Kreis Südliche Weinstraße Mehr Einbrüche, weniger Gewalttaten

„Es gibt Bereiche, in denen wir Rückgänge bei den Straftaten registrieren konnten, in anderen Bereichen gibt es Anstiege. Schwankungen sind aber völlig normal“, sagt Polizeikommissar Marcel Kübel, der die Kriminalstatistik für die Polizeiinspektion Bad Bergzabern erstellt hat. Zum Dienstbezirk der PI gehören die Verbandsgemeinde Bad Bergzabern sowie der südliche Teil der VG Annweiler mit den Gemeinden Völkersweiler, Gossersweiler-Stein , Waldrohrbach, Silz, Münchweiler und Waldhambach. Die PI Bad Bergzabern ist für die Sicherheit von rund 28.000 Menschen verantwortlich. Insgesamt wurden im vergangen Jahr 1519 Straftaten von den Bad Bergzaberner Beamten aufgenommen (im Vorjahr waren es 1369). Die Aufklärungsquote lag 2015 bei 62,8 Prozent, sie ist im Vergleich zum Vorjahr um 6,5 Prozentpunkte gesunken. „62,8 Prozent ist aber immer noch ein guter Wert, damit liegen wir über dem Durchschnittswert der Polizeidirektion Landau, außerdem ist die Aufklärungsquote immer noch höher als 2013 oder 2012“, sagt Kübel. Er verweist gleichzeitig darauf, dass in der Statistik nur die der Polizei gemeldeten Straftaten erfasst sind. „Es gibt aber ein Dunkelfeld“, so Kübler. Positiv ist für die Polizei vor allem der Rückgang bei der Gewaltkriminalität, darunter fallen Mord, Totschlag, Vergewaltigung und sexuelle Nötigung, Raub, Körperverletzung mit Todesfolge, gefährliche und schwere Körperverletzung. 44 Fälle von Gewaltkriminalität wurden 2015 registriert. „Das ist der geringste Wert seit fünf Jahren“, betont Kübel. Ebenfalls den geringsten Wert seit fünf Jahren gab es bei den Sachbeschädigungen. Im Bereich der Straßenkriminalität, zu der Sachbeschädigungen auf öffentlichen Straßen oder Plätzen, aber auch Delikte wie Raub, Diebstähle aus Fahrzeugen oder Körperverletzungen in der Öffentlichkeit zählen, musste die Polizei Bad Bergzabern nur 242 Fälle bearbeiten, ein Wert deutlich unter dem Durchschnitt. „Wir waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort“, meint Kurt Braun, Leiter der Polizeiinspektion. Er sieht in den niedrigen Fallzahlen auch einen Erfolg der polizeilichen Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit. Nicht so erfreulich ist die Entwicklung bei den Diebstählen, insgesamt 529 wurden 2015 angezeigt, 198 mehr als 2014. Die Polizei unterscheidet in diesem Bereich zwischen „Diebstählen ohne erschwerende Umstände“ und „Diebstähle unter erschwerenden Umständen“. Zu ersteren zählen beispielsweise Fahrrad- oder Ladendiebstähle. Hier war ein Anstieg um 27,2 Prozentpunkte auf 323 Straftaten zu beobachten. „In diesem Bereich sind jährliche Schwankungen nichts Ungewöhnliches, das hängt häufig damit zusammen, ob ein Supermarkt einen Detektiv beschäftigt oder nicht“, erklärt Kübel. Massiv angestiegen sind die „Diebstähle unter erschwerenden Umständen“ und zwar um 129 Fälle beziehungsweise 167,5 Prozentpunkte. Zu diesem Bereich zählen Wohnungseinbrüche, Diebstahl mit Waffen sowie Bandendiebstahl. Vor allem die Stadt Bad Bergzabern und Schweigen-Rechtenbach hat es getroffen. Die Entwicklung in Bad Bergzabern sei auf eine Serie von Diebstählen aus Schulen und Turnhallen zurückzuführen, so Kübel. Ein 21- und ein 22-Jähriger konnten festgenommen werden. Ihnen werden über 20 dieser Diebstähle zur Last gelegt. In Schweigen-Rechtenbach gab es im vergangenen Jahr eine regelrechte Einbruchsserie, allein über die Osterfeiertage wurde in zehn Wohnungen eingebrochen. Dieses Problem habe man durch verstärkte Präsenz, etwa mit Streifenfahrten, in den Griff bekommen, so Braun. „Wir sind hier aber ganz stark auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen“, sagt der Inspektionsleiter. Er verweist auch darauf, dass zur Bekämpfung der Einbruchskriminalität auf Landesebene eine Arbeitsgemeinschaft gebildet wurde. Ein Unterabschnitt dieser AG ist bei der Polizeidirektion Landau angegliedert. Die Polizei berate Wohnungseigentümer gerne. „Wir informieren die Leute, wo man eine Gefahr abstellen kann. Häufig kann man mit recht geringen Mitteln viel erreichen“, so Braun. (jpa)

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