Kreis Südliche Weinstraße Schlicht und schön

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Als moderner, lichtdurchfluteter Flachbau präsentiert sich die Neuapostolische Kirche in Bad Bergzabern, die am Samstag nach knapp 20-monatiger Abriss- und Neubauzeit eingeweiht wurde. Das 1,1 Millionen-Projekt realisierte die Kirche ohne staatliche Zuschüsse. Den Festgottesdienst mit 170 Gläubigen hielt Kirchenpräsident Bernd Koberstein.

Ein Blickfang ist der Neubau trotz oder gerade wegen seiner Schlichtheit. Entworfen von Architekt Malte Rätzel, liegt das weiße Gebäude leicht rückversetzt von der Straße in ansprechendem Ambiente. Ein deutlicher Kontrast zum vorherigen, mit Schieferplatten verkleideten, energetisch problematisch gewordenen Gebäude, das 1979 gebaut worden war. Zur Einweihungsfeier in der neuen Kirche mit 137 Sitzplätzen fanden sich gut 170 Gläubige aus der Region, dem Bundesgebiet und dem Ausland ein. Den Festgottesdienst hielt der Präsident der Neuapostolischen Kir-che Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland, Bezirksapostel Bernd Koberstein. Er dankte dem Architekten und allen am Bau Beteiligten für das gelungene Werk. Besonders dankte er den Kirchenmitgliedern, die das 1,1 Millionen-Projekt – „eine finanzielle Hausnummer“ – gemeinsam gestemmt hätten, ohne dafür Staatszuschüsse zu bekommen. Kober bedankte sich auch bei der Stadt, da die Mitglieder während der Bauzeit eine Bleibe im Haus des Gastes erhielten. Die Kirche sei eine moderne, barrierefreie Begegnungsstätte mit Kir-chenraum, Sakristei und Unterrichtsräumen mit mobilen Trennwänden sowie Küche, Sanitär- und Technikraum, sagte Kober. Sie biete eine attraktive Freifläche mit schöner Bepflanzung, auf Vorder- und Rückseite seien 30 Parkplätze verteilt. Als Besonderheit hob der Präsident die „wellenförmige Saaldecke“ aus Buchenholz und die gute Akustik hervor. Ebenso den Blickfang-Altar aus Holz- und Schieferplatten. Zudem gewichtete Koberstein die farbenprächtigen Kirchenfenster. Rechts des Altars erhebt sich an der Wand ein Fassdaubenkreuz, links eine reliefähnlich wirkende Orgelpfeifegruppe. Bei der Weihe des Neubaus wünschte der Präsident, dass diese Kirche „ein Haus des Friedens“ sein möge, ein Zuhause, das Ruhe und Trost biete und in dem der Geist des Friedens für alle Christen einziehen möge. Aus Luxemburg war Clement Haeck gekommen, Apostel für Rheinland-Pfalz/Saarland und für die Missionsgebiete. Er wünschte, dass diese Stätte „auch über den Eventcharakter hinaus“ anziehend sei und wertvoll bleibe. Christentum müsse „am Brennen bleiben“, die Mitglieder stets nach dem Vorbild Jesu leben. Stadtbürgermeister Fred-Holger Ludwig sagte, es sei auch ein schöner Tag für die Stadt und freute sich über die gute Zusammenarbeit. Möge der Bau – Schatz in einer immer egoistischer werdenden Welt – gut gehütet werden, wünschte sich der Christdemokrat. Schön gestaltet wurde die Feier vom Chor und den Musikern von Dirigent Matthias Lambrix.

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