SÜW Welche weiterführende Schule verzeichnet die höchste Anmeldungen?

Die Schulen im Kreis SÜW hatten bereits ihre Anmeldetage für das neue Schuljahr.
Die Schulen im Kreis SÜW hatten bereits ihre Anmeldetage für das neue Schuljahr.

Die Abiturienten im Kreis Südliche Weinstraße haben ihre Zeugnisse erhalten, für die restlichen Jugendlichen ist die Endphase des Schuljahres angebrochen – und für das nächste stehen die kommenden Fünftklässler in den Startlöchern.

Die Vorbereitungen für das neue Schuljahr sind an den weiterführenden Schulen im Landkreis Südliche Weinstraße voll im Gange. Die Einrichtungen haben die Anmeldungen für ihre neuen fünften Klassen gezählt. An einigen Standorten sind noch Plätze frei. An der Paul-Gillet-Realschule plus in Edenkoben dagegen ist die Nachfrage höher als das Angebot. Deren Leiter Michael Eich informiert auf Anfrage der RHEINPFALZ, dass schon nach den Anmeldetagen die Kapazitätsgrenze für die fünfzügige Einrichtung erreicht war.

Geprüft wurde im Nachgang, ob noch Mädchen und Jungen aus der ortsansässigen Grundschule unberücksichtigt geblieben waren und aufgenommen werden sollten, da sie bereits Geschwister an der Realschule plus haben oder für die es unverhältnismäßig wäre, sich umzuorientieren, teilt Michael Eich mit. Die interessierten Familien, denen abgesagt werden musste, stammten beispielsweise aus Lambrecht und Neustadt, die ebenfalls Realschulen haben, welche für die Betroffenen somit unproblematische Optionen darstellten.

hausaufgaben dpa
Zur Sache

Anmeldezahlen für das Schuljahr 2023/2024

Trifels-Gymnasium verzeichnet ein Plus

Wie aus den Anmeldezahlen für die neuen fünften Klassen an den weiterführenden Schulen im Landkreis SÜW hervorgeht, mit dem sich der Kreisausschuss in seiner nächsten Sitzung am Montagnachmittag befassen wird, ragen die Paul-Gillet-Realschule plus und das benachbarte Gymnasium heraus. Die Einrichtungen verzeichnen jeweils rund 130 Anmeldungen. „Was sicherlich auch der Tatsache geschuldet ist, dass in den Verbandsgemeinden Edenkoben und Maikammer mit zusammengerechnet 286 Kindern so viele wie noch nie von den dortigen Grundschulen abgehen werden“, heißt es in der Vorlage zum Tagesordnungspunkt.

Abgesehen vom Schulstandort Edenkoben/Maikammer fielen die Anmeldezahlen an allen anderen Einrichtungen an der Südlichen Weinstraße schlechter aus als in den Vorjahren. Während das Evangelische Trifels-Gymnasium in Annweiler noch ein geringfügiges Plus verzeichnet, sieht es an der ortsansässigen Realschule plus anders aus, obwohl für fast dieselbe Anzahl an Grundschülern in der Verbandsgemeinde Annweiler im Sommer der Wechsel ansteht.

Weniger Schüler aus Landkreis Germersheim

Auffällig ist ebenso die Situation in Offenbach beziehungsweise Herxheim: Für zusammengerechnet 253 Viertklässler aus den Verbandsgemeinden Offenbach und Herxheim beginnt nach den Sommerferien ein neuer Lebensabschnitt – Rekord. Dieser Zuwachs schlägt sich aber nicht in den Anmeldezahlen für das Pamina-Schulzentrum in Herxheim nieder. Wurden dort im Vorjahr 235 Anmeldungen gezählt, sind es dieses Mal 165. Mit ein Grund: Unter den Kindern, die sich angekündigt haben, ist ein deutlich geringerer Anteil aus dem Landkreis Germersheim, heißt es vonseiten der Kreisverwaltung.

Sie möchte im Austausch mit den beiden Schulleitungen die Gründe dazu erörtern, teilt diese auf Anfrage der RHEINPFALZ bereits im Vorfeld mit, dass mehrere Faktoren die Familien aus dem Landkreis Germersheim beeinflusst haben könnten. So könnten sie der Integrierten Gesamtschule (IGS) Kandel nach der Fertigstellung ihres Neubaus den Vorzug gegeben haben. Auch ein Nach-Corona-Effekt sei denkbar. Die Eltern könnten stärkeres Interesse daran haben, ihre Sprösslinge in einer Schule möglichst nah am Wohnort unterzubringen, damit sie keine langen Strecken mit dem Bus zurücklegen müssen.

„Konkurrenzsituation normal“

Festzuhalten ist aus Sicht der Kreisverwaltung auch, dass – bedingt durch den demografischen Wandel – die Schülerzahlen so stark zurückgehen, dass es zu einer gewissen Konkurrenz zwischen allen Einrichtungen komme. Wobei jede Schule versuche, sich mit fachlichen, pädagogischen und anderen Schwerpunkten von anderen abzugrenzen, beispielsweise durch Tablet-Klassen oder Fördermöglichkeiten für bestimmte Schülergruppen. „Auch das Angebot einer Ganztagsbetreuung mit Mittagsverpflegung kann ein wichtiger Faktor sein“, teilt Kreissprecherin Jennifer Back mit.

Zu berücksichtigen sei noch ein anderer Aspekt: An der Südlichen Weinstraße ist von fünf Realschulen plus eine in kooperativer Form ausgestaltet, und zwar die Gebrüder-Ulrich-Realschule plus Maikammer-Hambach. Zwei weitere Realschulen plus befinden sich in den Schulzentren Bad Bergzabern und Herxheim, wo ein Wechsel der Schularten auch durch die räumliche Nähe leichter ist als andernorts. Der Landkreis Germersheim dagegen unterhält mehrere Integrative Gesamtschulen. „Insgesamt haben die Eltern in der Region also eine große Auswahlmöglichkeit, um für ihr Kind die passende und geeignete Schule zu finden“, betont Jennifer Back. Die Verwaltung rechnet damit, dass bis zu den Sommerferien gerade bei den Realschulen plus noch einige Anmeldungen dazukommen werden, weil die betroffenen Eltern nicht selten davon ausgehen, dass die Aufnahme automatisch erfolgt, also ohne Info ihrerseits.

Ein Blick auf die Anmeldezahlen von Einrichtungen aus benachbarten Kommunen zeigt jedenfalls, dass das Interesse von SÜWlern für weiterführende Einrichtungen in Landau, Neustadt und Umgebung gleichgeblieben ist. So haben sich beispielsweise jeweils rund 50 Mädchen und Jungen für die Landauer Gymnasien angemeldet, mehr als 90 für die Maria-Ward-Schule und 25 für die Montessori-Schule.

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