Rosenkopf 450 Bäume sollen Lichtung wieder zu Wald machen

Die Setzlinge in der Lichtung sind mit einem Plastikschutz umhüllt.
Die Setzlinge in der Lichtung sind mit einem Plastikschutz umhüllt.

Nach Bechhofen forstet die Sparkasse Südwestpfalz nun auch den Rosenkopfer Wald auf. Mit einer Spende in Höhe von 2000 Euro wurden hier 450 Bäume gepflanzt. Sie sollen in 20 bis 30 Jahren eine Lichtung bewalden, die hier erst vor kurzem entstanden ist.

Seit 2021 gibt es im Rosenkopfer Wald eine Lichtung, die dem Klimawandel geschuldet ist. Man findet sie nach 500 Metern, wenn man vom Friedhof in Richtung Tal hinabwandert. Durch den Klimawandel wurden die Fichten an dieser Stelle so sehr geschwächt, dass Borkenkäfer sie befallen konnten und zum Absterben brachten. „Daraufhin hat sich mein Vorgänger Jürgen Leis entschlossen, die Bäume zu ernten. Womit hier eine Freifläche von rund einem halben Hektar entstanden ist“, erzählt Thomas Martinek, Leis Nachfolger als Revierförster.

Das war nicht nur ein Schlag für die Rosenkopfer Naturfreunde. „Der Wald dient ja auch den Tier- und Pflanzenarten als Rohstofflieferant. Er produziert Sauerstoff, dient dem Wasserrückhalt und dem Erosionsschutz“, schildert Martinek Probleme aus dem Klimawandel.

Früher Bienenvölker, jetzt Wälder

Peter Kuntz ist an diesem Nachmittag vor Ort, um sich ein Bild von dem zu machen, was mithilfe des Projekts „Sparkasse Südwestpfalz forstet auf“ finanziert wurde. In seiner Freizeit bekommt der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse als Wanderer hautnah mit, wie anhaltende Hitze und Trockenheit immer mehr Kahlschlag im Pfälzer Wald verursachen. Um das Thema Nachhaltigkeit zu fördern, hat seine Bank einst Bienenvölker verschenkt. Nun forstet sie also Wälder auf.

Martinek betont die Wichtigkeit solcher Maßnahmen. Durch Klimawandel entstandene Freiflächen müssten möglichst schnell wieder bewaldet werden. Wobei schnell in der Natur ein Begriff ist, der mit Langmut betrachtet werden muss. Der Revierförster schätzt, dass es 20 bis 30 Jahre dauert, bis die Lichtung hier wieder bewaldet ist. Und nicht alle Bäume, die gepflanzt wurden, werden überleben. Nicht nur wegen möglicher Trockenheit. Auch Rehe könnten sich an den leckeren Setzlingen laben, weshalb diese mit Plastikschutz versehen wurden.

Winterlinde, Spitzahorn und Esskastanie

Wie und was wurde eigentlich gepflanzt? „Wir haben uns für die Wiederbewaldung mit sogenannten Klumpen entschieden. Das heißt: Hier wurden 450 Bäume kleinflächig, auf jeweils sieben mal sieben Metern, verteilt. Es wurden Winterlinde, Spitzahorn und Esskastanie gepflanzt. Das sind Bäume, die dem Klimawandel hoffentlich trotzen können“, berichtet Martinek. Um diese Klumpen herum könne sich die Natur frei entfalten. So soll ein klima-resilienter Wald entstehen.

„Mir ist es wichtig, dass wir einen gesunden Wald bekommen“, freut sich Christian Plagemann über die durch die Sparkasse ermöglichten Maßnahmen des Landesforstamts. Der Bürgermeister von Rosenkopf hat selbst mitbekommen, wie das Waldstück innerhalb von eineinhalb Jahren abgestorben ist. „Die Leute waren geschockt darüber, dass es einen so riesigen Platz getroffen hat. Ich hoffe, dass meine Enkel hier eines Tages wieder in bewaldeter Fläche spielen können.“ Womit könnte dem Pfälzerwald denn noch geholfen werden? Abgesehen von Aufforstungen und einer Abkehr von der hitzeanfälligen Fichte? „Mit Wasser. Ein langanhaltender Landregen wäre gut. Keine schlagartigen Sturzbäche, die runterkommen und die der Boden nicht annehmen kann“, wünscht sich Martinek.

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