Kreis Südliche Weinstraße Zur Sache II: Welche Ortschefs im Trifelsland wieder kandidieren

Ernst Spieß (SPD), seit 24 Jahren Gemeindeoberhaupt von Albersweiler, der mit knapp 2000 Einwohnern zweitgrößten Gemeinde im Trifelsland, ist entschlossen, für eine sechste Wahlperiode den Hut in den Ring zu werfen. „Ja, ich kandidiere. Ich fühle mich für weitere fünf Jahre fit“, sagt der 60-Jährige. Er wolle die begonnenen Projekte zu Ende führen, vor allem gehe es ihm um die Ortskernsanierung. Harald Jentzer (parteilos), seit 2009 Ortsbürgermeister der knapp 500 Einwohner zählenden Gemeinde Dernbach, macht seine erneute Kandidatur von der Anzahl der Personen abhängig, die bereit sind, sich für den Ort zu engagieren. In den nächsten fünf Jahren gehe es weiter um die Dorferneuerung und die Offenhaltung der Landschaft, so der 48-Jährige. Die endgültige Entscheidung, ob er erneut kandidieren wird, will er Anfang 2019 fällen. Noch keine Entscheidung hat auch Reinhard Denny (WG Denny), seit 2004 Ortsbürgermeister der rund 950 Einwohner zählenden Gemeinde Eußerthal, getroffen. Obwohl der 61-Jährige bei der Kommunalwahl 2014 von seiner letzten Amtszeit gesprochen hat, sieht er noch einige Aufgaben wie die Sanierung von Dorfstraßen, die er gerne als erledigt abhaken möchte. Stefan Renno (WG Renno), in der ersten Amtszeit in der Nachfolge von Hanns-Christian Conrad auf dem Chefsessel der 1400-Einwohner-Gemeinde Gossersweiler-Stein, muss nach eigener Aussage aus beruflichen Gründen auf eine erneute Kandidatur verzichten. Er arbeite jetzt in Kaiserslautern. Dazu kämen unregelmäßige Arbeitszeiten, was mit dem Terminkalender eines Ortsbürgermeisters kaum unter einen Hut zu bringen sei. Hermann Hahn (CDU), seit 1994 und damit am Ende der Wahlperiode 25 Jahre Ortsbürgermeister der 200-Einwohner-Gemeinde Münchweiler, ist mit 73 Jahren der Senior unter den Ortschefs in der Verbandsgemeinde Annweiler. „Wenn sie mich brauchen, bin ich noch einmal bereit“, sagt Hahn, der eine Kandidatur allerdings davon abhängig macht, ob sich genügend Leute zu einer Mitarbeit in der Gemeinde bereit erklären. Gerade im Hinblick auf das anstehende Dorfjubiläum. In der 960-Einwohner-Gemeinde Ramberg hat der 54-jährige Jürgen Munz (Ramberger Bürgerliste) 2014 das Erbe von Dieter Schwarzmann angetreten. Er ist bereit, im nächsten Jahr erneut zu kandidieren. Sein Heimatort liege ihm am Herzen und es mache ihm Freude, ehrenamtlich etwas zu bewegen. Seine aktive Zeit im Vereinsleben und die Erfolge in der Kommunalpolitik hätten ihn bestärkt, weiterhin Verantwortung für Ramberg zu übernehmen. Heinz Hertel (69) ist seit 1999 „erster Bürger“ in der 680-Einwohner-Gemeinde Rinnthal. Er möchte sich zu der Frage einer erneuten Kandidatur zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht äußern, schließt sie aber nicht aus. Anfang des neuen Jahres wolle er sich erklären. Entscheidend für ihn sei auch, was die Familie dazu sage. Peter Nöthen (FWG), seit 2010 Ortsbürgermeister der 780-Einwohner-Gemeinde Silz, verzichtet auf eine weitere Kandidatur. Der 47-Jährige begründet dies sowohl mit beruflichen als auch privaten Gründen. Die 700-Jahr-Feier sieht er als einen der Höhepunkte seiner Amtszeit. Gerhard Hammer, der 2014 als Nachfolger von Ernst Braun als Ortsbürgermeister von Völkersweiler gewählt wurde, möchte im Falle seiner Wiederwahl den eingeschlagenen Weg fortsetzen. Will heißen, der 53-Jährige möchte erreichen, dass die 650-Einwohner-Gemeinde trotz der vorgesehenen Investitionen beispielsweise bei Ortsstraßen weiter schuldenfrei bleibt. Nach der Wahl von Christian Burkhart (CDU) zum Bürgermeister der Verbandsgemeinde wurde der 45-jährige Michael Martin (CDU) 2017 zum Ortsbürgermeister der rund 400 Einwohner zählenden Gemeinde Waldhambach gewählt. „Die Zeit ist zu kurz, um schon wieder aufzuhören“, sagt Martin. Er lobt das Klima und die gute Mannschaft im Gemeinderat, die er als Grundlage für eine erfolgreiche Arbeit sieht. Die Arbeiten an der Kita und die Offenhaltung der Landschaft sieht er nun als die wichtigsten Aufgaben. Werner Kempf, seit 1999 Ortsbürgermeister der 400-Einwohner-Gemeinde Waldrohrbach, lässt zwar seine endgültige Entscheidung bis nach den Gesprächen mit den Gremien offen. Er habe aber durchaus Bereitschaft, sich für eine erneute Kandidatur zur Verfügung zu stellen, sagt der 59-Jährige, zumal er bereits begonnene oder in die Wege geleitete Projekte gerne zu Ende führen würde. Der mit 37 Jahren jüngste Ortsbürgermeister in der Verbandsgemeinde ist der 2014 erstmals gewählte Dominik Rubiano Soriano, Gemeindeoberhaupt des 1110 Einwohner zählenden Wernersbergs. „Ich würde gerne eine weitere Wahlperiode anhängen“, sagt er. Seine Bereitschaft zur Ausübung des Ehrenamtes sei schon 2014 nicht auf eine Wahlperiode beschränkt gewesen. „Ich würde gerne weiter die Geschicke des Dorfes lenken dürfen und bin bereit, meine Kraft dafür aufzuwenden.“ Dabei sei er weiter auf das Vertrauen der Bevölkerung angewiesen.

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