Kreis Südwestpfalz Überschüsse in Honig ausgezahlt

In ihren 20 Vereinsjahren haben die Landsenioren Südwestpfalz immer wieder gemeinsam Ausflüge unternommen. Auf unserem Bild sind
In ihren 20 Vereinsjahren haben die Landsenioren Südwestpfalz immer wieder gemeinsam Ausflüge unternommen. Auf unserem Bild sind sie im Juni vor dem Hohenzollernschloss Sanssouci in Potsdam zu sehen.

Heute, Mittwoch, feiert der Landseniorenverband Rheinland-Pfalz Süd in Bechhofen sein 20-jähriges Bestehen. „220 Einladungen sind verschickt worden“, sagt der Vizepräsident des Verbands und Vorsitzende der Vereinigung Südwestpfalz, Alban Pirro. „Die Landsenioren wollen allen älteren Menschen im ländlichen Raum eine Heimat und einen Treffpunkt geben.“

„Die Landsenioren sind das vierte Glied der ländlichen Organisationsfamilie – neben dem Bauern- und Winzerverband, der Landjugend und den Landfrauen“, erklärt Alban Pirro, ehemaliger Landwirt aus Bechhofen. Das Gründungsmotto „Einander helfen – Freude erleben“ sei heute aktueller denn je, da die durchschnittliche Lebenserwartung zugenommen habe und die Bedeutung des sogenannten dritten Lebensabschnitts deshalb gewachsen sei. Los ging es im Februar 1997 mit der Gründung der drei Landseniorenvereinigungen Vorder- und Südpfalz, Nord- und Westpfalz sowie Rheinhessen. 2012 wurde die Vereinigung Nord- und Westpfalz aufgeteilt in Nordpfalz und Südwestpfalz. Zurückgreifen konnte man auf Erfahrungen aus rund zehn Jahren hessischer Landseniorenarbeit. Beim Jubiläum zum 50-jährigen Bestehen des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Pfalz Süd in Bockenheim an der Weinstraße 1997 trat die Landsenioren-Vereinigung erstmals mit einem Infostand an die Öffentlichkeit. 1999 fand in Thaleischweiler-Fröschen der erste Landseniorentag statt. Ein Jahr später beteiligte man sich am dritten Seniorenkongress des Landes Rheinland-Pfalz. Seit 2001 arbeiten die Landsenioren im Landesfachbeirat für Seniorenpolitik mit. Laut Satzung ist der Zweck des Verbandes die Förderung der Altenhilfe. Ein wesentlicher Schwerpunkt stellte besonders in der Vergangenheit soziales Engagement dar: So besuchten die Mitglieder ältere und kranke Menschen oder telefonierten mit ihnen. Wenn es notwendig war, erledigten sie Besorgungen und packten an, wenn Hilfe im täglichen Leben gebraucht wurde. Großen Wert legte der Verein auf die Unterstützung von behinderten Senioren. Der erste Vorsitzende der Vereinigung Nord- und Westpfalz war Alois Bauer aus Waldfischbach-Burgalben. Auf ihn folgte Alfred Philipps aus Thaleischweiler-Fröschen. 2009 übernahm Pirro den Vorsitz: „In unsere Satzung steht auch die Förderung des gegenseitigen Verständnisses zwischen den Generationen sowie des Verhältnisses zwischen Stadt und Land.“ Daher seien auch Stadtsenioren mit enger Verbindung zu den Menschen auf dem Land bei den Landsenioren willkommen. Laut Pirro gibt es keine feste Mitgliedschaft. Beiträge würden nicht erhoben. „Wer zu einem Treffen kommt, der zahlt ein Euro. Ganz unbürokratisch“, so der beinahe 85-Jährige. Überschüsse würden in Form von Geschenken wie Honig und Saumagen ausgegeben. Bei den Informationsnachmittagen mit gemütlichem Beisammensein stünden praktische Themen wie Gedächtnistraining, Darmkrebsvorsorge, Krampfadern und Erbrecht auf dem Programm, aber auch erbauliche: So unternehme man gemeinsame Fahrten und organisiere Lesungen. Da für die ältere Generation die Religion oft wichtig sei, habe man schon Pfarrer zu Vorträgen eingeladen, wie Pirro berichtet. Das Erntedankfest nehme im Verbandsgeschehen einen zentralen Platz ein. Außerdem würden Fastnacht und ein Sommerfest gefeiert. Besichtigungen, Ausflüge und jedes Jahr eine einwöchige Reise rundeten das Angebot ab. „Wir sind ein Forum für die ältere Landbevölkerung, überparteilich und konfessionell ungebunden“, sagt Werner Schowalter aus Bierbach. Pirros Stellvertreter ist einer von fünf Saarländern, die zum regelmäßigen Treffen am dritten Donnerstag im Monat ins Gasthaus Zum Hannes nach Niederhausen kommen. Man mache keine Werbung für die Landsenioren, der Saal im Restaurant sei mit rund 80 bis 100 Personen jeden Monat gut gefüllt. Zumindest gefühlt sei die Vereinigung Südwestpfalz eine der rührigsten, sagt Pirro. Da es durch den fortwährenden Strukturwandel in der Landwirtschaft immer weniger Landwirte gebe, gebe es bei den Landsenioren inzwischen „mehr andere Dorfbewohner als ehemalige Bauern“. Bei der heutigen Jubiläumsfeier sollen die beiden Vorsitzenden der Landseniorenvereinigung Südwestpfalz, Pirro und Schowalter, das goldene Ehrenzeichen der Deutschen Landsenioren für ihr langjähriges, ehrenamtliches Engagement bekommen. Den Vorstandsmitgliedern Leni Conrad aus Großbundenbach und Egmont Bißbort aus Pirmasens-Windsberg wird das silberne Ehrenzeichen verliehen.

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