „Tiere gehören genauso wie wir Menschen und die Pflanzen zur Schöpfung Gottes. Deshalb werden wir Menschen auch gefordert, sorgsam mit ihnen umzugehen, sie zu bewahren, hegen und pflegen“, sprach Pfarrerin Gundacker. „Leider sieht unsere Welt manchmal anders aus. Gottes Schöpfung wird aus wirtschaftlichen Gründen ausgebeutet. Natürliche Ressourcen werden missachtet und die Lebensräume vieler Tiere zerstört. Aus Profitgier werden viele Tiere nicht artgerecht gehalten.“ Das treffe vor allem Hennen in Legebatterien, die kaum mehr Platz hätten als ein Din-A4- Blatt. Von den über 40 Millionen Legehennen würden in Deutschland fast 90 Prozent in Legebatterien gehalten. Unter natürlichen Bedingungen könnten Hennen 15 bis 20 Jahre alt werden, bei Käfighaltung werden sie spätestens nach zwei Jahren geschlachtet. Gundacker: „Das ist traurig! Hier gilt es aufzuhorchen und dagegen zu protestieren. Das Verbraucherverhalten muss überdacht werden. Wir sollen sensibel werden für das Zwitschern der Vögel, für ihre Brutstätten, für eine artgerechte Haltung und einen liebevollen Umgang. Wir sollen uns wieder leiten lassen, von der Ehrfurcht vor dem Leben“ So habe es schon Albert Schweitzer gefordert. Im Anschluss an die Predigt der Pfarrerin segnete Jessica Schiwy-Schönborn die Tiere. (jo)