Kreis Südliche Weinstraße Neuscharfeneck, Nikolauskapelle und jüdischer Friedhof am „Tag des offenen Denkmals“ dabei

Auch historische Bauten und Einrichtungen an der Südlichen Weinstraße öffnen am „Tag offenen Denkmals“ am kommenden Sonntag ihre Pforten. So gibt es beispielsweise Führungen über den jüdischen Friedhof in Billigheim-Ingenheim, die Burg Neuscharfeneck im Dernbachtal und die Nikolauskapelle in Klingenmünster.

Die Ortsgemeinde Billigheim-Ingenheim hütet mit dem jüdischen Friedhof Ingenheim ein kostbares Glaubenszeugnis und ein wertvolles Kulturgut mit herausragender Bedeutung für die Südpfalz. Die noch vorhandenen Grabsteine zeugen von dem einst vielfältigen Leben jüdischer Mitbürger. Die Beerdigungskultur zeigt hier eine durchgehende Entwicklung der Grabsteinformen, der Symbolik und Ornamentik von 1692 bis zur letzten Beerdigung 1978. Um 10.30 Uhr und um 15 Uhr werden Führungen über den Friedhof angeboten. Der Treffpunkt ist die Bushaltestelle Sportplatz in Ingenheim, Am Pfaffenberg. Männliche Besucher werden gebeten, aus Respekt vor dem jüdischen Glauben eine Kopfbedeckung zu tragen. Um 14.30 Uhr wird mit dem Verbandsbürgermeister Torsten Blank und dem Ortsbürgermeister Dietmar Pfister, dem Designer Matthias Müller, mit Eberhard Dittus, zuständig für die jüdischen Friedhöfe der Südpfalz und Mitgliedern der Projektgruppe die neue Informationstafel am Haupteingang vorgestellt. Musikalisch umrahmt von Christa Hirsch-Piepenbrink, Akkordeon. Die Führungen sind kostenlos. Spenden für die Übersetzung der hebräischen Texte werden gerne angenommen.

Führung auf Burg Neuscharfeneck

Der Scharfeneckverein und die Pfalzritter bieten auf Burg Neuscharfeneck, im Dernbachtal zwischen Ramberg und Dernbach gelegen, am Sonntag ein abwechslungsreiches Programm. Um 11 Uhr gibt es eine Burgführung mit Musik. Rolf Übel erläutert die Burg, das Duo „Die Troubadoure“ spielt Musik aus der Zeit. Um 13.30 Uhr geht eine zweite Führung auf das Alltagsleben der Bewohner ein: Wo befanden sich die Wohn- und Schlafräume, wo die Küchen? Wie war das Leben auf der Burg organisiert? Die Führungen beginnen am Burgtor. Die Pfalzritter aus Eußerthal zeigen und erläutern den ganzen Tag über Kleidung, Waffen und Gebrauchsgegenstände der Ritterzeit; Erwin Merz stellt sein Burgmodell aus, das die Burg so zeigt, wie sie im 16. Jahrhundert aussah. Höhepunkt des Nachmittags ist ein Konzert des Duos „Die Troubadoure“ (Paul Reinig und Ernst Käshammer). Sie spielen ab 14.30 Uhr Musik aus dem Mittelalter und aus anderen Epochen. Der Eintritt ist frei.

Wissenswertes zur Nikolauskapelle

Die Nikolauskapelle bei Klingenmünster öffnet am Tag des offenen Denkmals länger als üblich ihre Türen. Von 10 bis 18 Uhr können Besucher das kleine spätromanische Gotteshaus besuchen, das fast gänzlich in seinem mittelalterlichen Zustand erhalten ist. Bei Bedarf werden immer wieder Führungen angeboten. Günter Nuss von der Burg-Landeck-Stiftung informiert nicht nur über Geschichte und Baudetails der Kapelle, sondern auch über den ehemaligen Magdalenenhof, der sich in unmittelbarer Nachbarschaft befand, und über interessante Menschen, die dort geboren und aufgewachsen sind: Johannes Klein, Erfinder und Mitbegründer der Frankenthaler Maschinenfabrik Klein, Schanzlin und Becker, sowie Albert Decker, Historiker und Senatspräsident am Bayerischen Verwaltungsgerichtshof.

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