Annweiler Leader-Förderung für zwei Projekte bewilligt

Unter den Arkaden des Rathauses soll die neue digitale Infosäule aufgebaut werden.
Unter den Arkaden des Rathauses soll die neue digitale Infosäule aufgebaut werden.

Die Stadt Annweiler hatte sich vor Kurzem mit zwei Projekten für eine Leader-Förderung beworben. Nun erreichte die Trifelsstadt die freudige Nachricht: Beide Anträge wurden genehmigt. Ob aber tatsächlich beide Vorhaben umgesetzt werden, ist noch nicht entschieden.

Ende Februar kam der Stadtrat letztmals vor der Corona-Krise zusammen und brachte in der Sitzung zwei Förderanträge auf den Weg: für eine digitale Infosäule am Rathausplatz und für ein Gemeinschaftszelt für den Ortsteil Gräfenhausen. Das Auswahlkomitee der Leader-Region Pfälzerwald plus hat mittlerweile entschieden. Für beide Projekte winken Förderungen von 75 Prozent.

Die Stadt möchte am Rathaus eine digitale Info-Säule aufbauen, über die sich Gäste und Anwohner zu touristischen Attraktionen, Gastro- und Übernachtungsmöglichkeiten, Wanderwegen und Co. informieren können. Verschiedene Ausführungen sind im Gespräch. Beworben hat sich die Stadt erst einmal mit der teuersten Variante, um die höchstmögliche Förderung bewilligt zu bekommen. Bei Kosten von knapp 12.500 Euro würde es knapp 9400 Euro Zuwendung geben. Laut Stadtbürgermeister Benjamin Seyfried (parteilos) wird es aber wohl eher auf eine an der Wand befestigte Variante hinauslaufen, die unter den Arkaden des Rathauses angebracht wird. Diese Version käme günstiger, da auf den Fuß verzichtet werden kann. Und bei Regen gibt es auch nicht das Problem, dass das digitale Display falsch reagiert. So eine Konstruktion wäre auch schon für rund 9000 Euro zu haben.

Die letztliche Entscheidung, ob die Säule kommt oder nicht, fällt dann der Stadtrat. Aber angesichts der aktuellen Corona-Probleme möchte Seyfried noch keine Einschätzung dazu geben, welche Anschaffungen die sowieso schon finanziell angeschlagene Stadt jetzt noch für nötig erachtet und welche für verzichtbar.

Auch in Sachen Gemeinschaftszelt für Gräfenhausen ist das letzte Wort noch nicht gefallen. Eine Investition von 8400 Euro, mit 6300 Euro gefördert, klingt erst mal wie ein Schnäppchen. Aber der Stadtrat hatte schon bei der Entscheidung über den Förderantrag Bauchgrimmen. Letztlich konnte er sich nur mit sechs Ja-Stimmen bei vier Nein-Stimmen und sieben Enthaltungen dazu durchringen. Der Grund: Der Ortsteil braucht ein neues Veranstaltungszelt für Dorf- und Vereinsfeste, weil das 40 Jahre alte Zelt Probleme macht. Deswegen hatte er die Stadt gebeten, den Förderantrag zu stellen. Das kann nämlich nur die Kommune. Die Interessengemeinschaft Gräfenhausen würde die restlichen 25 Prozent der Stadt spenden, damit diese nicht auf Kosten sitzen bleibt. Doch Sponsoring erlaubt das Leader-Förderprogramm nicht. Selbst wenn das Geld aus Gräfenhausen über einen anderen Posten in den Haushalt fließen würde, ständen die rund 8000 Euro erst einmal im städtischen Etat. Als freiwillige Ausgabe. Das wäre angesichts der desolaten Finanzlage der Trifelsstadt ein falsches Zeichen an die Kommunalaufsicht und die Bürger, befand Stadtbürgermeister Seyfried in der damaligen Ratssitzung.

Die beiden Förderungen seien ein Glücksfall für die Stadt, die sich sehr darüber freue, sagt er jetzt dazu. Aber nun solle sich erst einmal der Ortsbeirat Gräfenhausen mit der Angelegenheit befassen. Danach werde der Stadtrat entscheiden. 22 Kleinstprojekte bis 20.000 Euro standen bei dieser Förderrunde zur Auswahl, zehn schafften es. Das Leader-Förderprogramm unterstützt Projekte im ländlichen Raum. Das Geld kommt zu 90 Prozent vom Bundeslandwirtschaftsministerium und zu zehn Prozent aus der Region selbst.

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