Reifenberg Ab Montag wird Glasfaser verlegt

In der Hauptstraße liegen bereits Leerrohre für die Glasfaserkabel. Aber nicht genug.
In der Hauptstraße liegen bereits Leerrohre für die Glasfaserkabel. Aber nicht genug.

Am Montag startet der Glasfaser-Ausbau in Reifenberg. Eigentlich sollten die Ausbauarbeiten schon vor vier Wochen beginnen.

Es stand noch ein biologisches Gutachten aus, deshalb startet die Firma Lyteca vier Wochen später mit dem Glasfaser-Ausbau in Reifenberg. Lyteca verlegt die zukünftigen Glasfaser-Rohre für die Firma Unsere Grüne Glasfaser (UGG). Das biologische Gutachten betrifft einen kleinen Bereich beim Übergang von der Gartenstraße zur Busenackerstraße. Das Areal wurde in der vergangenen Reifenberger Ratssitzung in den Plan aufgenommen, dennoch holte Lyteca das Gutachten vorsichtshalber ein. „Die Firma ist nicht nur hundert, sondern 105 Prozent korrekt“, lobt Bürgermeister Pirmin Zimmer.

Die Ausbauarbeiten starten im Bereich Gartenstraße, Busenackerstraße, den Hanfstücken und Zum Eichelchen. Von dort aus, so Zimmer, wird der Rest des Dorfes erschlossen. Allerdings wird es nicht so sein, dass die Anwohner im ersten Ausbauabschnitt sofort schnelles Internet bekommen. Erst wenn Lyteca alle Leerrohre verlegt hat, wird vom Zentralverteiler am Kindergarten aus kommend der Glasfaserstoff ins Netz eingeblasen. Und selbst dann hängt der Startschuss fürs schnelle Internet vom Baustand der Glasfaser-Haupttrasse zwischen Wallhalben und Käshofen ab. An dieser Trasse hängt Reifenberg. Übrigens: Reifenberg soll zur Schnittstelle der Glasfaser-Hauptleitung werden. Sprich: Eine Versorgungsleitung wird über Maßweiler und Rieschweiler nach Contwig gelegt. Laut Zimmer bringt das den großen Vorteil, dass das Internet stabil bleibt, selbst wenn die Hauptleitung zwischen Reifenberg und Käshofen mal beschädigt wird.

Offene Fragen bei der Hauptstraße

So sicher sich Zimmer beim Glasfaser-Ausbauplan in seinem Dorf ist, so unsicher kann er die Frage beantworten, was denn jetzt mit den zukünftigen Leitungen in der Hauptstraße ist. Die Firma Inexio hatte beim Ausbau der Ortsdurchfahrt Leerrohre verlegt – allerdings nur so viel, wie die Firma tatsächlich legen musste. Das bestehende Netz reicht der UGG aber nicht aus, zudem sind sich die beiden Firmen laut Zimmer noch nicht einig, ob und zu welchen Konditionen die UGG die Leerrohre von Inexio nutzen kann. „Die Beteiligten bei der Sache sind, sagen wir, sehr träge“, kommentiert Zimmer. Einerseits, so der Bürgermeister, hätte er schon gerne jetzt eine klare Richtung. „Auf der anderen Seite dauert es ja noch sechs bis acht Wochen, bis dort ausgebaut wird“.

Im Gemeinderat ist bereits eine heftige Diskussion entbrannt, weil die nagelneue Hauptstraße fürs Glasfaser nicht gleich wieder aufgerissen werden soll. Zimmer schließt sich an: „Die Straße ist für den Ausbau tabu. Und zwar absolut tabu.“ Eine offene Bauweise wird es beim Asphalt also nicht geben. „Wo allerhöchstens einzelne Bereiche geöffnet werden können, ist beim Gehweg.“ Müssen Glasfaser-Leitungen unter der Straße verlegt werden, dann können die laut dem Bürgermeister höchstens im Erdreich von Gehweg zu Gehweg durchgeschossen werden.

„Können nicht sagen, ihr bekommt nichts“

Zimmer weiß, dass der Glasfaser-Ausbau in der Ortsdurchfahrt einer Zwickmühle gleicht. Findet die UGG nämlich keine andere Lösung, als Teile des Gehweges aufzureißen, kann die Gemeinde den Ausbau den Hauptstraßenanliegern nicht verweigern. „Wir können den Leuten in der Hauptstraße nicht sagen: ,Ätsch, ihr bekommt kein Glasfaser, wir haben erst die Gehwege neu gemacht’.“

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