Am Rande Wahlkampf-Werbung: Hilfe für „Falschparker“

Hedi Braun beweist Mut zur Selbstironie und nimmt den Parkscheiben-Vorfall gewitzt in ihrem Wahlkampf auf.
Hedi Braun beweist Mut zur Selbstironie und nimmt den Parkscheiben-Vorfall gewitzt in ihrem Wahlkampf auf.

Der Knöllchen-Ärger ist noch nicht verflogen, da nimmt sich Herxheims Verbandsbürgermeisterin Hedi Braun inmitten der heißen Phase des Wahlkampfes selbst auf die Schippe, oder sollte man besser sagen: auf die Parkscheibe. Die Verwaltungschefin verteilt Geschenke. Dabei mag so manch einer im ersten Moment vermutlich seinen Augen nicht so recht getraut haben beim Blick auf den Wahlstand der Amtsinhaberin. Omnipräsent, umrahmt von Notizblöcken und Flyern mit einem roten Nähfaden, war da auf dem Tischchen noch etwas ausgelegt. Etwas, das in Herxheim für viel Aufsehen gesorgt hat. Ja, jede Menge Parkscheiben lagen da, natürlich der Straßenverkehrsordnung entsprechend mit einem weißen „P“.

Mit dieser gehörigen Portion Selbstironie sorgt Hedi Braun im sozialen Netzwerk Facebook bei ihren Anhängern für Verzückung. Bei manch einem bleibt beim Aufspüren des Fotos hingegen Verwunderung zurück. Und einer mag es womöglich so gar nicht lustig finden: Markus Gein. Zur Erinnerung: Der Erlenbacher war es, dem die korrekt und sichtbar ins Auto gelegte Parkscheibe beim Parken in Herxheim vom Ordnungsamt ein Knöllchen über 20 Euro einbrachte. Der Grund: Das „P“ auf der Scheibe war blau, aber normal muss es weiß sein. Gein hatte das Ticket bezahlt und danach seinen Anwalt eingeschaltet.

Hedi Braun hatte jüngst zu dem Fall erklärt: Der Verwaltung wurde die Überwachung des ruhenden Verkehrs als staatliche Aufgabe übertragen. Hierin enthalten ist die Anwendung des Bußgeldkataloges, die die genaue Form einer Parkscheibe regelt. Änderungen liegen in der Gesetzgebungskompetenz des Bundes. Nun aber nimmt sie die Sache doch lieber selbst in die Hand. Sie hat 1000 Parkscheiben geordert, die natürlich den gesetzlichen Vorgaben entsprechen, und verteilt sie munter in der Verbandsgemeinde. Im Wahlkampf ist eben alles möglich.

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