Kreis Südliche Weinstraße Paradies für Insekten

Viel entdecken können Jung und Alt auf dem neuen „Platz der Artenvielfalt“.
Viel entdecken können Jung und Alt auf dem neuen »Platz der Artenvielfalt«.

Die Bedeutung der biologischen Vielfalt als Grundlage des Lebens haben die Redner am Samstag bei der Einweihung des „Platzes der Artenvielfalt“ in der Nähe des Herxheimer Räderkreisels und am Ende des Klingbach-Radweges nachdrücklich hervorgehoben. Das Areal, auf dem Besucher anschaulich erfahren können, wie sie etwas für die Natur tun können und zu mehr Naturschutz im eigenen Garten ermuntert werden, gilt als das Kernstück der Biodiversitätsstrategie „In Herxheim blüht uns was“. Es ist bislang in seiner Art einmalig in Rheinland-Pfalz. Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) sagte, Herxheim komme bei den Anstrengungen zum Erhalt der Artenvielfalt in der Natur eine Vorbildfunktion zu, die Lob und Anerkennung verdiene. Allen voran dem Orts-beigeordneten Hans Müller (CDU) als „Spiritus rector“ der Biodiversitätsstrategie mit den drei Säulen „Kommunales Engagement“, „Landwirtschaft“ und „Bürgerengagement/Bürgerbeteiligung“. Herxheim stelle eindrucksvoll unter Beweis, wie große Ziele lokal umgesetzt werden können. Hierbei sei nicht nur ein breites gesellschaftliches Bündnis integriert, sondern gemeinsam auch ein Schwerpunkt der „Aktion Grün“ umgesetzt. So war es denn auch nicht überraschend, dass Höfken Herxheim beim zweitägigen Artenvielfalt-Fest unter dem Motto „Kumme, gugge und gugge kumme auf dem Platz der Artenvielfalt“ als erste rheinland-pfälzische Gemeinde mit dem Prädikat „Aktion Grün“- Kommune“ auszeichnete. Sie überreichte Ortsbürgermeister Franz-Ludwig Trauth (CDU) ein Holzschild mit der Aufschrift „ Aktion Grün schützt unsere Kommune“. Ob Blühfläche, Streuobst, Stauden oder naturnah gestaltete Uferzone: Der „Platz der Artenvielfalt“ sei bunt und lebendig, so die Ministerin, die nicht unerwähnt ließ, dass das Land das 55.000-Euro-Projekt mit 40.000 Euro aus Mitteln der „Aktion Grün“ unterstützt hat. Mit den Fördermitteln seien Blühflächen, Staudenbeete und Uferzonen zum Klingbach und Panzergraben naturnah angelegt sowie Info-Tafeln und Sitzbänke aufgestellt worden. Ortsbürgermeister Trauth sprach von der Projektfläche als „einem Meilenstein der Biodiversitätsstrategie der Gemeinde“. Seit der Auftaktveranstaltung im Oktober 2016 in der Festhalle habe sich eine ganze Menge getan, resümierte er. Die Projektfläche habe keine „Alibifunktion“, sondern sei eine einmalige und beispielhafte Anschauungsfläche. Ziel sei eine Sensibilisierung der Bevölkerung. Staatssekretär und CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Gebhart bedauerte, dass der Satz aus dem Alten Testament „Macht euch die Erde untertan“ noch immer falsch interpretiert werde. Das Herxheimer Projekt sei fokussiert auf die Sicherung und den Schutz der Artenvielfalt, auf den Erhalt der Vielfalt der Lebensräume, auf die Vertiefung von Umweltwissen und die Verbesserung des Verbunds der Lebensräume. Kreisbeigeordneter Marcus Ehrgott (CDU) sprach von einem Leuchtturmprojekt, das im Landkreis Nachahmung verdiene. Auch andere Kommunen sollten aktiviert werden, sich für den Erhalt der biologischen Vielfalt zu engagieren. Hedi Braun (parteilos), Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde, beglückwünschte die Ortsgemeinde zu diesem Projekt und überreichte als Geschenk ein zweites Insektenhotel. Der Ad-hoc-Projektchor aus ehemaligen Südpfalzlerchen unter der Leitung von Klaus Eichenlaub begleitete die Einweihungsfeier musikalisch, unter anderem mit dem Lied „Ein Feld, das Artenvielfalt zeigt“.

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