Kreis Südwestpfalz Ärger mit den Versicherungen

Weil Versicherungen nicht zahlen wollen, bleibt Bottenbach wohl auf Reparaturkosten von mehreren Tausend Euro sitzen. Darüber informierte Bürgermeister Helmut Schmitt den Ortsrat bei der Sitzung am Mittwoch. Freuen dürfen sich die Bottenbacher dagegen über Pläne der Deutschen Funkturmbau GmbH. Ein neuer Funkturm soll den Mobilfunkempfang verbessern.

Vielleicht sei es angebracht, sich nach einer neuen Versicherung umzuschauen, sagte Schmitt. 5000 Euro jährlich zahlt die Gemeinde für Versicherungen. Und „wenn was passiert, dann zahlen sie nicht. Dann brauche ich keine Versicherung“, machte Schmitt seinem Unmut Luft. Nach einem Wasserschaden im Dorfgemeinschaftshaus zahlte die Versicherung nicht. Für die Trocknung zahlte die Gemeinde 3700 Euro. Dazu kommen die Stromkosten für die Geräte. Erst jüngst gab es einen Windwurf im Bereich des Sportplatzes und Kinderspielplatzes im Gebiet „Bösch“. Mehrere umgeworfene Fichten kippten laut Schmitt auf eine riesige Kiefer. Die brach ab und beschädigte den 5,50 Meter hohen Ballfangzaun des Sportplatzes. Die Reparaturkosten werden etwa 5000 Euro betragen. Auch hier zahlte die Versicherung nicht. Die Ortsgemeinde sei Eigentümerin des Waldes und Pächterin des Sportplatzes. Es handle sich demnach um einen von der Versicherung „nicht gedeckten Eigenschaden“. In diesem Zusammenhang regte der erste Ortsbeigeordnete Klaus Weber an, einige Bäume zu fällen, um weitere Gefährdungen und Schäden zu vermeiden. Schmitt erklärte, dass er bereits mit dem Leiter des Forstreviers Hackmesserseite, Revierleiter Michael Betz aus Kröppen, im Gespräch sei. Positiver verlief laut Schmitt ein Gespräch am 28. Mai zum geplanten Bau eines Turms, um den Mobilfunkempfang zu verbessern. Im April hatte der Rat beschlossen, dass die Deutsche Funkturmbau GmbH in Münster am Friedhof einen 30 bis 40 Meter hoher Stahlturm errichtet darf. Das nun erfolgte Gespräch sei sehr angenehm verlaufen, berichtete Schmitt. „Da gab es kein einziges Mal ein Aber, sondern ausschließlich positive Signale.“ Bis der Turmbau genehmigt sei, könne es laut Schmitt durchaus ein Jahr dauern. Daher würde sich der Empfang erst 2019 verbessern. Allerdings hat die Firma bis zur endgültigen Realisierung einen fahrbaren Turm als Provisorium zugesagt, erklärte Schmitt. Neben einem besseren Empfang erhalte die Gemeinde einen Jahrespachtzins von 1800 Euro. Vertagt hat der Rat die Entscheidung, wie es mit der Vermarktung des Holzes aus dem Gemeindewald weitergehen soll. Die Verwaltung hatte empfohlen, dem Beitritt der Verbandsgemeinde Pirmasens-Land zur neuen, noch zu bildenden kommunalen Holzvermarktungsgesellschaft für die Region Pfalz zuzustimmen. Sie soll ab Januar 2019 für die Holzvermarktung verantwortlich sein. Der Rat sah weiteren Gesprächs- und Klärungsbedarf. Die Kosten der neuen Organisation sollen für die ersten sieben Jahre voraussichtlich aus Zuwendungen, entnommen aus dem Kommunalen Finanzausgleich, gedeckt werden. Wie es danach weitergehe, sei offen. Die Vermarktungsgesellschaft werde sich wohl selbst tragen müssen. Nicht nur Schmitt befürchtete, dass die Gemeinde vom Gewinn aus dem im 140 Hektar großen Gemeindewald eingeschlagenen Holz nichts mehr sehen werde. Laut Schmitt gebe es aber nicht nur den von der Verwaltung vorgeschlagenen Weg. So könnten sich beispielsweise auch mehrere Orte mit großer Waldfläche zur gemeinsamen Holzvermarktung zusammentun. Offen sei zudem, wie sich der Wegfall der Holzvermarktung auf die Beförsterungskosten durch die Forstämter auswirke.

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