Kreis Südwestpfalz Anwohner fordern besseren Hochwasserschutz

Als am Dienstagabend im Blieskasteler Rathaus der Stadtrat tagte, sprachen dort drei Familien aus dem Ortsteil Biesingen über ihre Nöte: Dass ihre Wohnungen und Keller beim jüngsten Starkregen überflutet wurden, ist ihnen nicht zum ersten Mal passiert.

„Eigentlich traue ich mich schon seit Jahren kaum noch aus dem Haus, wenn ein Gewitter im Anzug ist“, sagte der Biesinger Bürger Lauer: „Wenn es länger als acht Minuten am Stück stark regnet, drückt es uns regelmäßig die Brühe aus dem Entwässerungskanal in die Garage und in die Einliegerwohnung.“ Bereits 2012 habe er das Problem der Blieskasteler Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener (CDU) vorgetragen. „Die Stadt machte uns damals einige Lösungsvorschläge. Passiert ist seitdem aber nichts“, bat Lauer um Abhilfe. Der vorhandene Kanal sei nicht in der Lage, bei Starkregen die Wassermengen zu bewältigen. Die Blieskasteler Bürgermeisterin räumte ein, dass ihr das Problem schon seit Längerem bekannt sei. „Der Biesinger Kanal müsste an dieser Stelle verlegt werden. Leider haben wir rechtlich keine Handhabe, das zu tun. Wir bemühen uns aber um eine Lösung.“ Aus der SPD-Stadtratsfraktion kam am Dienstagabend der Hinweis, dass ein Nachbar, auf dessen Grundstück der Kanal verlaufe, Bauarbeitern den Zutritt auf sein Privateigentum verwehre. „Wir sind aber dran“, versprach Annelie Faber-Wegener, sich um die Angelegenheit zu kümmern. Abgesandte zweier weiterer Anwohner-Familien aus Biesingen bestätigten vor dem Stadtrat Lauers Schilderung. SPD-Ratsfraktionschef Guido Freidinger stellte den Antrag, dass das Thema demnächst im zuständigen Verwaltungsausschuss des Stadtrats aufs Tapet gebracht werde. Und Antonio Reda (Linke) verlangte zusätzliche Schutzmaßnahmen auch für flutbedrohte Wohngebiete im Ortsteil Webenheim.

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