Steinfeld Neues Gewerbegebiet nimmt Formen an

An der Einmündung zum Steinfelder Kakteenland soll ein neues Gewerbegebiet entstehen.
An der Einmündung zum Steinfelder Kakteenland soll ein neues Gewerbegebiet entstehen.

Die Idee, ein neues Gewerbegebiet zu bauen, gibt es in Steinfeld schon länger. Die Pläne werden nun immer konkreter, der Vertrag mit einem Erschließungsträger ist unterschrieben. Bis sich die ersten Betriebe östlich der Gemeinde niederlassen können, dauert es aber noch ein bisschen.

Fährt man von Schaidt auf der L546 in Richtung Steinfeld, dann sieht man rechts wie links vor allem eines: Ackerland. An dieser Aussicht wird sich in absehbarer Zukunft etwas verändern. Denn östlich des Wirtschaftsweges, der zum Kakteenland führt, soll ein Gewerbegebiet erschlossen werden. Völlig neu ist diese Idee nicht, denn schon Ende 2019 wurde eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, um herauszufinden, ob dieses Vorhaben überhaupt umsetzbar und ob es auch sinnvoll ist. Auch die Standortwahl überrascht nicht, denn der Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern weist an dieser Stelle zehn Hektar für ein Gewerbegebiet aus.

Werden also große Fabrikhallen das erste sein, das man künftig von der Viehstrichgemeinde zu sehen bekommt, wenn man von Osten aus kommt? „Nein“, sagt Steinfelds Bürgermeister Matthias Neufeld (CDU). „Dort soll keine Spedition hin, es soll nicht großflächig bebaut werden.“ Stattdessen solle das „Gewerbegebiet Ost“ den örtlichen Bedarf decken. Neufeld spricht etwa von Handwerksbetrieben, die sich vergrößern möchten, das am derzeitigen Standort aber nicht können.

Zufahrt von der Landesstraße könnte teuer werden

Wie viele Grundstücke auf den zehn Hektar Land am Ende verteilt werden, steht noch nicht fest. Man starte jetzt mit den genaueren Planungen, sagt Neufeld. Entstehen können laut dem Bürgermeister zwölf bis 15 Areale. „Größe und Anzahl der Grundstücke orientieren sich am Bedarf.“ Grundsätzlich gebe es mehrere Interessenten, die sich in einem neuen Gewerbegebiet niederlassen möchten, erklärt Neufeld. Er spricht von rund 15 Betrieben, die ihre Bereitschaft bekundet hätten.

So ganz ohne Schwierigkeiten lässt sich die Idee dann aber doch nicht umsetzen. Wie alle Projekte, so steht und fällt auch dieses mit den Kosten. In der Machbarkeitsstudie, deren Ergebnisse Ende 2020 vorlagen, wird insbesondere die Finanzierung der vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) geforderten Zufahrt als problematisch angesehen. Klar ist, dass die Einmündung von der Landesstraße in Richtung Kakteenland nicht so bleiben kann, wie sie bislang ist. Zunächst wurde ein Kreisverkehr an der Abzweigung nach Niederotterbach in Betracht gezogen. Wesentlich günstiger wäre es allerdings, wenn die bisherige Trasse um eine Abbiegespur erweitert wird. Inwieweit sich der LBM an den Kosten für die wie auch immer ausgestaltete neue Verkehrsführung beteiligt, muss noch ausgehandelt werden.

Gespräche mit Grundstückseigentümern laufen

Erschlossen wird das „Gewerbegebiet Ost I“ in drei Abschnitten, und zwar von der VR Baulandentwicklungsgesellschaft Südpfalz. Der Vertrag mit dem privaten Erschließungsträger wurde Anfang dieses Jahres unterschrieben. Daraus geht hervor, dass die Ansiedlung eines Verbrauchermarktes im ersten Bauabschnitt geplant ist. „Die Interessenbekundungen umfassen bereits eine Bedarfsfläche von mehr als 3,5 Hektar“, heißt es in dem Papier weiter. Die Ortsgemeinde könne davon ausgehen, „dass ein erster Bauabschnitt eines Gewerbegebietes mit fast 50 Prozent der Gesamtfläche erfolgreich erschlossen werden kann.“

Wie Bürgermeister Neufeld berichtet, „laufen derzeit Gespräche mit den Grundstückseigentümern“. Das Bebauungsplanverfahren soll schon bald angestoßen werden. Bis die Erschließung tatsächlich beginnen kann, wird es wohl noch zwei bis drei Jahre dauern. „Wenn alles reibungslos läuft, können 2025 die Bagger rollen und Mitte 2026 die Arbeiten fertig sein“, sagt Neufeld.

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