Venningen Theatergruppe zeigt Komödie „Klosterfraunarzissengeist“

Eigentlich sollte die Aufführung schon 2020 stattfinden, doch dann machte Corona einen Strich durch die Rechnung.
Eigentlich sollte die Aufführung schon 2020 stattfinden, doch dann machte Corona einen Strich durch die Rechnung.

Die Theatergruppe „Worschdezibbel“ ist zurück auf der Bühne. Ihre Komödie befasst sich mit der Schließung von Klöstern. Das Stück kommt in der pfälzisch gesprochenen Version deutlich derber daher als im hochdeutschen Original.

Zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren hat die Theatergruppe „Worschdezibbel“ des Venninger Heimatvereins das Stück „Heribert, der Klosterfraunarzissengeist“ einstudiert. Am Samstag, 4. März feiert das Stück ab 20 Uhr auf der Bühne des örtlichen Pfarrzentrums Premiere. Die Generalprobe des Dreiakters beginnt am Samstag um 14 Uhr. Für diese ist der Eintritt kostenlos. Eigentlich sollte die Aufführung schon 2020 stattfinden, doch dann machte Corona einen Strich durch die Rechnung. Auch 2021 und 2022 konnte Heribert nicht auf der „Wordchdezibbel-Bühne“ erscheinen. Nun also der erneute Anlauf, wobei die Schauspieler auf ihren Auftritt geradezu brennen, was bei der Probe schon deutlich zu spüren war.

Die Komödie befasst sich mit der Schließung von Klöstern, die heutzutage ja oft nur noch von wenigen Ordensleuten bewohnt und bewirtschaftet werden. Die Geschehnisse im von Beate Irmisch aus Salmtal in der Eifel geschriebenen Stück wurden durch die „Worschdezibbel“ unter Leitung von Waltraud Bischoff und Jürgen Jung in das unweit von Venningen gelegene, fiktive Kloster Abendrot verlegt. Jürgen Jung ist seit der Gründung der Theatergruppe im Jahr 1980 mit dabei, sei es als Schauspieler, Regisseur oder Organisator.

Stück derbe in Mundart

Leicht zu erraten, dass das Werk eine pfälzische gesprochene Version erfährt, in dem die Ausdrucksweise deutlich derber daherkommt als im hochdeutschen Original. Sehr gut gelungen ist der Bühnenaufbau, für den Robert Bischof, Franz Emler und Florian Hund verantwortlich zeichnen.

Zum Inhalt: Im kleinen Kloster Abendrot herrscht helle Aufregung. In einem Brief hat das Bistum verfügt, dass der Orden der Ursulinerinnen aufgelöst und die Nonnen auf andere Klöster aufgeteilt werden, wenn sich an der wirtschaftlichen Situation nicht schnellstens etwas ändert. Zu allem Übel kommt hinzu, dass der geldgierige Bürgermeister Egon Dünkel, gespielt vom Venninger Ortschef Jürgen Leibfried, den Nonnen hinter ihrem Rücken die Pacht für die Obstwiesen und Weinberge kündigt. Dies ohne Wissen seiner Frau Eulalia, die, gespielt von Waltraud Bischoff, zu einer wahren Furie werden kann, besonders als sie hört, dass ihr Gatte womöglich ein Techtelmechtel mit der am Kauf des Kloster interessierten Gräfin Elvira von Suppenhuhn hat. Deren Rolle hat die erstmals auf der Bühne agierende Corina Ulrich übernommen, welche die Gräfin als überkandidelte Etepetete-Frau wundervoll darstellt. Unterstützt wird sie von ihrem zwielichtigen Kompagnon, einem gewissen Bruno Schnappes, in dessen Rolle Rainer Jung schlüpft, der ebenfalls sein Bühnendebüt feiert.

Hinter Klostermauern geht’s feucht-fröhlich zu

Ausgerechnet jetzt, wo die Bäume reichlich tragen und die vollen Rebstöcke die besten Trauben für einen edlen Wein hergeben, soll das Kloster veräußert werden. Ohne Wissen des Bistums haben die Oberin des Klosters, Schwester Gottfrieda, stimmkräftig von Silke Muffang interpretiert, die Gemeindeschwester Pankrazia, von Christiane Braun mit derbem Charme dargestellt und die schlecht sehende und schlecht hörende alte Schwester, Appolonia, deren Rolle urpfälzisch von Silvia Geiger dargeboten wird, heimlich eine alte, allerdings verbotene Tradition wieder aufleben lassen und aus der Not eine Tugend gemacht.

Hinter den Klostermauern wird unter der Leitung von „Brennmeisterin“ Appolonia munter Schnaps gebrannt und auch Wein gekeltert. Leider bleibt diese Untugend nicht lange unentdeckt und das Bistum schickt Domkapitular Hieronymus Hansemann. In dessen Rolle schlüpft Volker Geiger, der in seinem Ornat etwas an den berühmtem Don Camillo erinnert.

Nur haben die Herrschaften die Rechnung ohne die Nonnen gemacht und auch Heribert der Narzissengeist lässt nicht lange auf sich warten! Dieser poltert aus dem Kamin stürzend auf die Bühne. Nur Menschen die reinen Herzens sind können ihn sehen, die Bösen hingegen nicht! Eine Paraderolle für Bernd Jochem, der sich mit dem immer hungrigen Klostergärtner Karl Krötz, sehr gelungen von Thorsten Bischoff dargestellt, im Laufe des Stückes sogar einen Ringkampf liefert.

Die Ruhe selbst bleibt trotz aller widrigen Umstände der von Michael Seckinger gespielte Pfarrer Moritz Morgenstern, der mitunter gerne dem Klosterbrand der Nonnen zugetan ist.

Info

Termine: Samstag, 4., Sonntag, 5., Freitag, 10., Samstag, 11., Sonntag, 12., Mittwoch, 15., Freitag, 17., Samstag, 18., und Sonntag, 19. März. Die Veranstaltungen beginnen sonntags jeweils um 19 Uhr, an den anderen Tagen um 20 Uhr. Im Anschluss an die Vorstellungen gibt es Kaffee und hausgebackene Kuchen. Karten für die Vorstellungen können bei Gabi Groß (Telefon 06323 980715) bestellt werden. Eintrittspreise: 12 Euro für Erwachsene, 6 Euro für Kinder und Jugendliche.

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