Annweiler Trifelsland sucht nach Standorten für Solarparks

Die Grünen wollen den Turbo für Solar und Windkraft zünden – nicht nur wegen der Klimakrise, sondern auch vor dem Hintergrund der aktuellen Energieversorgungsengpässe. Dafür hat die Fraktion bereits im Juni einen Antrag in den Verbandsgemeinderat Annweiler eingebracht, um eine Potenzialanalyse auf den Weg zu bringen. Es soll ausgelotet werden, wo es mögliche Standorte für Rotoren und Solarparks im Trifelsland gibt. Damals ging es Bürgermeister Christian Burkhart zu schnell für eine Entscheidung, deswegen war der Antrag samt weiterer Informationen nun erneut auf der Tagesordnung. Das Ergebnis blieb so, wie es sich bereits im Sommer andeutete. Doch jetzt ging’s zackig: Es wurde ein konkreter Beschluss gefasst – und im nichtöffentlichen Teil der Sitzung gleich der Auftrag dafür vergeben.
„Ohne Windkraft werden wir in Zukunft nicht klarkommen“, machte Fraktionsvorsitzender Werner Schreiner seine Haltung deutlich. Der Rotorenpark bei Herxheim/Offenbach soll erweitert werden, aber in den Waldgemeinden passiere nichts. Deswegen wollen die Grünen, dass auch Flächen im Pfälzerwald herangezogen werden. Doch da macht bisher des Unesco-MAB-Nationalkommitee nicht mit, droht mit der Aberkennung des Biosphärenstatus. Und solange diese Frage nicht geklärt ist, gibt das Land kein Okay für eine Sondierung möglicher Gebiete im Pfälzerwald. Die Grünen fordern, Druck gegenüber Mainz zu machen. „Wenn alle Kommunen im Pfälzerwald mitmachen würden, würde das Land sein Verbot wohl kippen“, mutmaßt Schreiner. Deswegen sieht die Fraktion die beantragte Potenzialstudie für Windkraft im Trifelsland auch als Appell ans Land. Die Meinung im Verbandsgremium war durchmischt, letztendlich fand der Antrag angesichts der aktuellen rechtlichen Lage aber keine Mehrheit.
Trifelsland will bis 2040 klimaneutral sein
Dafür gab es unisono Zustimmung für eine andere Machbarkeitsstudie, und zwar für Fotovoltaik-Freiflächenanlagen, die ja gerade landauf, landab Aufwind haben. Das Gremium beauftragte ein Planungsbüro zum Preis von 26.000 Euro. Dieses soll nun Eignungsflächen in der Verbandsgemeinde identifizieren. Laut Hans-Peter Spies von der Stabsstelle der Verwaltung werden in der Studie auch Positiv- und Negativkriterien für solche Anlagen auf den geeigneten Flächen ermittelt und gegeneinander abgewogen. „Wir rechnen mit Ergebnissen im Frühjahr 2023.“
Es gibt bereits Überlegungen für einen Solarpark am Rande einer Ortsgemeinde, die Abstimmungsgespräche laufen aber noch. Zudem plant die Verbandsgemeinde, im kommenden Jahr drei größere Fotovoltaikanlagen zu bauen – auf dem Dach des VG-Rathauses, im Trifelsbad und auf dem Dach der Turnhalle in Gossersweiler-Stein. Wichtige Schritte, um das Ziel der Verbandsgemeinde, bis 2040 CO2-neutral zu werden, zu erreichen. Das hatte sie sich im Oktober 2021 auf die Fahnen geschrieben. Im Februar wird eine Klimaschutzmanagerin bei der Verwaltung anfangen. Zudem hat der VG-Rat jetzt beschlossen, dem Kommunalen Klimapakt des Landes beizutreten. Dieser soll nicht nur eine Selbstverpflichtung der Kommunen sein, mehr für den Klimaschutz zu tun. Das Land berät und begleitet die teilnehmenden Gemeinden auch gezielt bei ihren Projekten.