Thaleischweiler-Wallhalben/Rodalben Ab September wird geblitzt

Ausgerüstet zum Blitzen: Ein Fahrzeug der Verwaltung Rhein-Pfalz-Kreis.
Ausgerüstet zum Blitzen: Ein Fahrzeug der Verwaltung Rhein-Pfalz-Kreis.

Voraussichtlich am 1. September beginnen die Verbandsgemeinden Thaleischweiler-Wallhalben und Rodalben mit der Geschwindigkeitskontrolle in Eigenregie.

Ab September werden die beiden Verbandsgemeinden dann gemeinsam in den 25 Dörfern und der Stadt, die zu ihren Hoheitsgebieten gehören, auf Temposünderjagd gehen. Ziel dieser Neustrukturierung bei der Geschwindigkeitsüberwachung ist „mehr Sicherheit“, wie die Verbandsbürgermeister Wolfgang Denzer (Rodalben) und Patrick Sema (Thaleischweiler-Wallhalben) unterstreichen.

Die Verbandsgemeinde Rodalben wird jetzt die beiden Stellen für die Mitarbeiter ausschreiben, die künftig im Überwachungsdienst tätig sein werden. Sind diese besetzt, werden die Mitarbeiter geschult. „Bei der Polizei in Enkenbach-Alsenborn werden sie auf ihre Aufgabe vorbereitet“, erläuterte Denzer.

Fahrzeug und Anlage sind bereits gekauft

Das Fahrzeug, ein gebrauchter Opel Vivaro, ist ebenso gekauft wie die Blitzeranlage. Es wird möglich sein, aus dem Auto heraus und außerhalb des Fahrzeugs zu blitzen, erläuterten der Leiter des Fachbereichs Bürgerdienste bei der Verbandsgemeinde Rodalben, Tim Buchheit, und Carsten Müller, der stellvertretende Leiter dieses Fachbereichs bei der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben. Das Fahrzeug werde nun um- und ausgerüstet, erklärten Patrick Sema und Müller. Über 120.000 Euro werden inklusive Fahrzeug in die Überwachungstechnik investiert.

Interkommunal arbeiten die beiden Verbandsgemeinden bei diesem Projekt zusammen. Das ist erforderlich, weil es die Genehmigung, um die innerörtlich gefahrene Geschwindigkeit selbst zu überwachen, vom Innenministerium nur für Kommunen mit mindestens 25.000 Einwohnern gibt. In Addition überspringen die beiden Verbandsgemeinden diese Hürde. Formal ist die Verbandsgemeinde Rodalben für das Personal zuständig, deshalb schreibt sie die Stellen aus. Die Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben ist formal für die technische Ausstattung und die Abwicklung der Bußgeldverfahren zuständig. Finanziell werden die Kosten geteilt. Sollten Gewinne erzielt werden, auch diese.

Schon bis zu Tempo 130 gemessen

Die beiden Verbandsbürgermeister erinnerten daran, dass in allen Orten die gefahrene Geschwindigkeit ein großes Thema sei. Dass es dabei nicht nur um subjektive Wahrnehmungen gehe, „bestätigen die vielen Auswertungen der Geschwindigkeitstafeln“, verwies Denzer auf Messergebnisse, zum Beispiel aus der Lindersbach in Rodalben, wo Geschwindigkeiten bis zu 130 Stundenkilometern gemessen wurden. In der Nähe seien Schulen, da wolle man sich nicht ausmalen, was im schlimmsten Falle passieren könne, sagte Denzer. Solche neuralgischen Punkte wie die Ortseinfahrten, aber auch vor Schulen und Kindergärten, gebe es in beiden Verbandsgemeinden, waren sich die Bürgermeister einig.

Das sei der Vorteil daran, dass die Geschwindigkeit künftig selbst überwacht werden könne: „Wir kennen die Schwerpunkte, können flexibel reagieren“, sagten Denzer und Sema. Auch was die Uhrzeiten anbelangt, wann geblitzt wird. In den Sommermonaten sorgen oft Motorradfahrer für Ärger in verschiedenen Gemeinden. Übertreten Motorradfahrer die Geschwindigkeit, können diese nur in Zusammenarbeit mit der Polizei sanktioniert werden. Weil sie Helm tragen, müssen sie zur zweifelsfreien Identifikation angehalten werden. Anhalten darf rechtlich nur die Polizei. Gemeinsame Aktionen mit der Polizei können sich beide vorstellen.

Nicht mehr als zwei Stunden an einem Standort

Dass das Fahrzeug in der Regel höchstens zwei Stunden an einem Standort stehen wird, davon sei auszugehen, sind sie sich einig. In Zeiten sozialer Medien werde schnell gewarnt, wo Blitzer stehen. Das sei auch der Fall gewesen, als ein Blitzgerät in Thaleischweiler-Fröschen in der Talstraße aufgebaut wurde, um es in Augenschein nehmen zu können, nicht um zu blitzen. Keine 15 Minuten später wurde bereits gewarnt, dass am Kindergarten geblitzt werde.

Es gehe nicht darum die Bürger abzuzocken, die Kassen zu füllen, unterstrichen Denzer und Sema. Aber, das zeige auch immer wieder die Überwachung des ruhenden Verkehrs, mit dem die Kommunen schon lange Erfahrung gesammelt haben, es funktioniere nicht ohne Überwachungsdruck. „Leider“, bedauert Denzer.

x