Südpfalz Wer steckt hinter der Verschmutzung des Modenbachs?

Diesmal wurde ein weißer Schaum auf dem Modenbach bei Hainfeld entdeckt.
Diesmal wurde ein weißer Schaum auf dem Modenbach bei Hainfeld entdeckt.

Ein dicker weißer Schaum liegt auf dem Modenbach. Entdeckt am Donnerstag bei Hainfeld. Es ist bereits das zweite Mal in diesem Monat, dass das Gewässer verschmutzt wurde. Wer steckt dahinter? Eine Laboruntersuchung soll Hinweise bringen.

Ganz in der Nähe der Mittelmühle in Hainfeld war der weiße Schaum am Donnerstag gesichtet worden. Bernhard Bäcker, der bei der Verbandsgemeinde Edenkoben für Umwelt, Natur und Gewässer zuständig ist, nahm daraufhin eine Wasserprobe. Diese wird nun von einem Labor untersucht, um herauszufinden, um was für eine Chemikalie es sich handelt, wie die VG-Verwaltung informiert. Sie appelliert eindringlich an die Bürger, ein wachsames Auge zu haben, um die Verursacher ausfindig zu machen. „Jetzt ist Zeit, besser aufzupassen“, sagt Bäcker. Denn erst am 5. Mai wurde das Gewässer, das sich durch die Verbandsgemeinde Edenkoben schlängelt, verunreinigt. Damals wurden Verschmutzungen am Wasser-Erlebnisraum in Edesheim entdeckt – vermutlich verursacht durch Spritzmittel oder Altfarben, wie die Verwaltung mitteilt. Solche Hinterlassenschaften seien ein großes Problem für das Gewässer, mahnt Bäcker und erklärt, wie sie entstehen können.

„Wenn ein Fahrzeug auf dem Bürgersteig gewaschen, wenn Waschwasser achtlos in den nächsten Straßeneinlauf geschüttet wird oder Farbreste in den Gully gekippt werden, kann das gravierende Folgen für die Umwelt haben.“ Das durch Reinigungsmittel, Farbe, Öl oder andere Fremdstoffe verschmutzte Wasser gelange nämlich nicht über die Kanalisation zur nächsten Kläranlage, sondern fließe direkt in den jeweiligen Bach. Und das kann verheerende Folgen für die Flora und Fauna der Gewässer haben. Kleinstlebewesen würden getötet, das ökologische Gleichgewicht gestört, erklärt Bäcker. Im Oktober 2018 kam es nach einer Bachverschmutzung sogar zu einem Fischsterben. Damals wurde auf der Queich bei Albersweiler ein Schaumteppich gesichtet. Aufgeklärt werden konnte der Fall nicht. Ebenso wie die Behörden bei weiteren Verschmutzungen des Queich im Trüben fischten.

Auch Queich immer wieder eingetrübt

Annweilerer Anwohner des Baches und seines Nebenarms, des Mühlgraben, berichten immer wieder von milchigen Verfärbungen. Doch bis auf einen Vorfall, bei dem Farbstoffe durch ein beschädigtes Rohr in das Gewässer gelangten, konnten die Ursachen nicht ermittelt werden. Obwohl sich die Kripo, die Kreisverwaltung und die Obere Gewässerbehörde eingeschaltet hatten. Denn bei Verunreinigungen in Fließgewässern ist Schnelligkeit gefragt.

Deswegen bittet auch die Verbandsgemeinde Edenkoben die Bürger um Mithilfe. Wer jemanden beobachtet, der etwas in den Modenbach oder andere Gewässer einleitet, sollte sich sofort bei der Verwaltung melden. Diese hat wegen der beiden aktuellen Fälle Strafanzeige gegen unbekannt gestellt. Mit was muss ein Verursacher rechnen? Laut Strafgesetzbuch drohen für Gewässerverschmutzungen eine Geldstrafe oder sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren. Selbst der Versuch ist strafbar. Handelt der Täter fahrlässig und nicht mutwillig, so ist eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren möglich.

Kontakt

Bernhard Bäcker ist erreichbar per E-Mail an bernhard.baecker@vg-edenkoben.de oder telefonisch unter 06323 959137.

Diesmal wurde ein weißer Schaum auf dem Modenbach bei Hainfeld entdeckt.
Diesmal wurde ein weißer Schaum auf dem Modenbach bei Hainfeld entdeckt.
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