Kreis Südliche Weinstraße Rezept gegen Leerstände?

Die Gemeinde Herxheim sucht mit einem Nutzungs- und Leerstands- Management unter dem Motto „Vom Leerstand zum Nutzraum“ nach Lösungsansätzen. Der Rat hat am Donnerstagabend einstimmig das Büro Stadtimpuls in Landau damit beauftragt.

Laut Projektleiter Michael Kleemann wird das Büro zunächst eine Analyse der innerörtlichen Gesamtsituation vornehmen und Handlungsempfehlungen geben. Die Kenntnis um die Entstehung und Art des Leerstands oder mindergenutzter Flächen sei Voraussetzung, um die Situation zu optimieren. In einer weiteren Etappe gehe es um Standortprofilierung und Imagekonzept und schließlich um städtebauliche Beratung. Kleemann tritt für eine Zusammenarbeit zwischen Einzelhandel, Gewerbe, Werbekreis, Verwaltung und Immobilienbesitzern ein. Ortsbürgermeister Franz-Ludwig Trauth (parteilos) sagte, der wirtschaftliche und demografische Wandel führe zu verstärkten Leerständen in Gemeinden. Die Nähe zu attraktiven Mittel- und Oberzentren zöge immer mehr Kundenfrequenzen aus den Innenbereichen der Gemeinden ab, mit all den wirtschaftlichen Folgen. Um gegenzusteuern, sei die fachliche Kompetenz des Büros erforderlich, sagte Trauth. Im Namen der CDU-Fraktion begrüßte Sven Koch die Einführung eines solchen Managements, weil darin ein weiterer Schritt zur Innerortsentwicklung gesehen werden könne. Es gehe um eine intensive Vernetzung zwischen den Gewerbetreibenden, den privaten Initiativen und den kommunalen Arbeitskreisen. „Wir erwarten uns nicht nur einen Bericht über die Entwicklung der Leerstände, wir wollen etwas Neues über die Ursachen erfahren, um daraus die richtigen Schlüsse ziehen zu können“, sagte Erwin Welsch (SPD). Wenn es gelinge, das in Schieflage geratene Ortszentrum wieder aufzurichten, dann seien die Mittel gut angelegt, so Welsch. Christian Sommer (FWG) sagte, eine verwaiste Hauptstraße wolle niemand. Er verband die Zustimmung seiner Fraktion mit der Hoffnung, dass Herxheim in den nächsten Jahren Früchte ernten könne. Im Zuge des Bebauungsplans „Nord-Nordwest“ möchte die Firma Löffel auf ihrem Betriebsgelände eine neue Fertigungshalle errichten. Gegen die Pläne regt sich Widerstand bei den Anwohnern des benachbarten Sebastianrings, denen die Firma Löffel ziemlich nah auf die Pelle rücken würde. Ortsbürgermeister Trauth sah keine Notwendigkeit zu einer weiteren Beschlussfassung, informierte vielmehr über die Beratungen in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses. Für die neue Produktionshalle wäre es notwendig, die derzeit im Bebauungsplan festgelegte Baugrenze im westlichen Bereich des Grundstücks bis auf drei Meter von der Grundstücksgrenze der Wohnbebauung im Sebastiansring heranzurücken. Die geplante Halle habe eine Gebäudehöhe von 5,50 Meter. Die betroffenen Anlieger und eine mittlerweile gegründete Aktionsgemeinschaft „Gesund leben in Herxheim“ hätten Bedenken geltend gemacht. Um eine Beeinträchtigung durch weniger Licht zu vermeiden, werde eine Dachneigung auf zehn Grad vorgeschlagen und eine Gebäudehöhe von fünf Metern. Da im Zusammenhang mit einer Baugenehmigung aus dem Jahre 1993 ein Grünstreifen auf der Westseite hergestellt werden sollte, könne dieser im Zuge der Änderung des Bebauungsplanes nicht eingeschränkt werden. (som)

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